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Aktueller Online-Flyer vom 05. Mai 2024  

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Lokales
Von gärtnerischen und politischen Blumenzwiebeln in Köln
„Mülheim blüht“
Von Heinz Weinhausen

Der Boden ist hart. Christa und Gisela geben aber nicht auf. Blumenzwiebeln zu setzen auf der Brache des alten Güterbahnhofes in Köln-Mülheim ist kein normales Gärtnern. Unter der dünnen Humusschicht kommt schnell der alte Schotter in die Quere. Trotzdem, wenn der Frühling kommt, soll Mülheim blühen, gerade auch hier. Etwa 20 engagierte Menschen haben sich am letzten Novembersamstag zur Pflanzaktion eingefunden, organisiert vom Verein „Nachbarschaft Mülheim-Nord“ und der Genossenschaft WiWAt.

Fleißige GärtnerInnen
Alle Fotos:INA
 
Endlich, nach langen zwölf Jahren Vorschlägen und Diskussionen dazu, wie diese Brache mit Wohnen, Arbeiten und Leben gefüllt werden könnte, soll es losgehen, soll endlich was entstehen. Dies ist die Botschaft der Pflanzaktion an die Kölner Stadtverwaltung und an die Politik. Stets wird bürgerschaftliches Engagement gefordert, aber wenn es konkret wird, wenn Menschen wie hier beim Alten Güterbahnhof Projekte anregen und mittragen wollen, dann wurde stets abgewinkt oder es wurden verwaltungsmäßige Probleme angeführt. Als gäbe es keine hohe Arbeitslosigkeit in Mülheim.Als wäre dies nicht ein Stadtteil, der zu versinken droht, blieben Bauvorhaben wie ein Baurecyclinghof, ein deutsch-türkisches Geschäftshaus oder Strohballenhäuser nur Skizzen, obwohl für einige der Projekte Millionenzuschüsse über das mit EU-Geldern finanzierte Mülheim-Programm bereit liegen.


Pausenzeit - mit dabei auch die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim
 
„Wenn die Tulpen blüh'n, woll'n wir auf die Brache zieh'n.“ - Nun hat tatsächlich auch die Verwaltung begonnen, ihre „Blumenzwiebeln“ zu pflanzen. Oberbürgermeister Jürgen Roters hat den Bereich Stadtentwicklung seinem Büro untergeordnet, und so die bisherige Zersplitterung von Verantwortungsbereichen beendet. Der neue OB hat damit das Mülheim-Programm, welches das Stadtviertel bis zum Jahre 2020 aus der Misere holen und auf das Niveau der Stadt heben soll, zur Chefsache gemacht. Zudem wurde gerade bekannt, dass die Stadt Köln mit dem Eigentümer Aurelis in Verhandlungen über den Kauf eines Teiles des Geländes eingetreten ist und damit eine Grundlage für die Umsetzung des Mülheim Programm schaffen will.


Die Gärtnerinnen und Gärtner auf der Industriebrache.
 
Wir hoffen, dass das Amt für Stadtentwicklung unter der neuen Leitung endlich in die Gänge kommt und unverzüglich die im Mülheim-Programm vorgesehene Bürgerbeteiligung nachholt, damit die Mülheimer ihre Ideen und Vorschläge einbringen können. WiWAt hat das Mülheim-Programm und auch die Ergebnisses des Advocacy Planning unter
http://muelheimplant.wiwateg.org zum Download bereitgestellt. Für Nachfragen steht die Genossenschaft gerne bereit.(PK) 

Online-Flyer Nr. 226  vom 02.12.2009

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