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Lokales
Gate-Gourmet will Forderungen nachgeben
DGB-Chef Sommer
besucht die Streikenden
Von Hildegard Miensopust
In der neunten Streikwoche beim airline-caterer Gate-Gourmet (die NRhZ berichtete darüber) schien ein Erfolg am Mittwoch am Düsseldorfer Flughafen greifbar nahe. Die Firmenleitung hat im Hinblick auf die Forderungen der Streikenden eingelenkt. Vorbehaltlich deren Zustimmung und der der amerikanischen Muttergesellschaft konnte laut NGG ein Ergebnis erzielt werden "das sich sehen lassen kann". Wir werden ausführlich in unserem nächsten Flyer darüber berichten. Ausdauer der KollegInnen und zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland haben offenbar zujm Erfolg geführt.
Am Freitagnachmittag hatte die Frankfurter NGG zu einem Info-Abend über den Streik eingeladen. Die Berichte über die Arbeitsbedingungen und die ignorante Personalführung in Düsseldorf stießen immer wieder auf großes Erstaunen. Hohen Respekt zollten die Anwesenden den Streikenden für den Kampfeswillen, die Geschlossenheit und ihren langen Atem. Das habe auch Signalwirkung für andere Gewerkschafter. Zur Unterstützung der Düsseldorfer Kolleginnen und Kollegen wurden 105 EUR gesammelt.

Solidaritätsbesuch: DGB-Chef Sommer
Foto:NGG
Solidaritätsbesuch aus Ostdeutschland
Am Samstag trafen 60 Kolleginnen und Kollegen aus dem NGG-Landebezirk Ost bei den Streikenden ein, um ihre Solidarität zu zeigen. Mit Streikwesten und Transparenten demonstrierten sie vom Flughafenbahnhof zum Streikposten. Anschließend gestalteten sie eine Weihnachtsfeier für die Streikenden und ihre Familien.
Am Donnerstag war sogar der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer auf den Flughafen gekommen. "Das ist heute für mich ein besonderer Tag, das ist ein Tag der Menschenwürde." Wenn die, wie bei Gate Gourmet nicht beachtet werde, dann müssten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eben wehren. Und Walter Haas, DGB-Landesvorsitzender in NRW erklärte: "Michael Sommer hat mit seinem Kommen deutlich gemacht, dass die gesamte Gewerkschaftsfamilie nicht nur auf euch guckt, sondern darauf hofft und euch die Daumen drückt, dass ihr zu dem angestrebten Ziel kommt. Ich hoffe, dass ihr ein positives Weihnachten erleben werdet und es zu einem Abschluss in den nächsten Tagen kommt."
Solidaritätsbesuche gab es auch von Regina Landwehr von den Uni-Kliniken und von einem Vertreter der Vertrauensleute bei Daimler Chrysler. Cornelia Oßwald, Pfarrerin im evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf-Ost spendete 100 Euro, und die Belegschaft der Eichbaum-Brauerei hat sogar 600 Euro für die Streikkasse gesammelt.
Landespräses: "Von großer Bedeutung für die gesamte Republik"
Mut zum Durchhalten sprachen am Dienstag den Streikenden der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, der Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf Nord, Jörg Jerzembeck-Kuhlmann und Landespfarrer Ludwig Rieber bei einem Besuch zu:
"Das ist ein ungewöhnlicher Streik. Ihr seid nicht die Riesenmasse. Aber was ihr macht, ist von ganz großer symbolischer Bedeutung für die gesamte Republik. Denn die Frage heißt: Wie viel Kraft zu Solidarität haben die Menschen noch? Wie viel Einsicht ist noch da, dass man nur zusammenstehen kann, wenn man etwas auch für sich einzeln erreichen will!"
Als Präses der evangelischen Kirche im Rheinland sei er an der Seite der Streikenden und wünsche ihnen, dass sie Weihnachten wieder zu Hause seien: "Das ist meine Bitte, auch an die Arbeitgeber, dass sie sich so weit bewegen, dass ihr, in den nächsten Tagen zu einem vernünftigen Abschluss kommt. der euch würdigt, eure Arbeit würdigt, und auch euren Einsatz hier würdigt."
Für Mittwoch haben die NRW-Abgeordneten der Bundestagsfraktion der Linkspartei ihren Besuch angesagt.

Ali Tekin: "Wir müssen stark bleiben."
Foto:NGG
Ali Tekin: "Wir müssen stark bleiben."
Ali Tekin, 37 Jahre alt und seit 1992 bei Gate Gourmet, damals LTC) an. Zunächst war er in der Produktion, seit 2000 ist er Fahrer. Ali ist Alevite, seine Heimat liegt in der östlichen Türkei, fast an der Grenze zum Iran. Er lebt hier zwar mit seiner Frau und den Kindern, träumt aber davon, mal zum Rest seiner Familie nach Anatolien zu fahren. Die hat er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Denn im Sommer werden bei Gate Gourmet nur zwei Wochen Urlaub gewährt. "Warum bist du beim Streik dabei?" Ali: " Seit acht Wochen streike ich für mehr Geld, für meine Familie - für mein Leben. Wir müssen stark bleiben bis zum Ende, damit wir gewinnen! Wir haben keine andere Alternative." Und Idris Polat, seit 1990 bei Gate Gourmet als Fahrer, sagt über die Streikbrecher: "Die arbeiten nur, weil sie Angst haben. Wenn alles klar kommt, sind die vor uns dran. Die haben keine Chance."
Wer die Gate Gourmet-Streikenden besuchen oder für sie Spenden einzahlen will, bekommt die entsprechenden Infos unter:
www.ngg.net
www.iuf.org
Online-Flyer Nr. 21 vom 07.12.2005
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Lokales
Gate-Gourmet will Forderungen nachgeben
DGB-Chef Sommer
besucht die Streikenden
Von Hildegard Miensopust
In der neunten Streikwoche beim airline-caterer Gate-Gourmet (die NRhZ berichtete darüber) schien ein Erfolg am Mittwoch am Düsseldorfer Flughafen greifbar nahe. Die Firmenleitung hat im Hinblick auf die Forderungen der Streikenden eingelenkt. Vorbehaltlich deren Zustimmung und der der amerikanischen Muttergesellschaft konnte laut NGG ein Ergebnis erzielt werden "das sich sehen lassen kann". Wir werden ausführlich in unserem nächsten Flyer darüber berichten. Ausdauer der KollegInnen und zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland haben offenbar zujm Erfolg geführt.
Am Freitagnachmittag hatte die Frankfurter NGG zu einem Info-Abend über den Streik eingeladen. Die Berichte über die Arbeitsbedingungen und die ignorante Personalführung in Düsseldorf stießen immer wieder auf großes Erstaunen. Hohen Respekt zollten die Anwesenden den Streikenden für den Kampfeswillen, die Geschlossenheit und ihren langen Atem. Das habe auch Signalwirkung für andere Gewerkschafter. Zur Unterstützung der Düsseldorfer Kolleginnen und Kollegen wurden 105 EUR gesammelt.

Solidaritätsbesuch: DGB-Chef Sommer
Foto:NGG
Solidaritätsbesuch aus Ostdeutschland
Am Samstag trafen 60 Kolleginnen und Kollegen aus dem NGG-Landebezirk Ost bei den Streikenden ein, um ihre Solidarität zu zeigen. Mit Streikwesten und Transparenten demonstrierten sie vom Flughafenbahnhof zum Streikposten. Anschließend gestalteten sie eine Weihnachtsfeier für die Streikenden und ihre Familien.
Am Donnerstag war sogar der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer auf den Flughafen gekommen. "Das ist heute für mich ein besonderer Tag, das ist ein Tag der Menschenwürde." Wenn die, wie bei Gate Gourmet nicht beachtet werde, dann müssten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eben wehren. Und Walter Haas, DGB-Landesvorsitzender in NRW erklärte: "Michael Sommer hat mit seinem Kommen deutlich gemacht, dass die gesamte Gewerkschaftsfamilie nicht nur auf euch guckt, sondern darauf hofft und euch die Daumen drückt, dass ihr zu dem angestrebten Ziel kommt. Ich hoffe, dass ihr ein positives Weihnachten erleben werdet und es zu einem Abschluss in den nächsten Tagen kommt."
Solidaritätsbesuche gab es auch von Regina Landwehr von den Uni-Kliniken und von einem Vertreter der Vertrauensleute bei Daimler Chrysler. Cornelia Oßwald, Pfarrerin im evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf-Ost spendete 100 Euro, und die Belegschaft der Eichbaum-Brauerei hat sogar 600 Euro für die Streikkasse gesammelt.
Landespräses: "Von großer Bedeutung für die gesamte Republik"
Mut zum Durchhalten sprachen am Dienstag den Streikenden der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, der Superintendent des Kirchenkreises Düsseldorf Nord, Jörg Jerzembeck-Kuhlmann und Landespfarrer Ludwig Rieber bei einem Besuch zu:
"Das ist ein ungewöhnlicher Streik. Ihr seid nicht die Riesenmasse. Aber was ihr macht, ist von ganz großer symbolischer Bedeutung für die gesamte Republik. Denn die Frage heißt: Wie viel Kraft zu Solidarität haben die Menschen noch? Wie viel Einsicht ist noch da, dass man nur zusammenstehen kann, wenn man etwas auch für sich einzeln erreichen will!"
Als Präses der evangelischen Kirche im Rheinland sei er an der Seite der Streikenden und wünsche ihnen, dass sie Weihnachten wieder zu Hause seien: "Das ist meine Bitte, auch an die Arbeitgeber, dass sie sich so weit bewegen, dass ihr, in den nächsten Tagen zu einem vernünftigen Abschluss kommt. der euch würdigt, eure Arbeit würdigt, und auch euren Einsatz hier würdigt."
Für Mittwoch haben die NRW-Abgeordneten der Bundestagsfraktion der Linkspartei ihren Besuch angesagt.

Ali Tekin: "Wir müssen stark bleiben."
Foto:NGG
Ali Tekin: "Wir müssen stark bleiben."
Ali Tekin, 37 Jahre alt und seit 1992 bei Gate Gourmet, damals LTC) an. Zunächst war er in der Produktion, seit 2000 ist er Fahrer. Ali ist Alevite, seine Heimat liegt in der östlichen Türkei, fast an der Grenze zum Iran. Er lebt hier zwar mit seiner Frau und den Kindern, träumt aber davon, mal zum Rest seiner Familie nach Anatolien zu fahren. Die hat er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Denn im Sommer werden bei Gate Gourmet nur zwei Wochen Urlaub gewährt. "Warum bist du beim Streik dabei?" Ali: " Seit acht Wochen streike ich für mehr Geld, für meine Familie - für mein Leben. Wir müssen stark bleiben bis zum Ende, damit wir gewinnen! Wir haben keine andere Alternative." Und Idris Polat, seit 1990 bei Gate Gourmet als Fahrer, sagt über die Streikbrecher: "Die arbeiten nur, weil sie Angst haben. Wenn alles klar kommt, sind die vor uns dran. Die haben keine Chance."
Wer die Gate Gourmet-Streikenden besuchen oder für sie Spenden einzahlen will, bekommt die entsprechenden Infos unter:
www.ngg.net
www.iuf.org
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