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Globales
Fünf Aktionstage für die "Cuban Five" in Washington
Kundgebung auch vor dem Weißen Haus
Von Peter Kleinert

Die Dritten Internationalen Aktionstage "Fünf Tage für die Cuban Five", die Vertreter aus fast 30 Ländern vom 4. bis 11. Juni solidarisch in Washington vereinten, sind zu ende gegangen. Gefordert wurde von der US-Regierung die Freilassung von drei der ursprünglich fünf Kubaner, die 1998 in den USA verhaftet und 2001 als angebliche Angehörige eines Spionagenetzwerks in Miami zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurden,
 

Die Cuban Five: Antonio Guerrero,
René González, Gerardo Hernández,
Ramón Labañino und Fernando
González
NRhZ-Archiv
Am 7. Oktober 2011 war René González als erster Gefangener der Cuban Five wegen guter Führung aus der Haft entlassen worden. Die verbliebene Reststrafe von zwei Jahren Haft wurde für drei Jahre unter Auflagen zur Bewährung ausgesetzt. Der zweite Mann der verurteilten Cuban Five, Fernando González, ist am 27. Februar 2014 aus der Haft entlassen worden und wurde am Tag darauf nach Kuba abgeschoben.
 
Seit dem 4. Juni versuchten nun zum dritten Mal Juristen, Parlamentarier, religiöse Menschen, Schriftsteller, Künstler, Gewerkschafter und Freunde der Sache der Cuban Five, von denen Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Antonio Guerrero noch immer in Haft sind, durch Kundgebungen auch vor dem Weißen Haus den politischen Druck für eine Freilassung der drei zu erhöhen. Die Protestierenden machten mit ihren Plakaten und Rufen Präsident Obama deutlich, dass die Freiheit für die drei überfällig sei. Eine engagierte Radfahrerbrigade aus jungen Cuban-Five-Aktivisten, die den Morgen damit verbracht hatte, durch die Straßen von Washington, D.C., zu radeln, um Aufmerksamkeit für den Fall zu wecken, schloss sich dem Protest an, bevor sich der Marsch durch die Straßen der amerikanischen Hauptstadt in Bewegung setzte. Die TeilnehmerInnen waren mit einem Bus aus New York und Autos aus Baltimore, Philadelphia, Maine und Quebec angereist. Die Zahl der Marschierer wuchs auf 500 an, nahm zwei Fahrbahnen ein und umfasste schließlich einen ganzen Häuserblock.

Demo in Washington D.C.
Foto: Bill Hackwell, Cubadebate
 
Als der Marsch dann die Pennsylvania Avenue erreichte, die man gewöhnlich auch „Amerikas Hauptstraße“ nennt, wurde der Protest lauter und größer. Als die Demonstration den Justizpalast erreichte, hielt sie an und wurde zu einer Kundgebung auch von DC-Aktivisten vor Ort, die am Abend zuvor das den Protest befördernde „Dead Prez-Hip-Hop-Konzert“ besucht hatten. Zu den Rednern gehörten u.a. der befreite puertoricanische politische Gefangene Rafael Cancel Miranda, Parlamentarier aus El Salvador, Brasilien und Deutschland, Repräsentanten von Haiti und aus Chile sowie Repräsentanten von Gewerkschaften aus Australien und Großbritannien.
 
Eine der Hauptaktivitäten des Programms war eine Konferenz, die die Zukunft der Beziehungen zwischen den USA und Kuba durch verschiedene Foren erörterte, die unter anderem die Aktualisierung des Falles, die Geschichte des Terrorismus und der Blockade gegen Kuba und den kulturellen Austausch unter der derzeitigen Regierung diskutierten.
 
Während der Abschlusssitzung dieser Konferenz rief laut Granma Internacional die Friedensaktivistin Cindy Sheehan zu einer politischen Bewegung solchen Ausmaßes auf, dass es für die Regierung von Barack Obama nicht tragbar sein werde, Hernández, Labañino und Guerrero weiter gefangen zu halten.

Radfahrerbrigade vor dem Weißen Haus
Foto: Bill Hackwell, Cubadebate
 
Buchpräsentationen, Projektion von Dokumentarfilmen, die friedliche Demonstration vor dem Weißen Haus, deren Teilnehmer um "Freiheit für die kubanischen Kämpfer gegen den Terrorismus" baten, waren der Mittelpunkt des Events. Gefordert wurde ebenfalls die Freilassung des puertoricanischen Unabhängigkeitsführers Oscar Lopez Rivera. Die Teilnehmer der Aktionstage, die das Internationale Komitee organisiert hatte, würdigten auch Chiles ehemaligen Außenminister Orlando Letelier und dessen Assistenten Ronni Moffit, die in Washington im Jahr 1976 ermordet worden waren. Francisco Letelier, der Sohn des ermordeten chilenischen Außenministers, erklärte öffentlich, dass er 11 Jahre alt gewesen sei, als ihm sein Vater infolge des Terrorismus in den USA genommen wurde, und schloss sich der Forderung für die Freiheit von Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Antonio Guerrero an. (PK)
 
 
Die Fotos haben wir mit Dank von der Freundschaftsgesellschaft BRD Kuba e.V. erhalten - http://www.fgbrdkuba.de/galerie/aktionstage-washington-2014.php
 


Online-Flyer Nr. 463  vom 18.06.2014



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