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Arbeit und Soziales
Arbeitskampf bei GATE GOURMET kann sich ausweiten
"Ekstase des aufrechten Gangs"
Von Hildegard Miensopust
Etwa 150 Streikende und Streik-UnterstützerInnen von GATE-GOURMET Düsseldorf versammelten sich am Samstag vor der Frankfurter GATE-GOURMET-Zentrale. Von Klaus Markert, Betriebsratsvorsitzender in Zeppelinheim und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats hörten die Düsseldorfer in der NGG Organisierten, dass auch in Frankfurt die Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft ver.di und GATE GOURMET inzwischen geplatzt seien und dass es auch hier zu Kampfmaßnahmen kommen könne. Professor Peter Grottian aus Berlin, engagiert in den sozialen Bewegungen, nannte den Streik der GATE-GOURMET-ArbeiterInnen eine "Ekstase des aufrechten Gangs" und forderte zu zivilem Ungehorsam gegen die zunehmenden sozialen Angriffe von Unternehmern und Regierung auf.
Der Düsseldorfer Betriebsratsvorsitzende Halil Saltan teilte den versammelten Düsseldorfer und Frankfurter GG-ArbeiterInnen mit, dass zwei Tage zuvor in den jüngsten Verhandlungen zwischen Gewerkschaft NGG und Konzernleitung zwar ein Kompromiss gefunden und vereinbart worden sei. Allerdings habe das hinter GATE GOURMET stehende in der TEXAS PACIFIC GROUP organisierte Kapital bislang die Zustimmung zum Verhandlungsergebnis verweigert. Es sei nicht auszuschließen, dass es wie schon einmal am 7. Dezember zu einer Annullierung des Ergebnisses kommen könne und der Streik fortgesetzt werden müsse.
Rednerinnen und Redner aus verschiedenen sozialen und politischen Zusammenhängen stellten klar, dass die Forderungen der Beschäftigten bei GATE GOURMET nach Jahren der Lohnkürzungen und verdoppelter Arbeitsbelastung für den Einzelnen nur gerecht seien. Es sei der Konzern, der mit seinen Forderungen nach Kürzungen von zehn und mehr Prozent bei bester Gewinnlage den Betriebsfrieden störe und den Belegschaften den Krieg erklärt habe.

Vor der GATE GOURMET-Zentrale in Frankfurt
Foto: Arbeiterfotografie
Axel Köhler-Schnura vom Düsseldorfer UntertützerInnenkreis: "Das Kapital versteht nur eine Sprache: Die Beschäftigten müssen zusammenstehen und gemeinsam kämpfen. Die KollegInnen bei GATE GOURMET verdienen zwischen 1.400 und 2.100 Euro brutto. Das soll nun bis zu einem Viertel gekürzt werden. Ver.di und NGG müssen sich geeint und entschieden den brutalen Angriffen von TEXAS PACIFIC und GATE GOURMET entgegenstellen." Ähnlich äußerten sich ein Gewerkschafter aus Polen und UnterstützerInnen des Streiks aus der Schweiz. Mit großem Applaus wurde aufgenommen, dass es in Krefeld zur gleichen Zeit eine Demonstration gegen die Firma TERTIA gäbe, die Streikbrecher für GATE GOURMET am Düsseldorfeer Flughafen stellt. Inzwischen fänden in immer mehr Ländern an immer mehr GATE GOURMET-Standorten Solidaritätsaktionen statt. Für Mitte Februar hätten sich Streikende von GATE GOURMET London zu einer Solidaritätsreise durch Deutschland angekündigt.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Bekannt wurde auch, dass der Vizepräsident von GATE GOURMET Europa, Dietmar May, der bislang für Deutschland zuständig war, diese Zuständigkeit entzogen bekommen hat. Und der Chef des Düsseldorfer Betriebs von GATE GOURMET, Thomas Camenzind, muss zum April seinen Hut nehmen. An seinem diktatorischen Führungsstil hatte sich viel Unmut entzündet, der auch im Streik zum Ausdruck kam. Da diese "Umstrukturierungen" nach nunmehr 122 Streiktagen mitten im laufenden Arbeitskampf stattfinden, fragen die Streikenden und der Solidariätskreis: Hat das etwas mit dem Arbeitskampf zu tun? Haben sich die Manager in den Augen der GATE-GOURMET-Konzernleitung und des in der TEXAS PACIFIC GROUP vereinten Kapitals als untauglich erwiesen, den Arbeitskampf zu beenden und die unverschämten Forderungen von Kapital und Konzernleitung nach "Einsparungen" von 21 Prozent durchzusetzen?
Weitere Informationen zum Streik finden sich auf den Webseiten der Gewerkschaft NGG und des Solidaritätskreises in Düsseldorf: www.ngg.net und www.gg-streik.net
Online-Flyer Nr. 30 vom 07.02.2006
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Arbeit und Soziales
Arbeitskampf bei GATE GOURMET kann sich ausweiten
"Ekstase des aufrechten Gangs"
Von Hildegard Miensopust
Etwa 150 Streikende und Streik-UnterstützerInnen von GATE-GOURMET Düsseldorf versammelten sich am Samstag vor der Frankfurter GATE-GOURMET-Zentrale. Von Klaus Markert, Betriebsratsvorsitzender in Zeppelinheim und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats hörten die Düsseldorfer in der NGG Organisierten, dass auch in Frankfurt die Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft ver.di und GATE GOURMET inzwischen geplatzt seien und dass es auch hier zu Kampfmaßnahmen kommen könne. Professor Peter Grottian aus Berlin, engagiert in den sozialen Bewegungen, nannte den Streik der GATE-GOURMET-ArbeiterInnen eine "Ekstase des aufrechten Gangs" und forderte zu zivilem Ungehorsam gegen die zunehmenden sozialen Angriffe von Unternehmern und Regierung auf.
Der Düsseldorfer Betriebsratsvorsitzende Halil Saltan teilte den versammelten Düsseldorfer und Frankfurter GG-ArbeiterInnen mit, dass zwei Tage zuvor in den jüngsten Verhandlungen zwischen Gewerkschaft NGG und Konzernleitung zwar ein Kompromiss gefunden und vereinbart worden sei. Allerdings habe das hinter GATE GOURMET stehende in der TEXAS PACIFIC GROUP organisierte Kapital bislang die Zustimmung zum Verhandlungsergebnis verweigert. Es sei nicht auszuschließen, dass es wie schon einmal am 7. Dezember zu einer Annullierung des Ergebnisses kommen könne und der Streik fortgesetzt werden müsse.
Rednerinnen und Redner aus verschiedenen sozialen und politischen Zusammenhängen stellten klar, dass die Forderungen der Beschäftigten bei GATE GOURMET nach Jahren der Lohnkürzungen und verdoppelter Arbeitsbelastung für den Einzelnen nur gerecht seien. Es sei der Konzern, der mit seinen Forderungen nach Kürzungen von zehn und mehr Prozent bei bester Gewinnlage den Betriebsfrieden störe und den Belegschaften den Krieg erklärt habe.

Vor der GATE GOURMET-Zentrale in Frankfurt
Foto: Arbeiterfotografie
Axel Köhler-Schnura vom Düsseldorfer UntertützerInnenkreis: "Das Kapital versteht nur eine Sprache: Die Beschäftigten müssen zusammenstehen und gemeinsam kämpfen. Die KollegInnen bei GATE GOURMET verdienen zwischen 1.400 und 2.100 Euro brutto. Das soll nun bis zu einem Viertel gekürzt werden. Ver.di und NGG müssen sich geeint und entschieden den brutalen Angriffen von TEXAS PACIFIC und GATE GOURMET entgegenstellen." Ähnlich äußerten sich ein Gewerkschafter aus Polen und UnterstützerInnen des Streiks aus der Schweiz. Mit großem Applaus wurde aufgenommen, dass es in Krefeld zur gleichen Zeit eine Demonstration gegen die Firma TERTIA gäbe, die Streikbrecher für GATE GOURMET am Düsseldorfeer Flughafen stellt. Inzwischen fänden in immer mehr Ländern an immer mehr GATE GOURMET-Standorten Solidaritätsaktionen statt. Für Mitte Februar hätten sich Streikende von GATE GOURMET London zu einer Solidaritätsreise durch Deutschland angekündigt.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Bekannt wurde auch, dass der Vizepräsident von GATE GOURMET Europa, Dietmar May, der bislang für Deutschland zuständig war, diese Zuständigkeit entzogen bekommen hat. Und der Chef des Düsseldorfer Betriebs von GATE GOURMET, Thomas Camenzind, muss zum April seinen Hut nehmen. An seinem diktatorischen Führungsstil hatte sich viel Unmut entzündet, der auch im Streik zum Ausdruck kam. Da diese "Umstrukturierungen" nach nunmehr 122 Streiktagen mitten im laufenden Arbeitskampf stattfinden, fragen die Streikenden und der Solidariätskreis: Hat das etwas mit dem Arbeitskampf zu tun? Haben sich die Manager in den Augen der GATE-GOURMET-Konzernleitung und des in der TEXAS PACIFIC GROUP vereinten Kapitals als untauglich erwiesen, den Arbeitskampf zu beenden und die unverschämten Forderungen von Kapital und Konzernleitung nach "Einsparungen" von 21 Prozent durchzusetzen?
Weitere Informationen zum Streik finden sich auf den Webseiten der Gewerkschaft NGG und des Solidaritätskreises in Düsseldorf: www.ngg.net und www.gg-streik.net
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