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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Kommentar
Kommentar vom Hochblauen
Mit propagandistischem Bombenhagel in Bombenstimmung?
Von Evelyn Hecht-Galinski

Es ist unfassbar, wie sich der mediale Propagandakrieg parallel zum anhaltenden Krieg in der Ukraine entwickelt. Nicht nur, dass die deutsche Regierung Steuer-Milliarden und "Sondervermögen" in die korrupte Nazi-Ukraine geradezu hineinschmeißt, sondern auch die Selbstverständlichkeit, mit der das geschieht, macht so zornig. Nichts mehr ist geblieben von Nachdenken und politischem Verstand. Wo soll der auch herkommen, dank eines grün-roten Personals, das weder über Kompetenz noch über Verstand noch über Fachwissen verfügt. Unter der „Führung“ eines ständig grinsenden "Blackout"-Kanzlers, einem wie Hersh schreibt "Vertuschers". Dabei hätte man wissen können, was einen erwartet, wenn dieser Mann zum Kanzler gewählt wird. Hatte er doch seine „Vertuschungsqualitäten“ schon in Hamburg, bei dem CumEx-Skandal bewiesen. Aber seine mehr als fragwürdige Rolle im Nordstream Terror Desaster ist die Steigerung. Ein Kanzler, der – wie es immer mehr scheint – nicht mehr in „unserem“ Sinne handelt, sondern völlig fremdbestimmt unter „US- und NATO-Kommando“ steht, dem ist alles zuzutrauen. Ein Getriebener, der weder der Aufgabe gewachsen scheint, noch die Qualitäten besitzt Deutschland zu führen.

Sehenden Auges ins Verderben

Unser Land wird in keiner Beziehung seinen Möglichkeiten gerecht. Die Bürokratie hat sich wie ein Spinnennetz über alle Belange des Öffentlichen Lebens gelegt. Während die Sozialleistungen gekürzt werden und Anträge und Formulare im Dickicht der Bürgerferne hängenbleiben, sonnen sich die Politiker in ihren vermeintlichen Erfolgen. Abgehoben reden sie am Bürger vorbei, der nur noch Mittel zum Zweck ist. Und dieser Zweck scheint alle Mittel zu heiligen, um uns sehenden Auges ins Verderben zu schicken. Ohne Rücksicht auf Verluste schmilzt unser Wohlstand dahin.

Grüne Vorschläge und Zwangsmaßnahmen sollen vertuschen, wie sehr wir von einer klimafreundlichen, machbaren Zukunft entfernt sind. Wie sollen normale Bürger, Hausbesitzer auf dem Land mit älteren Häusern die grünen Phantasie-Vorstellungen umsetzen. Verzweiflung macht sich breit bei vielen gerade älteren Bürgern. Wie sollen sie die Sanierungen, neue Fenster, Isolationen, Dämmungen und Wärmepumpen bezahlen? Wie sollen sie ihre alten und zuverlässigen Öl- und Gasheizungen weiterbetreiben. Was die Politiker von den Bürgern verlangen, ist geradezu kriminell.

Ein blinder Russlandhass hat inzwischen jeden Realitätssinn abgelöst. Putin und Russland sind so zu verhassten Zielobjekten geworden, dass einem angst und bange wird, wie eine Zukunft in Deutschland aussehen wird. Mit Nato-Stationierung, Flüssiggas-Containern unter US-Abhängigkeit? Mit Windrädern, Elektrofahrzeugen, grünem Wasserstoff, E-Fuels und Photovoltaik in die giftige und unbezahlbare Zukunft? Ist Deutschland nicht schon jetzt das teuerste Stromland für den Bürger weltweit? Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld? Vielleicht der gut verdienende Politiker? Während sie in der Weltgeschichte mit weder umweltfreundlichen noch preisbewussten Jets in der Weltgeschichte von einer zur nächsten unnötigen Konferenz herumfliegen, muss das Wahlvolk daheim bezahlen und schweigen.

Wollen wir hier „israelische“ Zustände?

Wer weiß, wann bei uns die nächsten Gesetze umgesetzt werden, wenn die Demonstrationen im kommenden Herbst und Winter vielleicht richtig aufflammen? Schon ist im Gespräch, Warnstreiks wie den vom vergangenen Montag (27.03.2023) zu verbieten. Wollen wir hier „israelische“ Zustände? Wenn Berlin über die Zustände im „jüdischen Staat“ „besorgt“ ist, fragt man sich, was wohl damit gemeint ist. Gilt die „Besorgnis“ der Netanjahu Regierung, der „Stabilität“, damit die gemeinsamen „Sicherheitsinteressen und Wertevorstellungen“ keinen Schaden erleiden? Während der ständigen Razzien, Ermordungen von palästinensischen Opfern durch jüdische Besatzungssoldaten hörten wir von keiner Berliner Besorgnis. Auch über die freie Ramadan-Ausübung unter Einhaltung menschlicher Mindeststandards unter illegaler Besatzung wurde keine Besorgnis verlautbart.

Tatsächlich erleben wir ja auch bei uns schon gewisse Tendenzen, wie Meinungsfreiheit, Auftrittsfreiheit, künstlerische Freiheit beschnitten und kritische Stimmen zum Schweigen gebracht werden. Was z.B. mit Roger Waters oder Daniele Ganser in Deutschland geschieht, spottet jeder Beschreibung. Mit bösartigen Unterstellungen, Diffamierungen und Rufmordkampagnen wird versucht, deren Auftritte zu verhindern. Hatten wir diese Art von „Eingriffen“ nicht schon einmal? Ist, unser Gedächtnis- und Geschichtsbewusstsein so wenig vorhanden? Ist unsere Geschichtsvergessenheit so ausgeprägt, dass man uns wieder in eine Falle der Manipulation und Propaganda hineinlaufen lässt? Hat Präsident Putin nicht Recht, wenn er die neue alte Achse der ehemaligen Naziverbündeten zusammen mit Deutschland anprangert? Sind 27 Millionen sowjetische Kriegsopfer durch deutsche Hand schon vergessen? Es scheint, dass die Geschichtsklitterung die neuen Nazis und alten „Bruderstaaten“ von Ukraine bis Baltikum, diejenigen wieder zu Partnern erklärt und mit aller Macht zu Saubermännern „schminkt“, die jetzt wieder unsere Freiheit und Werte verteidigen.

Ich kann es nur ständig wiederholen: meine Freiheit oder Werte können nicht von Nazis verteidigt werden. Und sie sind nicht die angegriffenen Opfer, als die sie sich darstellen. Dieser Ukraine Krieg ist ein jahrelang mit Milliarden und logistischer Präzision vorbereiteter westlicher US- und Nato-Krieg, der Russland und Putin soviel Leid und Provokationen zufügte, dass er sich gezwungen sah zu handeln. Krieg ist immer abzulehnen, aber Russland wurde förmlich gelockt zu reagieren, um nicht wieder überrollt zu werden. Dass dieser Krieg inzwischen zu einer gefährlichen westlichen Unterstützungsorgie, die schnurstracks in den Dritten Weltkrieg führen kann, kann uns nur mit Angst erfüllen. Es muss endlich zu Friedensverhandlungen auf Augenhöhe mit Russland geben, die ohne Zweifel zu Gebietsabtretungen der Ukraine führen werden. Das ist keine Frage.

Gift der medialen Gehirnwäsche wirkt schleichend

Wie viele Bürger sind dem propagandistischen Bombenhagel schon zum Opfer gefallen und dank der medialen Bombenstimmung in einen Anti-Russland-Rausch versetzt worden? Das Gift der medialen Gehirnwäsche wirkt schleichend durch ständige Wiederholungen. Wir befinden uns in einem medialen und politischen Schwebezustand, der uns alle gemeinsam sehr besorgt machen muss – zumal sich der illegale Angriffskrieg gegen den Irak zum 20sten Mal jährt.

Die durch die US-Streitkräfte begangenen unzähligen Kriegsverbrechen und Folterungen sind seit Jahrzehnten bekannt und kosteten im Irak etwa 1 Million irakischer unschuldiger Zivilisten das Leben. Warum verlangte man bis heute nicht, Bush, Biden und britische Kriegsverbrecher wie Blair vor ein Tribunal zu bringen? Warum aber verlangt man das für Putin? Was für eine scheinheilige einseitige und verlogene Sanktionspolitik der USA und der NATO! Alles zum Zwecke des US-Hegemonieanspruchs – auch in Europa.

Hoffnungsschimmer am Horizont

Allerdings erscheint ein Hoffnungsschimmer am Horizont. So wie die Bürger sich ein schnelles Ende des Krieges in der Ukraine und einen Stopp der Waffenlieferungen wünschen, so wird es in Zukunft ein neues Bündnis von China, Russland und anderen Partnern geben (BRICS), das das Ende der globalen US-Vorherrschaft einläutet und es wagt, sich dem Machtanspruch offen zu widersetzen und tatkräftig gemeinsam zu handeln. Wir haben genug vom propagandistischen Bombenhagel, der uns in Bombenstimmung versetzen will.

Ich wünsche allen Lesern und Unterstützern Frohe Ostern, ein gutes Pessach Fest und weiter einen gesegneten Ramadan.


Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.

Online-Flyer Nr. 809  vom 29.03.2023



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