NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

zurück  
Druckversion

Lokales
Leserbrief zu Herrn Buchhorn und den
"Segnungen" der Hartz-Gesetze
von Manfred Demmer

Sehr geehrte Redaktion,
es ist schon schlimm, was am Jahresende dem Bürger alles "verklickert" wird. Nicht nur die "Notwendigkeit" der Schließung von Agfa und andere Arbeitsplatzvernichtung wird da schöngeredet, auch die Energie- und Fahrpreiserhöhungen ebenso wie die Kürzungen der Leistungen der Kommune für die Bürger (Kienbaum-Studie) sind angeblich "leider" nicht zu verhindern. Und dann stellt sich tatsächlich ein ehemaliger Gewerkschaftsvorsitzender hin und preist die "Segnungen" von Hartz (Ich meine hier nicht die, die Herr Hartz selbst in Empfang nehmen konnte).

Kein Wunder eigentlich, denn solche Gewerkschaftsfürsten verfolgten jahrelang eine Politik, deren Ergebnisse man jetzt besonders in Leverkusen bei Agfa und anderswo sieht und wodurch immer mehr Menschen in den "Genuss" der Arbeitsmarktreformgesetze kommen. Dabei sehen sich Gewerkschaftsvertreter lediglich im Stande, "das Schlimmste zu verhindern". Das klappt dann "leider" auch nicht ganz, weil die Entlassungswellen, so wie die Vorstände es um des Profites willen wollen, rollen.

Als Gewerkschaftsmitglied protestiere ich auch gegen die Aussagen des Herrn Rappe, der als jahrzehntelanges Aufsichtsratsmitglied mitschuldig an der Misere ist, die die Kollegen bei BAYER und anderswo erleiden müssen. Und dann kommt noch der Herr Buchhorn als lokaler (gut dotierter) Boss der ALG daher - er wird wohl nie in den "Genuss" von Hartz kommen - und gibt sein "Fachwissen" preis. Dabei ist es mehr als fragwürdig, wie er über die Betroffenen urteilt.

Das Gejammere über die "Kostenlawine", die Äußerungen des Oberbürgermeisters, ob die Hartz-Gesetze richtig waren - pure Heuchelei. Große Teile der Bürger (in Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbänden u. a.) haben vor diesen Gesetzen gewarnt. Sie wurden dennoch beschlossen - auch vom damaligen Bundestagsabgeordneten Küchler - und als großer Erfolg verkauft. Diese Gesetze sind verantwortlich für alles was daraus resultiert.

Herrn Buchhorn wird man eigentlich auch daran erinnern müssen, dass im Mittelpunkt des Wirtschaftslebens der Mensch steht. Dieser Verfassungsgrundsatz wird jeden Tag von den Bossen und ihren Lautsprechern in Politik und Medien mit Füßen getreten. Um die Kostenlawine etwas aufzuhalten, wäre es schon hilfreich, wenn Herr Buchhorn sich dafür verwenden würde, dass die Firmen, die trotz hoher Gewinne der Agentur für Arbeit massenhaft "Menschen zur Verwaltung übereignen", entsprechend zur Kasse gebeten werden.

Manfred Demmer
Leverkusen


Online-Flyer Nr. 25  vom 04.01.2006

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE


Im Hoheitsgebiet der NATO
Von Arbeiterfotografie