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Aktueller Online-Flyer vom 25. April 2024  

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Wirtschaft und Umwelt
Jubiläumsfeier der rebellischen Elektrizitätswerke Schönau zum Zehnten
„Ich bin ein Störfall“
Von Peter Kleinert

Die frisch gekürten Träger des “Deutschen Gründerpreises” - die Elektrizitätswerke Schönau - sind zehn Jahre alt geworden. Am 1. Juli 1997 haben die EWS, hervorgegangen aus einer Anti-AKW-Bürgerinitiative, als erster bürgereigener Stromversorger das Ortsnetz in Schönau nach zwei Bürgerentscheiden und der spektakulären bundesweiten Spendenkampagne „Ich bin ein Störfall“ übernommen. Seither betreiben die EWS nicht nur das Schönauer Ortsnetz ökologisch vorbildlich und ökonomisch erfolgreich, sondern gewinnen auch immer mehr KundInnen in ganz Deutschland – auch in Köln (siehe NRhZ 82).

50.000 Kunden – 1.000 ökologische Kraftwerke


„Wir konnten zeigen, dass auch ein Stromversorger mit strengen ökologischen Leitlinien einen hoch zuverlässigen, und modernen Netzbetrieb mit kundenfreundlichen Preisen realisieren kann“, meint Martin Halm Geschäftsführer der EWS Netze GmbH. Das tausendste geförderte ökologische Rebellenkraftwerk in Bürgerhand spricht für sich – eine Solaranlage auf dem Dach der Janusz-Korczak-Schule in Göttingen-Nikolausberg. Jedes Jahr kommen inzwischen etwa 5.000 Einzelkunden dazu. Eine von ihnen ist die Kölner Kabarettistin Monika Blankenberg.


Der 50.000ste Kunde von EWS

Pünktlich zum Jubiläum konnte die EWS denn auch den 50.000sten Kunden im bundesweiten Stromhandel verzeichnen. EWS-Geschäftsführerin Ursula Sladek begrüßte als Jubiläumskunden Rainer von Overstraeten aus Eichstetten persönlich und überreichte ein Willkommensgeschenk. Allein im ersten Halbjahr 2007 habe die EWS einen Zuwachs von über 25% im bundesweiten Stromhandel verzeichnet. Ursula Sladek: „Wir freuen uns, dass immer mehr Menschen mit ihrem Stromwechsel einen klaren Abschied von Atom und Kohle fordern und für eine klimaschonende, zukunftsfähige Energiepolitik eintreten.“

Stromseminar 2007 „Kraftvoll Handeln“

Über 250 Kunden und Mitstreiter der Schönauer Energieinitiativen besuchten Stromseminare des Fördervereins umweltfreundliche Stromerzeugung und Stromverteilung Schönau (F.u.S.S. eV.), das dieses Jahr unter dem Motto „Kraftvoll Handeln“ stand. Im Eröffnungsvortrag „Die Welt als Treibhaus“ informierte der Klimaforscher Hartmut Graßl über die wissenschaftlichen Hintergründe des Klimawandels. In verschiedenen Seminaren und Workshops erarbeiteten die Seminarteilnehmer mit Fachleuten aus verschiedenen Energiebereichen Perspektiven für eine nachhaltige Energieerzeugung. Den Abschluss des Seminarprogramms bildete der Vortrag „Jenseits von Atom und Kohle – Die Klimaoffensive“ des alternativen Nobelpreisträgers und Bundespolitikers Dr. Hermann Scheer. In der Resümeerunde mit Seminarteilnehmern und Vortragenden meinte Ursula Sladek, der Klimawandel sei für unsere Zivilisation „eine unglaubliche Herausforderung, die man nicht alleine Regierungen und Konzernen überlassen kann. Es ist toll zu sehen, wie viele kleine Initiativen gute Beispiele geben und zeigen, dass die große Herausforderung Klimaschutz im Kleinen oft ganz einfach zu lösen ist.“

Schönauer Schüler und Leverkusener Zirkus


Zirkus ZappZarap bei EWS: Reise nach Jerusalem

Gemeinsam mit der Buchenbrandschule Schönau und den Zirkuspädagogen vom Leverkusener Zirkus ZappZarap organisierte die EWS ein Zirkusspektakel der besonderen Art: Mit Akrobatiknummern, Zaubershows, Feuerschluckern, Fakiren, Jongleuren, Trapezkünststücken und Clownereien verzauberten die Kinder ihr staunendes Publikum. Die aus Bürgerbewegungszeiten geliebte und gefürchtete Kabarettgruppe Wattkiller zeigte in ihrer Urbesetzung, dass sie auch heute noch ordentlich unter Strom stehen. Gespannt erwartet und gewohnt gemein nahm Kabarettist Matthias Deutschmann mit seinem nagelneuen Programm „Die Reise nach Jerusalem“ die Zuschauer mit auf eine weite Reise durch messerscharfe Analysen und bitterböse Seitenhiebe. Der eigentliche „Geburtstag“ begann mit einem Geburtstagsständchen der Opernsängerin Carolina Bruck. 


Passende Seitenhiebe von Matthias Deutschmann

Irm Pontenagel, Geschäftsführerin von Eurosolar (www.eurosolar.de) und Herausgeberin des vierteljährlich erscheinenden „Solarzeitalters“ wurde zur Stromrebellin 2007 gekürt. In ihrer Laudatio würdigte Ursula Sladek besonders die strategische und wertorientierte Arbeit von Irm Pontenagel, die mit ihrem Mann Hermann Scheer (SPD-MdB und Träger des alternativen Nobelpreises) sowie anderen Politikern und Wissenschaftlern 1988 Eursolar gründete: „Sie ist nicht nur die Seele von Eurosolar sondern auch der strategische Kopf. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass die Vereinigung wesentlich dazu beigetragen hat, erneuerbare Energien im öffentlichen Bewusstsein und in politischen Programmen zu verankern.“ (PK)

Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH, Friedrichstr. 53-55 79677 Schönau

Tel.: +49 7673 8885-52, Fax: +49 7673 8885-19, u.sladek@ews-schoenau.de, www.ews-schoenau.de 

Online-Flyer Nr. 103  vom 09.07.2007

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