NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

zurück  
Druckversion

Globales
Ausstieg aus der Atomkraft und Wende zu "Erneuerbaren" gefordert
20 Jahre Tschernobyl
Von Manfred Stenner

Zum Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April finden in der Bundesrepublik hunderte Gedenkveranstaltungen, Mahnwachen, Gottesdienste, Informationsveranstaltungen, Kongresse, Benefizkonzerte und Demonstrationen statt.

Am 26. April 1986 war einer der Reaktoren in Tschernobyl explodiert - der größte
anzunehmende Unfall in einem Kernkraftwerk, der sich - trotz aller gegenteiligen Behauptungen von Betreiberkonzernen und Politikern jederzeit in einem anderen AKW wiederholen kann. Der radioaktive Fallout wurde über ganz Europa verteilt. Ganze Landstriche in der Ukraine, Weißrussland und Russland sind für Generationen radioaktiv verseucht. Die Gesamtzahl der Opfer ist unklar, liegt aber über weit über 100.000 Menschen und immer noch steigen in den betroffenen Gebieten die Kinderkrebsraten.

Mit großem Engagement wehren sich die Anti-AKW-Bewegung, Umweltverbände, Kirchengemeinden, Gruppen aus der Friedensbewegung und viele andere Initiativen wie z.B. die unesco-projekt-schulen zum Jahrestag gegen die Renaissance der Atomenergie, die von Verfechtern der Atomkraft in Politik und Wirtschaft auch in Deutschland angestrebt wird.
Allein der beim Netzwerk Friedenskooperative geführte Aktionskalender nennt ca. 350 Veranstaltungen zum Thema.

Gefordert wird, dass die Bundesrepublik beim Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigt vorangeht und die Energiewende zu den "Erneuerbaren" und effizienten Energiespartechniken mit Verve vorantreibt. Gefordert wird auch die Abrüstung der Atomwaffen, zu der sich die Atommächte im Nichtverbreitungsvertrag verpflichtet haben.

Expertisen von Umwelt- und Friedensorganisationen (z.B. von Greenpeace und der Ärzteorganisation IPPNW) haben die bis heuteandauernde entsetzliche Verharmlosung des Ausmaßes und der Opferzahlen der Reaktorkastrophe von Tschernobyl belegt. Eine beschämende Rolle spielt dabei auch die Internationale Atomenergie-Behörde IAEO des Friedensnobelpreisträgers El Baradei, die die Förderung der "zivilen" Nutzung der Atomenergie zum Auftrag hat. Widersprochen wird der Mär von angeblich sichererer "westlicher" Atomtechnik. Erinnert wird an Katastrophen in Sellafield (England 1957), Harrisburg (USA 1979) und viele andere ernsthafte Störfälle in der Bundesrepublik.

Die Friedenskooperative erinnert an den untrennbaren Zusammmenhang von "ziviler" und militärischer Atomtechnik sowie die weltweite Konkurrenz um Energieressourcen. Auch um künftige Kriege um die fossilen Energiereserven Gas und Öl zu vermeiden, ist eine drastische Kurskorrektur hin zu den erneuerbaren Energien vonnöten.

Die Veranstaltungsliste zu "20 Jahre Tschernobyl" findet sich unter
www.friedenskooperative.de/tscherno.htm Hierzu auch unser Filmclip "Ein Jahr nach Tschernobyl"

Manfred Stenner ist Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative


Online-Flyer Nr. 41  vom 25.04.2006

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE


Im Hoheitsgebiet der NATO
Von Arbeiterfotografie