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Kultur und Wissen
Klanglandschaften in der Kölner „Moltkerei-Werkstatt“
„Tapemosphere“
Von Jan Henin


Diese Art der Installation, in eine Globus-Form verwandelt, ist in der Moltkerei-Werkstatt zu sehen
Allein in der Weite des hohen Raums der „Moltkerei-Werkstatt“ taucht ein Globus aus Kassettenbändern auf. Zwischendrin sind fünf „Festlandinseln“ zu sehen. Auf Endlosschleifen zeichnen die Bänder ihre Umlaufbahn. Die eingravierten Klänge werden abgenommen und von den Rekorder-Inseln ausgespuckt.
Ein Rekorder, der mit einem feinen Mikrofon verbunden ist, dient tatsächlich auch als Aufnahmegerät. Der O-Ton der Gäste und des Raums landet auf dem Band und wird nur Minuten später gegenüber wieder abgespielt, ist aber vergänglich, da im nächsten Umlauf schon wieder unweigerlich gelöscht wird. Hier bietet sich die Möglichkeit für kreative Geister, an dem Klangereignis unmittelbar teilzunehmen.
Es ist eine Renaissance des analogen tapes und seiner ungeahnten Dimensionen, die sich in diesem experimentellen Installationsprojekt der drei jungen Künstler aus Köln und Hamburg widerspiegelt. Diese leider nur allzu kurze Ausstellung ist unbedingt sehens- und hörenswert in diesem Zeitalter von gleichgerichtetem, im Überfluss auf I und O beschränktem digitalem Massen-Geschreiss-Konsum. (frei nach Alfred Jarry: Kombination aus Geschrei und „Scheiss“).


Dies war 2005 der Auftakt zu der Reise in die ‚tapemosphäre’, jetzt auf der neunten Etappe…
Fotos: von den Künstlern
Die Exkursion verlief zeitweilig parallel im „Raum für Kunst und Musik“ (nur bis 9. April) und in der „Moltkerei Werkstatt“ (bis 14. April). Zu den Öffnungszeiten (siehe Rubrik: Termine) ist es möglich, dass eine überraschende, unvorhergesehene Performance über die BesucherInnen hereinbricht.
Übrigens ist es eine der letzten Gelegenheiten, den „Raum für Kunst und Musik“ auf der Aachener Strasse in Aktion zu erleben, da dieser aufgrund der NICHT-Förderungspraxis bezüglich unabhängiger prestigeloser Kunst- und Kulturprojekte seitens der Stadt Köln bald notgedrungen schliessen muss.
Im August ist für Köln, zusammen mit und in der „galerie rachel haferkamp“ am Eigelstein eine ganzmonatige Installationsaktion geplant.
jan pablo henin, schreibt gedichte als jan pablo neruda, geb.1974 in köln, dasselstrasse, lebt in köln als moseleifeler grundschüler, kubanisch-maifelder oberschüler, mayener fussballtorwart, welt-reisender, ehrenfelder südstadt-zivi, bonn-bornheimer biogärtner, (vor-)leser, gedichter, gitarrista und gesänger, familienvater zweier kinder, geisenheimer bio-gartenbauingenieur (fh), lenauplatz-malender, fahrtenschreibender und anderer: janhenin@iname.com
Online-Flyer Nr. 90 vom 11.04.2007
Klanglandschaften in der Kölner „Moltkerei-Werkstatt“
„Tapemosphere“
Von Jan Henin


Diese Art der Installation, in eine Globus-Form verwandelt, ist in der Moltkerei-Werkstatt zu sehen
Allein in der Weite des hohen Raums der „Moltkerei-Werkstatt“ taucht ein Globus aus Kassettenbändern auf. Zwischendrin sind fünf „Festlandinseln“ zu sehen. Auf Endlosschleifen zeichnen die Bänder ihre Umlaufbahn. Die eingravierten Klänge werden abgenommen und von den Rekorder-Inseln ausgespuckt.
Ein Rekorder, der mit einem feinen Mikrofon verbunden ist, dient tatsächlich auch als Aufnahmegerät. Der O-Ton der Gäste und des Raums landet auf dem Band und wird nur Minuten später gegenüber wieder abgespielt, ist aber vergänglich, da im nächsten Umlauf schon wieder unweigerlich gelöscht wird. Hier bietet sich die Möglichkeit für kreative Geister, an dem Klangereignis unmittelbar teilzunehmen.
Es ist eine Renaissance des analogen tapes und seiner ungeahnten Dimensionen, die sich in diesem experimentellen Installationsprojekt der drei jungen Künstler aus Köln und Hamburg widerspiegelt. Diese leider nur allzu kurze Ausstellung ist unbedingt sehens- und hörenswert in diesem Zeitalter von gleichgerichtetem, im Überfluss auf I und O beschränktem digitalem Massen-Geschreiss-Konsum. (frei nach Alfred Jarry: Kombination aus Geschrei und „Scheiss“).


Dies war 2005 der Auftakt zu der Reise in die ‚tapemosphäre’, jetzt auf der neunten Etappe…
Fotos: von den Künstlern
Die Exkursion verlief zeitweilig parallel im „Raum für Kunst und Musik“ (nur bis 9. April) und in der „Moltkerei Werkstatt“ (bis 14. April). Zu den Öffnungszeiten (siehe Rubrik: Termine) ist es möglich, dass eine überraschende, unvorhergesehene Performance über die BesucherInnen hereinbricht.
Übrigens ist es eine der letzten Gelegenheiten, den „Raum für Kunst und Musik“ auf der Aachener Strasse in Aktion zu erleben, da dieser aufgrund der NICHT-Förderungspraxis bezüglich unabhängiger prestigeloser Kunst- und Kulturprojekte seitens der Stadt Köln bald notgedrungen schliessen muss.
Im August ist für Köln, zusammen mit und in der „galerie rachel haferkamp“ am Eigelstein eine ganzmonatige Installationsaktion geplant.
jan pablo henin, schreibt gedichte als jan pablo neruda, geb.1974 in köln, dasselstrasse, lebt in köln als moseleifeler grundschüler, kubanisch-maifelder oberschüler, mayener fussballtorwart, welt-reisender, ehrenfelder südstadt-zivi, bonn-bornheimer biogärtner, (vor-)leser, gedichter, gitarrista und gesänger, familienvater zweier kinder, geisenheimer bio-gartenbauingenieur (fh), lenauplatz-malender, fahrtenschreibender und anderer: janhenin@iname.com
Online-Flyer Nr. 90 vom 11.04.2007