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Aktueller Online-Flyer vom 27. April 2024  

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Kommentar
Grass und Evelyn Hecht-Galinski haben ein "Work-in-Progress" angestoßen
Gegenentwurf zur "Staatsraison" Merkels
Von Günter Schenk

Das von den Rezensenten der Arbeiterfotografie so ausführlich und dem Thema angemessen in der NRhZ 350 besprochene Buch "DAS ELFTE GEBOT: ISRAEL DARF ALLES" von Evelyn Hecht-Galinski erscheint zur rechten Zeit und am rechten Ort! (1) Der Autorin kommt das Verdienst zu, unmissverständlich und unermüdlich einen Gegenentwurf zu der so misslich verstandenen "Staatsraison" der deutschen Kanzlerin Merkel darzulegen: deutsche Verantwortung aus deutscher Vergangenheit zu verstehen, Menschenrechte und Menschenwürde zu schützen, wo immer nötig.
 

Evelyn Hecht-Galinski
NRhZ-Archiv
Dass die deutsche Jüdin, nicht aber die politisch nach oben geschwemmte Pfarrerstochter aus Mecklenburg-Pommern Günter Grass zur Seite steht, wenn er für sein aufwühlendes Prosagedicht (fast) allseitig verhöhnt und beschmutzt wird, spricht Bände. (2)
 
Wenn angesehene Wissenschaftler und Vertreter des "Geisteslebens" an der einen oder anderen Formulierung von Günter Grass beckmesserische Kritik üben, so ist ihnen nur zuzurufen: Wo ist sie, unsere Intelligentia, die Akademia, die freiheitsliebende Ruferin nach Gerechtigkeit?
 
Wo sind sie heute, die Schiller, die Büchner, Heine und Fried? Sind, im 21. Jahrhundert, wirklich nur schlecht und recht funktionierende beamtete Kleingeister an deutschen Universitäten und Akademien übrig geblieben? So ist es gut, dass es gerade die aufrechte deutsche Jüdin Hecht-Galinski ist, die ihre Stimme erhebt. Günter Grass und Evelyn Hecht-Galinski, sie haben ganz sicher ein "Work-In-Progress" angestoßen. Die hysterisch aufgeregten Reaktionen zeigen es. Mögen die Stimmen von Grass und Hecht-Galinski vielerorts nachhallen und anderen Mut machen, nicht weiter zu schweigen, wo Empörung angesagt ist. Israel-Palästina, das geht uns tatsächlich etwas an. Und auch der Weltfrieden - ist es wirklich nur der "regionale Frieden"? - der durch eine von uns geduldete rassistische und menschenverachtende Politik des Staates, der sich zu Unrecht anmaßt, Staat aller Juden zu sein, in Gefahr gerät. (PK)
 
(1) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17685
 
(2) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17655
und http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17665


Online-Flyer Nr. 351  vom 25.04.2012



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