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Aktueller Online-Flyer vom 30. April 2024  

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Inland
Bundesregierung reagiert nicht auf die Studie zugunsten der Conterganopfer
"Dem Unrecht umgehend ein Ende setzen!"
Von Stephan Nuding

Anlässlich des 51. Jahrestages (27.11.1961) der Von-der-Marktnahme der thalidomidhaltigen, hochtoxischen und teratogenen Präparate Contergan und Conterganforte durch die Firma Grünenthal fordert der Sprecher des "Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen" (U.A.C.), Stephan Nuding, ein sofortiges "Rettungspaket für die Conterganopfer" in der Bundesrepublik Deutschland. Die Grünenthal GmbH ist ein 1946 in Stolberg (Rhld.) gegründetes Pharmaunternehmen mit Sitz in Aachen, das sich im Besitz der Unternehmerfamilie Wirtz befindet. – Die Redaktion

Grünenthal-Stammhaus in Stolberg
Quelle: wikipedia
 
Durch die zwangsweise Einrichtung der Conterganstiftung für behinderte Menschen, hat die Bundesrepublik Deutschland - vertreten durch die jeweilige Bundesregierung - die Pflicht übernommen, für unsere Versorgung und die Erfüllung unserer Bedarfe Sorge zu tragen. Dies wurde bereits 1976 durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt. Seit Frühsommer 2012 liegt der Bundesregierung, dem Deutschen Bundestag, dem Familienausschuss und dem zuständigen Familienministerium das Zwischenergebnis der Studie zu "Problemen, speziellen Bedarfen und Versorgungsdefiziten in Deutschland lebender contergangeschädigter Menschen" des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg vor. FAZIT: Die deutschen Contergangeschädigten sind in jeder Hinsicht unterversorgt!
 
Aber anstatt dass die Bundesregierung nunmehr umgehend dafür Sorge trägt, dass diese Missstände beseitigt werden, will man das "Endresultat" der Heidelberger Forschung "abwarten" um dann zu entscheiden, ob und wie den berechtigten Ansprüchen der Contergangeschädigten Rechnung getragen werden soll.
 
Was glauben Bundesregierung und Parlament? Dass uns in der Zwischenzeit die Arme oder Beine nachwachsen? Dass sich unsere Lähmungen, unsere Seh-, Sprach- oder Hörschäden per Selbstheilung beheben? Dass sich unsere Gelenke und Knochen wieder regenerieren? Dass sich unsere physischen und psychischen Leiden und Schmerzen in Luft auflösen?
 
Für uns stellt das Verhalten der zuständigen Stellen nichts anderes als eine perfid vertuschte Form der unterlassenen Hilfeleistung dar. Wenn es um die Rettung maroder Banken oder Staatswirtschaften geht, sind der zuständige Minister, die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag innerhalb weniger Tage dazu in der Lage zweistellige Milliardenbeträge zur Verfügung zu stellen. Bei der Erfüllung der übernommen Pflichten gegenüber den eigenen
Staatsbürgern aber, soll das nicht möglich sein, obwohl es nur um einen Bruchteil dieser Summe geht?
 
Bei allem Respekt: Uns zwingt sich der Verdacht auf, dass man einfach nicht helfen will. Dies ist unserer Meinung nach zutiefst menschenverachtend und zynisch. Es stellt in unseren Augen nichts anderes dar, als eine Form der "bürokratisierten Euthanasie"!
 
"Wir appellieren noch einmal an die Verantwortlichen in Staat und Regierung, dass sie diesem Unrecht umgehend ein Ende setzen", erklärt der Sprecherrat des U.A.C.. (PK)
 
Untersuchungsausschuss Conterganverbrechen (U.A.C.) c./o. Stephan Nuding (Sprecher)
http://www.abs-sh.eu/wir-haben-das-wort/untersuchungsausschuss-conterganverbrechen-u-a-c/
Mail: uac@gmx.net
Postfach 800 160
51448 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202/1882677
Mobil: 0160/6018601 


Online-Flyer Nr. 382  vom 28.11.2012



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