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Offener Brief an die Mitglieder des Kölner Kulturausschusses im Stadtrat
„KunstWerk“ will Künstlerin räumen
Von Rainer Kippe
Betrifft: Wohnen im Kunstwerk Köln,
Online-Flyer Nr. 244 vom 07.04.2010
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Lokales
Offener Brief an die Mitglieder des Kölner Kulturausschusses im Stadtrat
„KunstWerk“ will Künstlerin räumen
Von Rainer Kippe
Betrifft: Wohnen im Kunstwerk Köln,
den 6.04.10
Sehr geehrtes Mitglied des Kulturausschusses,
wir möchten Sie mit diesem Brief auf einen Missstand in der Kölner Kulturszene aufmerksam machen, und zwar handelt sich um das von allen so hoch gelobte Kunstwerk in Köln-Mülheim. Im Kunstwerk leben und arbeiten viele Kölner Künstler. Sie wohnen, wie in diesen Kreisen üblich, in ihren Ateliers. Das gibt es überall. Im Kunstwerk ist es insofern anders, als hier das Wohnen offiziell verboten ist, obwohl jeder weiß, dass die Künstler sich nicht daran halten. Die meisten sind auch gar nicht in der Lage, sich zu ihrem Atelier zusätzlich eine Wohnung zu mieten. Deshalb unterhalten sie illegal einen Scheinwohnsitz, wo sie gemeldet sind.
Dieser Missstand ist herausgekommen, weil der Vorstand des Kunstwerkes unter seinem Vorsitzenden DEYLE eine Künstlerin herausklagen will, die ebenso wie viele andere im Kunstwerk wohnen. Das läuft so, dass die Ateliers mündlich auch zum Wohnen vermietet und auch entsprechend ausgestattet werden (Küche, Bad etc.), im schriftlichen Vertrag Wohnen aber ausgeschlossen wird.
In dem genannten Räumungsprozess sind diese Zustände nun aktenkundig geworden. Das Kunstwerk hat aber gezielt diese Tatsache in dem Prozess verschleiert. Einen Prozess zur Räumung von Wohnraum hätte es nämlich verloren. Der Vorwurf des Prozessbetruges steht nun im Raum, mit allen möglichen rechtlichen Folgen, die sich aus den Ermittlungen ergeben können.
Damit ist das Wohn- und Arbeitsmodell Kunstwerk selbst in Gefahr. Wir sehen aber auch die Politik in der Verantwortung für die entstandene Situation. Aus der Politik haben wir erfahren, dass es sehr wohl bekannt ist, dass im Kunstwerk auch gewohnt wird, und das nicht nur gelegentlich, man dies aber ignoriere, da man sonst ganz andere Auflagen machen müsse.
Diese kölsche Lösung wäre wie so vieles in dieser Stadt akzeptabel, wenn ihr nicht Künstlerinnen wie Petra K. geopfert würden und sich der Vorstand des Kunstwerkes zum Machtmissbrauch ermuntert fühlen würde.
Wir bitten Sie deshalb im Interesse der Kunst im Allgemeinen und der lebendigen rechtsrheinischen Kölner Kunstszene im Besonderen:
> Legalisieren Sie das Wohnen im Kunstwerk.
> Nehmen Sie offiziell zu Kenntnis, was ohnehin bekannt ist.
> Lassen Sie nicht zu, dass Künstlerinnen wie Petra K. für eine
halbgehangene inoffizielle Lösung zwischen Kunstwerk und Politik zahlen
müssen.
halbgehangene inoffizielle Lösung zwischen Kunstwerk und Politik zahlen
müssen.
> Nehmen Sie mit Petra K. Kontakt auf und besuchen Sie sie in ihrem
Atelier im Kunstwerk
Atelier im Kunstwerk
Am 2.Mai soll Petra K. nämlich geräumt werden. Dies wird ein unvorteilhaftes Licht auf das Kunstwerk und auf alle diejenigen werfen, die diesen Zustand mittragen.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Kippe
Diplomsozialarbeiter
SSM e.V., Düsseldorfer 74, 51063 Köln
(PK)
(PK)
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