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Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

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Globales
Aufruf für nukleare Abrüstung und Frieden im Nahen Osten
Kein Krieg gegen Iran!
Vom Kölner Friedensforum

Wir sind tief besorgt über die Eskalation des Konflikts um das iranische Atomprogramm, weil die Verschärfung des Tons an die Vorbereitung des Angriffs auf den Irak im Frühjahr 2003 erinnert.

Dr. Elvira Högemann: Eskalation erinnert an 2003
Dr. Elvira Högemann: Eskalation erinnert an 2003
Foto: arbeiterfotografie.com



Damals wurde die Weltöffentlichkeit trotz anderer Informationen gedrängt, dem Krieg gegen einen "Schurkenstaat" zuzustimmen, der angeblich Massenvernichtungswaffen besaß. Heute wird dem Iran unterstellt, er wolle mittels Urananreicherung (einer Technologie, die z.B. auch in der Bundesrepublik Deutschland genutzt wird) zur Produktion von Atomwaffen übergehen. Soll wieder eine Unterstellung den geplanten Militärschlag legitimieren?

Trotz der Erfahrung,

dass die USA den Irak-Krieg mit falschen Behauptungen vorbereitet und begründet haben, und trotz der Erfahrung, dass er das Gegenteil von Stabilität und Sicherheit in der Region bewirkt hat, bezieht die Bundesregierung nicht eindeutig Stellung gegen die augenblickliche Eskalation und einen drohenden Angriff auf den Iran. Bundeskanzlerin Merkel hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz sogar von der "roten Linie" gesprochen, die der Iran überschritten habe, und mit dem Hinweis auf die gescheiterte Appeasementpolitik der 1930er Jahre US-amerikanische Kriegsdrohungen indirekt bejaht.

Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Mitte): Wir fordern von der Bundesregierung...
Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Mitte): Wir fordern von der Bundesregierung...
Foto: arbeiterfotografie.com



In beiden Regierungsparteien

fordern Politiker, die militärische Option gegenüber dem Iran "nicht vom Tisch" zu nehmen. Sie stützen sich dabei auf unverantwortliche Sprüche des iranischen Präsidenten, die wir zurückweisen: Wer den Frieden im Nahen Osten und die Lebensrechte der Palästinenser in einem künftigen Staat sichern will, muss die Existenz des Staates Israel - in den Grenzen von 1967 - akzeptieren. Indem Präsident Ahmadinedschad die Ermordung von Millionen europäischer Juden durch das NS-Regime leugnet, trägt er zur Wiederbelebung faschistischen Gedankengutes bei.

Wir fordern von der Bundesregierung:

<> in dieser Situation deeskalierend zu wirken, sich politisch und intellektuell mit solchen Positionen auseinandersetzen, strikt auf dem Boden der Tatsachen zu argumentieren und Drohungen zu unterlassen;

<> sich gegen einen militärischen Angriff auf den Iran zu stellen, von vornherein jede Hilfeleistung dafür abzulehnen und - sollte es dennoch zum Krieg kommen - jede Form der Unterstützung zu verweigern;

<> über die aktuelle Frage der iranischen Urananreicherung hinaus Vorschläge zur Umsetzung des Atomwaffensperrvertrags zu machen: z.B. bei den verbündeten Atommächten in EU und NATO darauf hinzuwirken, dass sie ihre Verpflichtung aus diesem Vertrag erfüllen und mit Schritten zur atomaren Abrüstung beginnen;

<> sich innerhalb der Bündnisse, insbesondere gegenüber der US-Regierung um eine Sicherheitsgarantie/Nichtangriffserklärung gegenüber dem Iran zu bemühen, durch die ein Verhandlungskompromiss erleichtert würde.

Roland Schüler - Friedensbildungswerk
Roland Schüler - Friedensbildungswerk
Foto: arbeiterfotografie.com



Wer mit Drohungen arbeitet, hat am Ende keine anderen Optionen mehr als Krieg!

Klaus Schmidt, Kölner Initiative Kein Krieg - nirgendwo, Dr. Elvira Högemann, Kölner Friedensforum, Roland Schüler, Geschäftsführer Friedensbildungswerk Köln, Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Hans Mörtter, Pfarrer, Franz Kersjes, Heinrich Pachl, Dr.Annelise Butterweck, Dr. Erasmus Schöfer, Schriftsteller, Bernd Wingender, Familientherapeut und Supervisor, Wiltrud Marciniak, Dr. Werner Rügemer, Autor, Peter Kleinert, Journalist, Monika Höppner, Dipl.Sozialarbeiterin u. Mediatorin, Monika Zier, attac Köln, Alexandra Bersch, Erwerbslosenrat Köln, Klaus der Geiger, Jochen Kaufmann, Ingelis Gnutzmann, TVJournalistin, Wilfried Schmickler, Barbara Kuhlmann, Dr. Barbara Becker-Jakli, Rolly Brings, Karl Heinz Pütz, Verleger, Renate
Graffmann, Pfarrerin i.R., Malle Bensch-Humbach, Ghita Gothoni, Wilfried Viebahn, Dr.Paula Keller, Cornelia Beuel, Karl Heinz Heinemann, Dr. Peter Klein

verbreitet durch

Kölner Friedensforum
c/o Friedensbildungswerk Köln
Am Rinkenpfuhl 31
50676 Köln

Unterschriftenlisten können hier runtergeladen werden.
Die ausgefüllten Listen bitte zurück an obige Adresse senden.

weitere Infos: www.friedensforum-koeln.de




Online-Flyer Nr. 36  vom 21.03.2006

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