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Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

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Inland
Ver.di-Demonstration begleitete Spitzengespräche in Duisburg
Es geht nicht nur um 18 Minuten!
Von H.-Peter Keul

Nach einer kurzen Auftaktkundgebung ging es durch die Duisburger Innenstadt zum Sparkassengebäude. Hier sollte eigentlich eines der Spitzengespräche mit Herrn Vesper (von der VKA NRW) stattfinden. Herr Vesper legte jedoch den Verhandlungsort kurzfristig um und begründete dies mit "Raumproblemen". Die nahm so gut wie keiner der anwesenden GewerkschaftskollegInnen wirklich erst. Die NRW-ver.di-Vorsitzende Schmidt hielt eine kämpferische Rede, in der deutlich wurde, dass die Geduld der Betroffenen zu Ende ist.

Angefangen hatte man mit der Arbeitszeitverlängerung in den süddeutschen Ländern, also eigentlich in den Ländern mit den wenigsten Schulden und Arbeitslosen. Den Beamten wurde einfach per Gesetz (Beamten fallen nicht unter das normale Tarif- und Arbeitsrecht) die Arbeitszeitverlängerung aufs Auge gedrückt - mittlerweile auf die 42-Stunden-Woche. Viele andere Bundesländer zogen nach. NRW hatte den Beamten bereits unter der SPD/Grünen-Landesregierung die 41-Stunden-Woche verpasst.

'Samthandschuhe ausziehen!'
"Samthandschuhe ausziehen!"
Foto: H-Peter Keul



Bei der Einführung des neuen Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD), der den BAT und die bisherigen Arbeitermanteltarifverträge im kommunalen- und im Bundesbereich ablöste, wurde nun auch für Angestellte und Arbeiter anstatt der bisher gültigen 38,5-Stunden-Woche.die 39-Stunden-Woche im Bundesbereich eingeführt.

Jetzt wollen die Arbeitgeber diesen Prozess auch in NRW und anderswo fortsetzen. Das wird viele Arbeitsplätze kosten und die Chancen der Jugendlichen in unserem Land, noch zukunftssichere Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu bekommen, weiter erheblich Einschränken. Auch in den übrigen Branchen soll Arbeitszeitverlängerung durchgesetzt werden. Im Bauhauptgewerbe ist dies in Ansätzen bereits gelungen.

Der Fachbereichsvorsitzende für Bund und Land beim ver.di-Landesbezirk NRW, Gregor Falkenhain, beendete die Abschlusskundgebung mit der Ankündigung, dass die Samthandschuhe aus- und die Rockerjacken anzuziehen sind. Die Zeit der Opferbereitschaft und des Stillhaltens im öffentlichen Dienst ist vorbei. Frankreich sollte hier Vorbild für Deutschland sein.

Es geht nicht nur um 18 Minuten!
Es geht um die Zukunft der Arbeitslosen!
Es geht um die einheitlichen Flächentarifverträge!
Es geht um die Würde der arbeitenden Menschen in diesem Lande!



H.-Peter Keul ist ver.di-Vertrauensleutesprecher Landesbetrieb Straßenbau NRW in Köln


Online-Flyer Nr. 32  vom 21.02.2006

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