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Filmclips
„Freiheit wird nicht erbettelt, sondern erkämpft!“
Marianne Tralau und Peter Kleinert
Wer hätte das gedacht, dass ein Super 8-Film aus der DDR aus dem Jahr 1986 zum aktuellen BGH-Urteil über das heimliche Durchsuchen privater Computer durch die Sicherheitsbehörden der BRD passen könnte? Aber schauen Sie in den aktuellen NRhZ-Filmclip!
Am 5. Februar 2007 hat sich wie Sie sehen werden, der BGH ohne es zu wissen, auch auf die Seite des DDR-Filmemachers Mario Achsnick gestellt, indem er den BRD-Sicherheitsbehörden von Innenminister Schäuble klar machte, dass heimliche Spitzeleien nicht mit der Strafprozessordnung vereinbar sind. Im Unterschied zu Achsnicks Film, der die Sicherheitsbehörden der DDR auf den Arm nahm, geht es heute um Online-Durchsuchungen von privaten PCs nach dem Programm der Bundesregierung zur „Stärkung der Inneren Sicherheit" in der BRD.
Mario Achsnicks „Vorfilm“ wurde – zusammen mit Ausschnitten aus anderen bissigen Super 8-Filmen von DDR-underground-Filmemachern – 1988 von KAOS Film- und Video-Team Köln im Rahmen einer Dokumentation über die damalige Kölner underground-Szene und das von dieser besetzte „Weißhaus“ zur Freude der DDR-Filmer und der Kölner Hausbesetzer für das unabhängige Fernsehfenster KANAL 4 produziert.
Nach der Sendung im Februar 1989 gab es Ärger: RTL, auf dessen Frequenz KANAL 4 damals nach dem Willen der NRW-Landesregierung senden durfte, fand zwar die subversiven DDR-Filme gut, nicht aber eine Demonstration für einige der damals im Kölner Knast sitzenden RAF-Gefangenen. Weil die Weißhaus-Besetzer dabei im Sprechchor „Feuer und Flamme für diesen Staat“ riefen, kündigte der Privatsender dem allzu unbequemen KANAL 4 den Sendeplatz – und verlor vor Gericht wie jetzt Schäuble. KANAL 4 durfte bis 1998 weiter unbequeme Filme senden. Danach machte Ministerpräsident Clement Schluß damit.
„Freiheit wird nicht erbettelt, sondern erkämpft!“ ein Film von Peter Kleinert, Marianne Tralau, Mario Achsnick, Jörg Herold, Cornelia Klauß und Thomas Werner, 40 Minuten, 1988
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