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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Globales
Whistleblower Manning weiter in großer Gefahr - Aktionstage im September
Helft Bradley Manning! – das update
Von Frank Kopperschläger

Bradley Manning wartet weiter auf seinen Prozess und in den USA formiert sich eine breite Unterstützung. Nachdem wir schon ausführlich über Manning und das, was ihm vorgeworfen wird, berichtet haben (1), ist es heute Zeit für ein update. Die Unterstützung darf nicht nachlassen, denn was zur Zeit unseres ersten Artikels noch Verdacht war, hat sich mittlerweile zum Vorwurf verdichtet.

Manning soll auch die 92.000 Seiten Dokumente an Wikileaks übermittelt haben. Dafür fordern einige für ihn bereits die Todesstrafe. (2)(3) Mit Sicherheit droht ihm jedoch eine Haftstrafe bis zu 52 Jahren, (4) die Anklageschrift können unsere LeserInnen hier abrufen (5).Jetzt rufen die Unterstützer in den USA zu weltweiten Aktionstagen vom 16.-19. September auf. Das Datum fällt mit dem Datum der nächsten planmässigen Wikileaks-Veröffentlichung zusammen. Wir geben den Aufruf – überarbeitet auf deutsche Verhältnisse - weiter und hoffen, dass Manning auch in Deutschland noch mehr Unterstützung erhält. In den USA hat sich bereits breite Unterstützung formiert.
 
 
 
Quelle: www.bradleymanning.org
 
Vom 16. bis 19. September werden Gruppen und Einzelpersonen die US-Regierung aufrufen, die Anklagen gegen den Obergefreiten Bradley Manning fallen zu lassen. Gegen den 22-jährigen Manning, der seit Mai in Einzelhaft gehalten wird, wurde Anklage erhoben: er habe eingestufte Dokumente weitergegeben, unter anderem ein Video, das zeigt, wie amerikanische Soldaten 2007 einen Reuters-Journalisten erschießen. (Das Video kann auf „Collateralmurder“ angesehen werden. Mannings Verhaftung hat international Empörung hervorgerufen. Gruppen und Aktivisten, sowohl überall in den USA als auch außerhalb, fordern seine Freilassung und rufen nach Transparenz in der US-Kriegspolitik. Der berühmte „Watergate“-Journalist Daniel Ellsberg nannte Manning „Meinen neuen Helden“.
 
Lokales Handeln und ...
 
Wer während der Aktionstage etwas tun will, soll das am besten in seinen schon bestehenden politischen Zusammenhängen tun, rufen Unterstützer auf. Wer mit keiner lokalen Gruppe in Zusammenhang steht, solle sich mit lokalen Anti-Kriegs-Gruppen in Verbindung setzen.
 
Kreativität gefordert!
 
Viele planen Mahnwachen, Märsche und Demonstrationen, um Bradley Manning zu unterstützen. Vorgeschlagen werden auch:
 
  • Eine Whistleblower-Party veranstalten. Pfeifen als Party-Gag und eine Sammelbüchse für den Bradley-Manning Verteidigungsfond.
  • Ein Fundraising-Essen,
  • Einen Vortrag in einer lokalen Bildungseinrichtung, z.B. der Volkshochschule, einer Kirche, einer weiterführenden Schule, eventuell zusammen mit anderen Anti-Kriegs-Gruppen oder Aktivisten.
  • Ein „Public Viewing“ von Collateral Murder mit anschliessender Diskussion.
 
Alles, was hilft, Informationen über Inhaftierung von und Anklage gegen Bradley Manning zu verbreiten, ist hilfreich für die Unterstützer. Aktionen, die während der internationalen Aktionstage gemacht werden, sollen Teil einer weltweiten Unterstützungskampagne sein.

 
Demonstration für Bradley Manning in Quantico
Quelle: Bradley-Manning-Organisation
 
Koordination im „Bradley Manning Unterstützungsnetzwerk“ gefordert

Für Deutschland fordern einige Unterstützer bereits eine Organisation, die alle Aktivitäten zentral organisieren müsse. Derzeit gäbe es leider noch den Nachteil, dass bislang nur mittels Kreditkarte gespendet werden könne. Günstiger sei daher die Einrichtung eines deutschen Kontos, von dem das Geld in die USA weitergeleitet werden könnte. Das amerikanische Unterstützernetzwerk wird im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen. Wobei sich die Bradley-Manning-Organisation über Bilder und Berichte an diese eMail-Anschrift freuen würde. Inwieweit die Materialien, die für die USA entwickelt wurden und über die Website der Kriegsgegner-Organisation „Courage to Resist“ vertrieben werden, auf deutsche Verhältnisse angepasst werden können, bleibt dem Erfindungsgeist überlassen. Hier wurde zunächst das Banner für die Kampagne übersetzt.
 
 
Sich in die weltweite Kampagne einbinden
Quelle: Unterstützernetzwerk/deutsche Bearbeitung
 
Deutlich mehr Werbung gefordert
 
Gefragt ist vor allem eine Vernetzung mit anderen Gruppen. Und die findet man nur, wenn regelmäßig von vielen Berichte über das Geschehen verfasst und aktualisiert werden. Bei ähnlichen Gelegenheiten haben findige lokale Gruppen regelmäßig ihre Event auf ihren Mailverteiler gesetzt und Pressemitteilungen verschickt. Die lokalen Friedensgruppen haben Erfahrung darin, wie sowas geht. Auch das US-Netzwerk hat noch weitere Vorschläge, die sich nicht so einfach auf deutsche Verhältnisse übertragen lassen. Doch immer mehr Menschen finden wichtig, dass für Bradley Manning etwas passiert. (HDH)

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(1) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15475
(2) http://www.whmi.com/news/article/10607
(3) http://www.shortnews.de/id/843180/US-Kongressabgeordneter-fordert-Todesstrafe-fuer-Soldaten-der-Wikileaks-informierte?offset=26
(4) http://www.couragetoresist.org/x/content/view/846/1/
(5) http://www.couragetoresist.org/x/images/stories/pdf2/manning-charge.pdf
 


Online-Flyer Nr. 265  vom 01.09.2010



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