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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Inland
Fahrradinitiative DINAMo rät: "Aussteigen und aufsteigen!"
Benzin und Diesel werden unbezahlbar
Von Peter Kleinert

Die Treibstoffpreise explodieren, weil die Erdöl-Förderung an der Spitze angelangt ist. Das nährt die Spekulation und treibt den Preis. Die Regierungen unternehmen nichts dagegen, also wird Treibstoff sich weiter verteuern. Auf die Frage: „Was tun?“ schlägt die Radlerinitiative DINAMo den Betroffenen eine Reihe von Lösungen vor, die wir unseren LeserInnen – ein wenig ergänzt – gerne vorstellen. Wir sind gespannt, was Sie dazu sagen. 


Benzin-süchtig?

Benzin-Süchtigen könne natürlich nur schwer geholfen werden. „Sie müssen zur Selbsterkenntnis gelangen. Wer heutzutage noch immer 900 m mit dem Auto zur Arbeit, Einkaufen oder ins Kino fährt, braucht vermutlich eine persönliche Beratung“, heißt es auf der Internetseite der Radlerinitiative aus der Wiener Neustadt. Diese bedauernswerten Menschen aus allen Berufen und allen Einkommensschichten, StudentInnen und Schülereltern dürfe man nicht allein lassen mit ihrem Problem. Man müsse sie darauf ansprechen, warum sie für kurze Wege unbedingt das Auto benutzen.
 
Aber auch Arbeits-PendlerInnen, die weite Wege zurücklegen müssen, hätten Alternativen:



Den Öffentlichen Nahverkehr nutzen könnten weit mehr PendlerInnen als sie selbst glauben. „Viele kennen noch immer keinen Bahnhof von innen. Fahrpläne anfordern und lesen lernen sind die ersten Schritte zum umweltverträglichen öffentlichen Verkehr. Beachten Sie, wie viel Geld Sie mit den Öffis sparen können.“ DINAMO fordert deshalb aktive Verkehrsberatungszentren an jedem Bahnhof. Sofern keine vorhanden sind, lohne es sich, Bürgerinitiativen für mehr Öffis zu gründen, „damit die PolitikerInnen unter Druck kommen. Bisher wurde alles getan, damit der teure Autoverkehr nahezu zur Pflicht wird. Wir brauchen regelmäßige attraktive Öffis Tag und Nacht!“
 
Elektro-Scooter
 
Auch das Nutzen von Elektro-Scootern könne in der warmen Jahreszeit für Arbeitswege von 5 bis 20 km eine sehr kostengünstige Alternative sein. Die „Treibstoffkosten“ lägen gerade mal bei 50 Cent für 100 km. Alle zwei bis drei Jahre müsse der Akku zu erneuert werden. Die Anschaffungskosten liegen je nach Typ bei 1.700 bis 2.200 Euro. Das Land Niederösterreich gebe dazu sogar noch 300 Euro Förderung - ein gutes Beispiel auch für die Landesregierungen in Deutschland. Und E-Scooter könnten der erste Schritt zur Umstellung auf E-Autos sein: „Wir werden hier eine technische Revolution durchmachen. Jede Steckdose ist eine Tankstelle - am besten mit Ökostrom“, meint die Initiative. Bis dahin gelte es Fahrgemeinschaften zu bilden. Das habe sich noch viel zu wenig herumgesprochen, reduziere aber die Treibstoffkosten um 50 Prozent oder mehr.
 
Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen
 
„100 Prozent Treibstoffkosten sparen Sie beim Alltagsverkehr, wenn Sie im Ort auf das Fahrrad steigen oder zu Fuß gehen. Heulen und Zähneknirschen ist vorbei! Gleichzeitig entdecken Sie die Stadt, treffen Bekannte und tun was für Ihre Gesundheit!“ Und jede/r solle am besten zwei Fahrräder besitzen: Ein schönes für den Alltag und für den Sonntagsausflug und ein billiges, eventuell altes Fahrrad für lange Abstellzeiten am Bahnhof.


Fotos:DINAMo

Ein gutes Fahrradschloss sei natürlich Pflicht. Betriebe sollten ihren MitarbeiterInnen ein Fahrrad leihen. Auch jeder Betriebsrat brauche ein Betriebsrad. Bei den zuständigen Behörden und Politikern in den Wohnorten sollten vorgeschriebene, sichere und beleuchtete Fahrradabstellanlagen gefordert werden - möglichst vor jedem Eingang eines Hauses, in dem es mehrere Wohnungen gibt.
 
PolitikerInnen abstrafen!
 
PolitikerInnen, die - wie beispielsweise Bundeskanzlerin Merkel und ihr Umweltminister Gabriel - noch immer die heimische Autoindustrie unterstützen (siehe NRhZ 123, 124 und 146) und und gleichzeitig weltweit Umweltschutz durch Verringerung der Treibhausgase fordern, gehören abgestraft, wenn sie nicht endlich Steuergelder für den Rad- und Öffentlichen Nahverkehr ausgeben, dagegen aber die Deutsche Bahn AG privatisieren. DINAMo: „Fallen Sie nicht auf die billigen PR-Schmähs herein: Heute sitzt der Politiker für den Fotografen auf dem Fahrrad oder er schenkt Ihnen lächelnd eine Rad-Klingel, morgen plant er die teure Hauptplatz-Auto-Tiefgarage, für die noch Ihre Enkelkinder zahlen werden.“
 
Letzter Punkt in der Liste der Radlerinitiative: „Trennen wir uns von Ölscheichs und Spekulanten und ihren politischen Helferleins. Fordern Sie die Energie-Wende! Wir können uns selbst mit Energie versorgen - sowohl für den Verkehr als auch für Industrie, Handel, Heizung und Kühlung. Verlangen Sie das von Ihren PolitikerInnen, die von Ihnen gewählt werden wollen!“ (PK)
 
Weitere Infos: http://dinamo.radlobby.at/

Online-Flyer Nr. 149  vom 04.06.2008

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