SUCHE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Druckversion
Kultur und Wissen
Fotogalerie zur Kölner Filmpremiere des Dokumentarfilms
"Vor Einbruch der Dunkelheit"
Von Christel Mertens
Das kleine brandenburgische Dorf Zempow liegt eineinhalb Autostunden nordwestlich von Berlin, direkt an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Im Nirgendwo der Wittstocker Heide, eingeklemmt zwischen ehemaligen Truppenübungs- und Bobenabwurfplätzen, Seenlandschaft und Mecklenburger Urlaubergebieten, entstand hier in den 70´er Jahren das erste und einzige florierende Autokino der DDR. In den Sommermonaten bildeten sich an der Kinokasse täglich lange Schlagen von Trabanten und Wartburgs, voll besetzt mit Urlaubern, welche an den lauen Abenden Filme aus dem westlichen Ausland sehen wollten.
Was früher den Urlaubern als Attraktion galt, ist heute für viele Jugendliche Kult. Immer noch pilgern täglich hunderte von Jugendlichen und Junggebliebenen bereits Stunden vor Vorstellungsbeginn zu dem zwischen Waldrand und Wiesen gelegenen Kinoplatz. Für Einheimische der umliegenden Dörfer und Kleinstädte sind die hier auf einer riesigen Leinwand gezeigten Aktion- und Klamaukfilme oft der Anlass, sich auf den mitunter recht weiten Weg zu machen und sich mit Freunden zu treffen. Man genießt den Abend mit Pommes, Eis und Getränken, trifft mitunter alte Bekannte wieder oder lässt sein schönes schnelles Auto bewundern. So wird der Kinofilm selbst nicht selten zur Nebensache. Das heute als Familienbetrieb geführte Autokino ist für sie eines der wenigen Freizeitvergnügen in dieser Gegend, in der es außer Wäldern und Seen sonst wenig gibt.
Wirtschaftlich geht es der Region schlecht. Viele Einwohner haben das Gebiet verlassen um anderswo einen Job zu finden oder verbringen ihre Arbeitswoche in Hamburg oder noch weiter weg. Der Film erzählt von alldem - von den Hoffnungen, Träumen und Leidenschaften, die sich hinter dem allabendlichen Schauspiel der Kinovorführung verbergen. "Wir wollen keine Romantisierung des Kinobetriebs betreiben, sondern berichten anhand des Autokinos von Menschen und ihren Lebenssituationen und Gefühlen", sagen die Kölner Filmemacher Jana Soffner und Jean Christopher Burger zu ihrem Projekt, das nach Berlin und Zempow nun seine Uraufführung in Köln hat.
"Vor Einbruch der Dunkelheit": Sonntag, 12. November, Filmhaus Kino Köln um 11:30 Uhr ein.






Filmbilder: J.C. Burger
Online-Flyer Nr. 69 vom 07.11.2006
Druckversion
Kultur und Wissen
Fotogalerie zur Kölner Filmpremiere des Dokumentarfilms
"Vor Einbruch der Dunkelheit"
Von Christel Mertens
Das kleine brandenburgische Dorf Zempow liegt eineinhalb Autostunden nordwestlich von Berlin, direkt an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Im Nirgendwo der Wittstocker Heide, eingeklemmt zwischen ehemaligen Truppenübungs- und Bobenabwurfplätzen, Seenlandschaft und Mecklenburger Urlaubergebieten, entstand hier in den 70´er Jahren das erste und einzige florierende Autokino der DDR. In den Sommermonaten bildeten sich an der Kinokasse täglich lange Schlagen von Trabanten und Wartburgs, voll besetzt mit Urlaubern, welche an den lauen Abenden Filme aus dem westlichen Ausland sehen wollten.
Was früher den Urlaubern als Attraktion galt, ist heute für viele Jugendliche Kult. Immer noch pilgern täglich hunderte von Jugendlichen und Junggebliebenen bereits Stunden vor Vorstellungsbeginn zu dem zwischen Waldrand und Wiesen gelegenen Kinoplatz. Für Einheimische der umliegenden Dörfer und Kleinstädte sind die hier auf einer riesigen Leinwand gezeigten Aktion- und Klamaukfilme oft der Anlass, sich auf den mitunter recht weiten Weg zu machen und sich mit Freunden zu treffen. Man genießt den Abend mit Pommes, Eis und Getränken, trifft mitunter alte Bekannte wieder oder lässt sein schönes schnelles Auto bewundern. So wird der Kinofilm selbst nicht selten zur Nebensache. Das heute als Familienbetrieb geführte Autokino ist für sie eines der wenigen Freizeitvergnügen in dieser Gegend, in der es außer Wäldern und Seen sonst wenig gibt.
Wirtschaftlich geht es der Region schlecht. Viele Einwohner haben das Gebiet verlassen um anderswo einen Job zu finden oder verbringen ihre Arbeitswoche in Hamburg oder noch weiter weg. Der Film erzählt von alldem - von den Hoffnungen, Träumen und Leidenschaften, die sich hinter dem allabendlichen Schauspiel der Kinovorführung verbergen. "Wir wollen keine Romantisierung des Kinobetriebs betreiben, sondern berichten anhand des Autokinos von Menschen und ihren Lebenssituationen und Gefühlen", sagen die Kölner Filmemacher Jana Soffner und Jean Christopher Burger zu ihrem Projekt, das nach Berlin und Zempow nun seine Uraufführung in Köln hat.
"Vor Einbruch der Dunkelheit": Sonntag, 12. November, Filmhaus Kino Köln um 11:30 Uhr ein.






Filmbilder: J.C. Burger
Online-Flyer Nr. 69 vom 07.11.2006
Druckversion
NEWS
KÖLNER KLAGEMAUER
FILMCLIP
FOTOGALERIE