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Lokales
Kurzfilmpremiere und Ausstellung in der Alten Feuerwache Köln
„HEILANDART macht bunt“
Von Peter Kleinert

HEILANDART ist ein Netzwerk von einigen sehr unterschiedlichen Kölner KünstlerInnen; die seit dem Jahr 2002 in verschiedenen Aktionen zusammenarbeiten. Neben Fotografie und Graffiti wird gemalt, gezeichnet, Objekt- und multimediale Kunst realisiert. Aber auch Schauspiel, Performance und Moderation kommen bei gemeinsamen Auftritten zum Einsatz. Ihre nächste Ausstellung „HEILANDART macht bunt!“ findet zusammen mit einer Filmpremiere vom 16. bis 25. Oktober in der Alten Feuerwache Köln statt.
Kristine Arnold - Fotografie, Ulla Kather, Fotografie/Objekte, Ralf Mager - Objekte/Malerei/ Performance, Jo Pellenz - Malerei/Installation/Landart, Renée Reissenweber - Malerei/Landart, Ruth Spätling - Malerei/Objekte/Landart, Wolfgang Sturm - Grafik/Illustration/Foto, La Telle - Video/Objekte und Wahn_two3 - Graffiti/Animation/Flash haben sich keine Organisationsstruktur oder Statute gegeben. Sie arbeiten als informelles Netzwerk zusammen. Und der Name HEILANDART steht auch nicht für den Zusammenhang mit irgendeiner Weltanschauung, sondern eher für das Selbstverständnis einer Kunst- und Spaßguerilla. Als die Idee zu der Gruppe am Küchentisch entstand, hatte Jo Pellenz gerade diesen samtenen roten Heiland, der inzwischen auf allein Flyern der Gruppe zu sehen ist, mitgebracht. Er wurde dann, erinnert sich Ruth Spätling, so was wie ein  Makottchen, Teil des Corporate HEILANDART-Designs.
 
Während jede/r von ihnen seinen eigenen künstlerischen Weg geht und die stilistische Bandbreite der Gruppe dadurch enorm groß ist, dienen die gemeinsamen Treffen dazu, sich neue Aktionsformen auszudenken, um neues Publikum zu erreichen, diese gemeinsam umzusetzen und auch ganz einfach Spaß dabei zu haben.
 

Quelle: www.heilandart.de
 
So trat HEILANDART zum Beispiel als "Wanderausstellung“ am Eingang der "ART cologne 2005" auf. Als "fliegender Händler“ verkaufte ein Anpreiser Verpackungen und nicht Kunstwerke als „das eigentlich Ausschlaggebende“. Kleine Originalkunstwerke gab’s für die verblüfften Käufer als Dankeschön gratis dazu. Auch zum Papstbesuch anlässlich des Weltjugendtages 2005 in Köln meldeten sie sich mit einer Performance-Aktion in der Öffentlichkeit, bei der Ablässe verkauft und HEILANDART-Oblaten verteilt wurden. Ein Sammelalbum wurde als limitierte Edition herausgegeben, wobei jede/r Künstler/in eine Seite dazu entwarf. Die Fan-Gemeinde konnte dann Heft und Klebesticker in Kölner Kneipen erwerben und bei Tauschpartys die Sammlung komplettieren.
 
Auch Kunstauktionen in Kölner Kneipen
 
Jahr für Jahr laden die KünstlerInnen auch zu Kunstauktionen in Kölner Kneipen ein. Natürlich wollen sie Aufmerksamkeit erregen, darauf hinweisen, daß es neben den gängigen Wegen auf dem Kunstmarkt lustige und abwechslungsreiche Abzweigungen gibt. Was dabei umgesetzt wird, fließt in neue Projekte. Und immer wieder stoßen Gastkünstler zu ihren Aktivitäten hinzu. Ein besonderes Merkmal der bisherigen Aktionen ist sicher, dass die einzelnen KünstlerInnen und eben auch ihre künstlerischen Positionen hinter die gemeinsame Aktion oder das gemeinsame Produkt zurücktreten.
 
Mit der jüngsten Entscheidung zu einer Konzeptausstellung verändert HEILANDART nun den Fokus: Erstmals sollen die sehr unterschiedlichen Positionen und Stilfacetten der Akteure ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt werden. Die Vielfalt der Stile, der Wunsch nach einer gleichgewichtigen Präsentation, sowie das Ziel einer auch für die Besucher einfach nachvollziehbaren und erlebbaren Ausstellung führte zu dem simplen Thema „HEILANDART macht bunt“. Formal versteckt sich dahinter die Vorgabe, zu jeder Primär- und Sekundärfarbe eine Arbeit zu realisieren und dabei ein in der Gruppe abgestimmtes Bild- oder Objektformat beizubehalten. Die Heiländer laden also jetzt dazu ein, diese Vielfalt zu genießen und an ihrer grundlegenden künstlerischen Auseinandersetzung teilzuhaben.

Filmpremiere
 
Damit unsere LeserInnen schon jetzt per NRhZ erwas Spaß an der Arbeit der Heiländer bekommen, haben wir einen Clip des ersten HEILANDART-Kurzfilms in diesen Artikel reingestellt. Die Premiere des Gemeinschaftsprojektes „ASEN 3 – ALL YOU CAN EAT“ wird am 24. Oktober im Kinosaal der Alten Feuerwache gefeiert. Gedreht wurde der 15-Minüter um die Ostertage in Vinaros, Calig und Cervera del Maestre im Maestrazgo, einer Gegend in der Autonomen Region Aragonien in Spanien. Einige der Szenen zeigen, wie eine friedliche Möhre von Karottensaft-gierigen Hasen von Köln bis ans spanische Mittelmeer verfolgt wird. Der Showdown findet in einem einsamen Bergdorf des Maestrazgo statt.

ASEN3 - all you can eat - Trailer from akleur on Vimeo.

Es lohnt sich bestimmt, mal in den Clip reinzuschauen und dann – wenn’s Spaß gemacht hat – vom 16. bis 25.Oktober in die Alte Feuerwache zu gehen und am 24. Oktober den ganzen Film anzusehen. Nicht nur wegen der atemberaubenden special effects und der vielschichtigen Botschaft, sondern auch, weil die Kölner Band Picolorama als Titelsong Ihren Sommerhit 2009 „Good Bye – Zanahoria“ dazu beigetragen hat und weil sie die Premiere mit einem Konzert in der Ausstellungshalle der Alten Feuerwache mit feiern wird. (PK)

Die Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 18 – 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 – 20 Uhr. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gruppe: www.heilandart.de .

Online-Flyer Nr. 219  vom 14.10.2009

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