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Aktueller Online-Flyer vom 09. Oktober 2024  

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Globales
Das kausale Verhältnis zwischen »Strategie-Kultur« und Geographie
Die Geopolitik der USA – Teil 1
Von Wolfgang Effenberger

Die Geopolitik der USA hat unser Autor vor seinem Studium der Politikwissenschaften schon mit 18 Jahren als NATO-Soldat und später als Major der Bundeswehr kennen gelernt. Inzwischen hat er zu dem Thema die Bücher “Pax Americana“ und “Pfeiler der US-Macht“ veröffentlicht und bereitet jetzt ein Buch über den “Kalten Krieg“ vor. – Die Redaktion

Der 44. US-Präsident – Erbe der
amerikanischen Geopolitik (1)
Foto: Pete Souza
Das relative neue Konzept einer »Strategie-Kultur«, obschon seit einer Generation diskutiert, scheint für den amerikanischen Historiker Oliver M. Lee immer noch unterentwickelt. In seinem richtungweisenden Artikel definiert er dieses Konzept (2), kritisiert die eine oder andere Gelehrtenmeinung und beleuchtet den mächtigen Einflusses der Geographie auf das strategische Denken. Dabei zeigt Lee die amerikanischen Strömungen auf, die entweder zum »Isolationismus« beziehungsweise zum »Interventionismus« tendieren. Beide Gruppen konkurrieren miteinander um die Vorherrschaft, wobei sie abwechselnd gewinnen oder verlieren. je nach dem Erfolg der für die nationalen Sicherheit verantwortlichen Politiker. In der Vergangenheit mobilisierte die interventionistische Elite erfolgreich die isolationistischen Kräfte, indem sie internationale Krisen – häufig aus geostrategischen Gründen provoziert – falsch darstellten. Die Liste so genannter kriegsfördernder »Events« zieht sich seit 1898 – hier führte eine Explosion auf dem Kriegsschiff USS-Maine zum Krieg mit Spanien – bis hin zur Vortäuschung von Massenvernichtungswaffen im Jahre 2003.
 
Aufteilung der amerikanischen Subkulturen nach Lee (3)

Isolationisten   Interventionalisten
 
Mittlere Westen/Süden   Küstenregionen
Provinz   Urbanität
Agrarsektor   Industrie-/Finanzsektor
Evangelikale   Ökumene
Niedrige Bildung   Hohe Bildung
Niedriges Einkommen   Hohes Einkommen
Frauen   Männer
Schwarze/Latinos   Weiße
  Jugend
  Massenmedien
  Militär
  Regierungsbürokratie

Diese Übersicht macht deutlich, dass es für die Isolationisten sehr schwer ist, sich gegen die einflussreichen Interventionisten durchzusetzen. Letztere stellten in kritischen Perioden immer die Führungselite. Für den neuen Präsidenten Barack Obama dürfte sein Handeln bezüglich der Außenpolitik einen kaum durchführbaren Spagat erfordern. Hat er doch aus dem Lager der Interventionisten die Jugend, das Bildungsbürgertum und die Massenmedien für sich gewinnen können, während er aus dem Lager der Isolationisten die Schwarzen und Latinos sowie die Bürger mit geringem Einkommen auf sich vereinen konnte.
 
Drang nach Eurasien
 
Bereits vor über hundert Jahren formulierte die nationale Sicherheitselite eine »grand strategy«, in der Amerikas Drang nach für Eurasien umrissen wurden. Leben doch auf dem eurasischen Kontinent 75 Prozent der Weltbevölkerung. Obendrein beherbergt dieser Kontinent die weltweit meisten natürlichen Ressourcen (4) sowie die größte landwirtschaftliche und industrielle Produktion. Mit dem Krieg gegen Spanien und der gleichzeitigen Besetzung der Philippinen im Jahr 1898 rückten diese Ziele in greifbare Nähe und veranlassten den einflussreichen Senator Alfred J. Beveridge zur wegweisenden Aussagen. »Und gleich hinter den Philippinen liegen Chinas unbegrenzte Märkte ...Unser größter Handel muß von jetzt ab in Asien liegen. Der Pazifik ist unser Meer.« Nun erklärt Beveridge, von Beruf Historiker und Biograph seines geschätzten Präsidenten Abraham Lincolns, den unersättlichen Hunger auf Handel mit einer gottgewollten Mission:
 
Meisterorganisatoren der Welt
 
»Gott hat uns zu den Meisterorganisatoren der Welt gemacht, um an die Stelle von Chaos System zu setzen. Er hat uns den Geist des Fortschritts gegeben, um die Kräfte der Reaktion überall auf der Welt zu besiegen. Er hat uns erfahren gemacht in Regierungsgeschäften, auf daß wir Regierungsgewalt über wilde und altersschwache Völker ausüben. Gäbe es nicht eine Macht wie diese (die USA), die Welt würde in Barbarei und Dunkelheit versinken. Aus unserer ganzen Rasse hat Er das amerikanische Volk als seine auserwählte Nation herausgehoben, um den Weg zur Erlösung der Welt zu bahnen«. (5)

Wiederkehr der Geopolitik
Montage: Wolfgang Effenberger
 
Von dieser Mission durchdrungen, verfolgen bis heute die USA das strategische Ziel, die Kontrolle Eurasiens durch eine andere Macht zu verhindern. Das galt für das Deutschland unter dem Kaiser oder Hitler, oder auch für Mächtekonstellationen, wie Japan und Deutschland oder die Sowjetunion und China. Eine derartige Kontrolle, auch wenn sie in friedvoller Absicht, wie die kommunistischen Wahlsiege in West-Europa,(6) würde dem eurasischen Kontinent mit seinen riesigen Ressourcen, seine Arbeitskräften, den Agrar- und Industriekapazitäten und ausgedehnten Märkten einen autarken Raum ermöglichen. Damit würde die Gefahr bestehen, dass den USA der Zugang zu diesen Ressourcen, den Märkten und lukrativer Investitionen verwehrt werden könnte. Das wäre Gift für die nationale Sicherheitselite, weil diese Elite zugleich Teil das ökonomische System des uneingeschränkten freien Unternehmertums fördert. Angesichts der immensen amerikanischen Produktivkapazitäten musste ein weltweites ökonomische Eindringen in andere Länder – heute Globalisierung genannt – sichergestellt werden. Diese Politik der »Offenen Tür« hatte sich bereits 1853 beim Aufbrechen von Japan bewährt.

Zur Doktrin erhoben, weiten die USA auf allen Kontinenten bis hin zu den perlenkettenartig aufgereihten Archipeln (7) ihren Zugriff zu den Märkten (8) aus oder versuchen ihn wenigstens aufrechtzuerhalten.
 
Weltweite Kriege
 
Nur in den wenigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurde Amerika von »Isolationisten« regiert. Mit dem Sieg im Zweiten Weltkrieg bekamen die »Interventionisten« weiteren Auftrieb. In der Folge verstrickten sich die USA immer mehr in ihre »Jahrhundertstrategie« und somit in weltweite Krieg: der Korea Krieg, der Vietnam Krieg, 1991 der Golf Krieg bis hin zum laufenden Irak-Krieg.(9)

Erstaunlicherweise zählte zu Beginn des Irak-Krieges der amerikanische Süden, die Kleinstädte und die evangelikalen Christen zu den hartnäckigsten Unterstützern von Präsident George W. Bush. Das erscheint angesichts der Einteilung von Lees wenig plausibel zu sein. Doch im Wahlkampf des Jahres 2000 führte George Bush als damaliger Gouverneur von Texas vor seiner politischen Basis im Süden und Mittelwesten aus, sich in der Außenpolitik Selbstbeschränkung und Demut aufzuerlegen: Das war bloße Täuschung. Auch Hitler beteuerte vor 1939 immer seine Friedensliebe.
 
»Ich habe Angst, dass unser Militär die ganze Welt überzieht. Ich möchte den Einsatz klug begrenzen ...Ich glaube es ist nicht die Rolle der Vereinigten Staaten, in ein Land zu gehen und zu sagen, dass sie es ebenso wie wir zu machen haben.«(10)

Charles A. Kupchan, ein Senior-Mitglied des höchst einflußreichen CFR, führte dazu aus: »... die unilateralistischen und isolationistischen Töne, die Bush in den ersten Monaten seiner Amtszeit gefunden hat, dürfen nicht als beiläufige oder vorrübergehende Eigenheit empfunden werden. Sie reflektieren nicht die Vorliebe seines außenpolitischen Teams, sondern die seiner politischen Basis. Bush erreichte die Wähler im Süden und in den westlichen Mountains, Regionen der USA, die immer weniger Enthusiasmus über den liberalen Internationalismus aufgebracht haben, als die urbanen Räume entlang der Küste.« (11)
 
Neuauflage von »Britannia rules the waves«
 
Insgesamt zieht sich durch die »grand strategy« das Sicherheitsdenken einer Seemacht, die zu allen Zeiten die Kontrolle über die gegenüberliegenden Küsten erzwingen will. Somit eine Neuauflage von »Britannia rules the waves«. Dieses Denken ist vornehmlich bei den amerikanischen Eliten mit angelsächsischen Wurzeln zu finden und einem Kontinentaleuropäer ebenso wie den Amerikanern im Mittleren Westen fremd. Die amerikanischen Politiker, die nicht in den Kategorien einer Seemacht denken, werden fälschlicherweise als Isolationisten diffamiert.
 
So gesehen hat seit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in die Weltpolitik 1917 und der zeitgleichen russischen Oktoberrevolution kein Entscheidungskampf zwischen Kapitalismus und Kommunismus, Pluralismus und Totalitarismus, liberaldemokratischem und staatssozialistischem System stattgefunden. Diese Gegensätze wurden jeweils im Sinne der großen Leitlinien – »Manifest Destiny«, »Monroe-Doktrin« und der »Open-Door-Politik« – instrumentalisiert.
 
Weltmachtansprüche
 
Heute wird unter »Strategie-Kultur« vornehmlich im Unternehmensbereich die Strategie als Zusammenführung der definierten, langfristigen Ziele und der Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele verstanden. Dabei wird die Kultur als gemeinsames Werte- und Normensystem der Organisationsmitglieder aufgefasst. Im staatlichen Bereich verhält es sich nicht anders.
 
»Strategie-Kultur« ist ein unverfänglicheres, nichtssagendes Wort für Hegemoniestreben und Kreuzzüge – für Weltmachtansprüche. Begriffsdefinitionen gehörten an den Anfang,, wobei schon »Strategie-Kultur« eine Beschönigung ist, da es hier um nackte Zwecke geht.

Für den erfahrenen Geostrategen Colin Gray wird die Strategie-Kultur eines Landes zweifelsfrei durch dessen Geographie beeinflusst: Nach ihm ist die Geographie zusammen mit der Gesellschaft, Kultur, Moral, Organisation, Information und Nachrichtendienste sowie Technologie ein integrales Element beziehungsweise eine Dimension der Strategie. »Obwohl "Geographie" eine zu unterscheidende Dimension ist, manifestiert sie sich selbst und hilft der Strategie in ihren vielfältigen Dimensionen Form anzunehmen«. (12)  
 
»Strategie-Kultur« in China und Europa
 
Der chinesische Historiker Shu Guang Zhang untersuchte die Strategie-Kultur in Abhängigkeit zu den geographischen Gegebenheiten und ihren historischen Konsequenzen. Wie kaum ein anderer Gelehrter erkannte er in China und den Vereinigten Staaten zwei Nationen, die trotz riesiger geographischer Ausdehnung unterschiedliche geopolitische Prägung erfuhren: »Geopolitisch ist China ein Landmacht, während sich die USA bereits lange als maritimen Staat sehen.« (13)
 
Aus den geographisch-geopolitischen Realitäten in Verbindung mit gewissen anderen Variablen wie der kulturelle Hintergrund, resultierte der Umstand, dass »China in den letzten zweihundert Jahren immer wieder Opfer ausländischer Invasionen wurden, während die USA relativ frei von derartigen Gefahren war.«(14) Im Jahr 1900 beteiligten sich die USA sogar mit einem Expeditionskorps zur Niederschlagung des chinesischen Boxeraufstandes.

Für Zhang haben die unterschiedlichen historischen Erfahrungen zum Entstehen unterschiedlicher verschiedenen strategischer Denkweisen beigetragen. So pflegen die USA instinktiv den Glauben, dass ihre Sicherheit so lange möglich war, wie die ozeanische Isolation und die Verbindungs- und Versorgungslinien über See garantiert waren. (15)
 
Im Gegensatz dazu war »Chinas Status als Landmacht von den bitteren Erfahrungen ausländischer Interventionen und dem traditionellen Selbstbild als Zentrum des Universums diktiert. Aus diesem Grund trachteten die chinesischen Strategen nach physischem Überleben und nationaler Autonomie.«(16) Nach Yang Shih-Yueh hat sich das kollektive Bewusstsein aus den unterbewusst wahrgenommenen materielle Rahmenbedingen entwickelt. Auf dieser Basis, so argumentiert Shih-Yueh, gründet sich die chinesische Strategie-Kultur des »Sieges ohne Kriegführung« und der »Kultur der Moralität«(17) Diese Annahme bestätigen zwei Obristen der chinesischen Volksbefreiungsarmee. In Ihrem Buch über die »uneingeschränkte Kriegsführung« beschrieben sie 1999 Amerika als den kommenden Gegner. Zum Schlachtfeld wird für die nächsten zwei Dekaden der gesamte Wirtschaftsraum erklärt, wobei nach den Autoren ein Wirtschaftskrieg in seiner Form »genauso zerstörerisch sein kann wie ein militärischer Angriff, aber in welchem kein Blut vergossen wird.«(18)
 
Den anderen eurasischen Landmächten wie Deutschland und Russland fehlen zwar die konfuzianischen Wurzeln. Die bittere Erfahrung fremder Invasoren ist ihnen jedoch gemein. Nach dem Hunneneinbruch im 5. Jahrhundert unterwarf Attila die Germanenstämme und erweiterte sein Reich von der Donau über Polen und Norddeutschland bis zum Rhein. 1237 erschienen die Mongolenhorden unter Batu-Khan, unterwarfen das Land an der Wolga, verbrannten Moskau und überschwemmten verwüstend und mordend ganz Russland. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Moskau von den polnischen Besatzern in Brand gesteckt. Eine Wüste hinter sich lassend, konnten 1612 die Polen aus Russland vertrieben werden. Im Dreißigjährigen Krieg verheerten die Schweden die deutschen Lande, um dann Mecklenburg-Vorpommern für 200 Jahre zu annektieren. 1812 folgte der Einfall der napoleonischen Truppen, die vorher in die deutschen Gebiete eingefallen waren und dann ebenfalls Moskau anzündeten. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Polen in das vom Bürgerkrieg geschüttelte Russland ein und nahm sich große Teile Weißrusslands und der Ukraine – heute besser geläufig als »Ostpolen«. Gleichzeitig landete in Sibirien ein amerikanische Expeditionskorps zur Unterstützung der Konterrevolutionäre. 1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion.
 
Fehlen jeglicher Sensibilität
 
Derartige Erfahrungen sind den USA völlig fremd. Im Gegenteil. In einem Vernichtungskrieg wurden die Ureinwohner dezimiert, entwurzelt und vertreiben. Mit dieser Politik gingen »ethnische Säuberungen« einher, die heute noch in Gestalt der Reservate sichtbar sind. Trotzdem hat sich die gewalttätige Besiedlung nicht im kollektiven Gedächtnis verankert, sondern wird von einem Großteil der US-Bevölkerung nur als der gottgewollter Auftrag, als »Manifest Destiny« wahrgenommen. Im Gegensatz zu den eurasischen Landmächten waren die USA zu keiner Zeit von ihren Nachbarn bedroht. So fehlt ihnen jegliche Sensibilität, sich in das kollektive Gedächtnis der eurasischen Landmächte einzufühlen und dem daraus abzuleitenden Sicherheitsbedürfnis verständnisvoll zu begegnen. Im Gegenteil! Der überschaubare geopolitische Zustand während des kalten Krieges verlor nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion seine strategische Balance und veränderte die Rahmenbedingungen dramatisch. Der europäische Einigungsprozess, »die fortschreitende wirtschaftliche und kommunikative Globalisierung und die sich herausbildenden neuen Kraftzentren beeinflussen die internationalen Beziehungen in einer neuen Qualität.«(19) (PK) 
 
(1) Vgl. Reiter, Erich: Ein Essay zur neuen globalen Geopolitik, unter http://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/14_sr4_16.pdf (aufgerufen am 28. Dezember 2008)
(2) Oliver M. Lee: The geopolitcs of Amerca´s strategic culture, in: Comperative strategy: an international Journal.27/2008, H.3, S. 267-286
(3) ebenda, S. 270
(4) Zbigniew Brzezinski, The Grand Chessboard (New York: Basic Books, 1997), S. 31.
(5) Congressional Record. 56th Congress, 1st Session, 704-711, 9-11-1900
(6) The top secret memorandum, NSC-68, presented by leading members of the national security elite (Dean Acheson and Paul Nitze) to President Truman on April 14, 1950, urged opposition to the Soviet Union, which "seeks to impose its absolute authority over the rest of the world. .. by violent or non-violent methods in accordance with the dictates of expediency." Thomas H. Etzold and John Lewis Gaddis, eds., Containment: Documents on American Policy and Strategy,1945-1950 (New York 1978), S. 385
(7) Asearlyas, Präsident der National Association of Manufacturers führte 1897 aus, daß "Many of our manufacturers have outgrown or are outgrowing their home markets, and the expansion of our foreign trade is their only promise of relief." Zitiert by William Appleman Williams, The Tragedy of American Diplomacy, New York 1988, S. 35.
(8) Japan, Taiwan, the Philippines, Borneo, Indonesia, Australia, New Zealand, Sri Lanka, Madagascar, Cyprus, the United Kingdom, and Iceland. Dazu Western Europe und die Kküstenregionen an der Peripherie Eurasiens mit einer weiteren Perlenkette wie South Korea, East China, Vietnam, Malaysia, Singapore, Thailand, Pakistan, Qatar, Oman, the United Arab Emirates, Bahrain, Kuwait, Iraq, Saudi Arabia, Egypt, Iraq, Lebanon, Israel, Turkey, Greece, Italy, Spain, und nach dem Ende des Kalten Krieges Eastern Europe und den Balkan.
(9) In den öffentlichen Meinungsumfragen waren anfangs nur   24% der Amerikaner, die so genannten Tauben, gegen den Krieg. Im Mai 1971 unterstützten ihn nur 28% , die so genannten Falken. Zwischen den Tauben und Falken liegen 48%. l5 % von ihnen waren zu Beginn des Krieges in der Kategorie "don't know". Bleiben 33% mit wechselnder Meinung . Mit denen, die den Krieg von Beginn an unterstützen, sind es 61 %. In den 6 Kriegsjahren verwandelte sich die Kriegskoalition in eine Anti-Kriegskoalition. Vgl. John E. Mueller, War, Presidents and Public Opinion (New York 1973), pp. 54-55. Die Umfrageergebnisse für den Korea-Krieg waren weitestgehend identisch, mit einer Anti-Kriegskoalition von 62% am Ende des Krieges. Siehe Mueller, pp. 46-47.
Diese Prozentzahlen waren sehr ähnlich in den ersten Jahren des Irak-Krieges. In diesem Krieg unterstützten 70% der Amerikaner die am 19. März 2003 begonnene Invasion. Wieder waren 27% dagegen, während 3% mit "don't know" antworteten. Ende July 2007 waren die Unterstützer auf 30% zusammengeschrumpft, während 67% gegen den Krieg waren. Siehe "CNN Political Ticker," vom 27. July 2007
(10) "Presidential Debate," vom 12 October 2000, zitiert aus Oliver M. Lee: The geoploitcs of Amerca´s strategic culture, in: Comperative strategy: an international Journal.27/2008, H.3, S. 267-286, hier S. 271
(11) Charles A. Kupchan, The End of the American Era, New York 2002, S. 31.
(12) Colin S. Gray, "Inescapable Geography," in Colin Gray and Geoffrey Sloan, eds., Geopolitics, Geography and Strategy, London 1999, S. 170
(13) Shu Guang Zhang, Deterrence and Strategic Culture (Ithaca, NY 1992), S. 272
(14) Ebenda.
(15) Ebenda, S. 273
(16) Ebenda
(17) Yang Shih-Yueh "Unique Chinese Strategie Culture? Uncover the Material Bases of Ideation," EastAsian Studies (Taipei, Taiwan), vol. 37, no. l (2006):1199, (übersetzt von Oliver M.). Aufschlußeich ist in diesem Zusammenhang Taiwan. Taiwanesische Gelehrte, meist selbstbewußte Konfuzianer in Betrachtung der chinesischen Geschichte, porträtieren gemeinsam die chinesische Strategie-Tradition als einzigartig antimilitaristisch. Vgl. Johnston, Cultural Realism, pp. 253-54.
(18) Liang, Qiao / Xiangsui, Wang: Unrestricted Warfare, Beijing 1999, S. 51
(19) Scholz, Jochen: PNEC – Project for The New European Century, in: Zeit-Fragen Nr. 37 vom 8. September 2008
 
Es folgen: Teil II: Herzland, Eurasischer Balkan oder Strategische Ellipse und Teil III: Das Seidenstraßen-Strategie-Gesetz führt direkt nach Zentralasien
 
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, wurde mit 18 Jahren Zeitsoldat, studierte Bauingenieurwesen und erhielt als junger Pionieroffizier Einblick in das von den USA vorbereitete “atomare Gefechtsfeld“ in Europa. Nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr als Major studierte er in München Politikwissenschaft und Höheres Lehramt. 

Online-Flyer Nr. 187  vom 04.03.2009

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