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WDR bleibt hart: MBI darf Rügemer-Feature nicht ins Netz stellen
"Das Schweigen" in aller Munde
Von Mimi
"Und? Haben Sie das "Schweigen in Mülheim" schon gehört? Auch wenn der Beitrag auf Drängen von Baganz aus dem Internet genommen wurde - Sie hatten ihn sich ja schon im April so zahlreich ausdrucken lassen, dass Versorgungsengpässe nicht zu befürchten sind. Nun hört man ja, dass der ein oder andere Mülheimer sauer ist, ja nachgerade stinkesauer, da geht üble Nachrede um, die Presse sei auch nicht mehr frei, und... und... und... Und was das überhaupt für eine Frechheit von Baganz sei! Und natürlich auch von Frau Mühlenfeld! Und sowieso und überhaupt von Herrn Pleitgen. Die ganze Angelegenheit sei ja wohl ein unglaublicher Skandal!... Wenn ich Ihnen als Oberhausenerin einen Rat geben darf: Regen sie sich doch nicht immer so auf!
Fritz Pleitgen - will mit CDU-Hilfe noch mal Intendant werden
Foto: WDR
Mal ganz abgesehen davon, dass Sie bei diesen Temperaturen wirklich jede Aufregung vermeiden sollten, gibt das auch noch diese fiesen Magenfalten. Wollen Sie das? Vorzeitig altern? Und das obendrein wegen einer Sache, für die Sie den Protagonisten sogar dankbar sein könnten! Der Rundfunkbeitrag über Privatisierungen, Korruptionsvorwürfe und das Mülheimer Schweigen war ja doch längst schon dem öffentlichen Interesse entrückt, die ersten Wogen hatten sich bereits geglättet, die Ruhr lag wieder spiegelglatt im Morgengrauen. Hätte sich im politischen Raume nicht ein so reges und vehementes Interesse an der Löschung des Beitrages entwickelt: die bis dahin informierten Bürger hätten zähneknirschend die Faust in der Tasche machen müssen. Die öffentliche Diskussion wäre wahrhaftig nach dem ersten Keime erstickt. Nach dieser klitzekleinen... nennen wir es "Intervention" aber, da ist "Das Schweigen" wieder in aller Munde, und auch der letzte Nachzügler auf dem Felde der Demokratie hat die feine Gelegenheit, sich auch im Juli noch kundig zu machen über das, was schon im April die Gemüter erregte und beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Doch, Sie können und sollten von Herzen dankbar sein, über jede Bildungschance, die man Ihnen gibt... Während der.Weltmeisterschaft nannte man solche fehlgeleiteten Glanzleistungen übrigens "gegnerisches Eigentor"... Wer dauerhaftes Schweigen will, der darf auch selbst niemals ein Wort verlieren... Ich erinnere mich an eine Ausstellung in der Alten Post, vor vielen vielen Jahren. Da gab es, neben anderem, viele Ausgaben einer "Zeitung" zu sehen, jede Ausgabe hatte nur ein einziges Blatt (La Fiche), darauf Nachrichten, die verbreitet und Zeichnungen, die gedruckt sein wollten - aber unterdrückt wurden. Eine französische Widerstandszeitung, die in der Bevölkerung von Hand zu Hand weitergereicht wurde. Es sieht so aus, als habe die Ausstellung bei dem Mülheimer Publikum einen viel nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, als bei dem damaligen Einführungsredner. Der hieß Jens Baganz, war vor nicht allzu langer Zeit Oberbürgermeister von Mülheim geworden und hatte scheinbar das Werk des Zeichners (war es Theophile?) studiert. Aber anscheinend nicht begriffen, wie wir nun wissen...
Nein, nein, das ist nicht etwa ein Eingriff in die Pressefreiheit, was Sie sehen - das ist erstklassige PR-Arbeit. Baganz kann`s. Und weil gerade Sie doch wissen, was sich gehört, was sagen Sie da? Genau! Sie lächeln jetzt mal, entspannen schön - und sagen endlich: DANKE"
Schauen Sie hierzu mal in der Filmclip "Ist die Rundfunkfreiheit bedroht?"
Online-Flyer Nr. 55 vom 02.08.2006
WDR bleibt hart: MBI darf Rügemer-Feature nicht ins Netz stellen
"Das Schweigen" in aller Munde
Von Mimi
"Und? Haben Sie das "Schweigen in Mülheim" schon gehört? Auch wenn der Beitrag auf Drängen von Baganz aus dem Internet genommen wurde - Sie hatten ihn sich ja schon im April so zahlreich ausdrucken lassen, dass Versorgungsengpässe nicht zu befürchten sind. Nun hört man ja, dass der ein oder andere Mülheimer sauer ist, ja nachgerade stinkesauer, da geht üble Nachrede um, die Presse sei auch nicht mehr frei, und... und... und... Und was das überhaupt für eine Frechheit von Baganz sei! Und natürlich auch von Frau Mühlenfeld! Und sowieso und überhaupt von Herrn Pleitgen. Die ganze Angelegenheit sei ja wohl ein unglaublicher Skandal!... Wenn ich Ihnen als Oberhausenerin einen Rat geben darf: Regen sie sich doch nicht immer so auf!
Fritz Pleitgen - will mit CDU-Hilfe noch mal Intendant werden
Foto: WDR
Mal ganz abgesehen davon, dass Sie bei diesen Temperaturen wirklich jede Aufregung vermeiden sollten, gibt das auch noch diese fiesen Magenfalten. Wollen Sie das? Vorzeitig altern? Und das obendrein wegen einer Sache, für die Sie den Protagonisten sogar dankbar sein könnten! Der Rundfunkbeitrag über Privatisierungen, Korruptionsvorwürfe und das Mülheimer Schweigen war ja doch längst schon dem öffentlichen Interesse entrückt, die ersten Wogen hatten sich bereits geglättet, die Ruhr lag wieder spiegelglatt im Morgengrauen. Hätte sich im politischen Raume nicht ein so reges und vehementes Interesse an der Löschung des Beitrages entwickelt: die bis dahin informierten Bürger hätten zähneknirschend die Faust in der Tasche machen müssen. Die öffentliche Diskussion wäre wahrhaftig nach dem ersten Keime erstickt. Nach dieser klitzekleinen... nennen wir es "Intervention" aber, da ist "Das Schweigen" wieder in aller Munde, und auch der letzte Nachzügler auf dem Felde der Demokratie hat die feine Gelegenheit, sich auch im Juli noch kundig zu machen über das, was schon im April die Gemüter erregte und beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Doch, Sie können und sollten von Herzen dankbar sein, über jede Bildungschance, die man Ihnen gibt... Während der.Weltmeisterschaft nannte man solche fehlgeleiteten Glanzleistungen übrigens "gegnerisches Eigentor"... Wer dauerhaftes Schweigen will, der darf auch selbst niemals ein Wort verlieren... Ich erinnere mich an eine Ausstellung in der Alten Post, vor vielen vielen Jahren. Da gab es, neben anderem, viele Ausgaben einer "Zeitung" zu sehen, jede Ausgabe hatte nur ein einziges Blatt (La Fiche), darauf Nachrichten, die verbreitet und Zeichnungen, die gedruckt sein wollten - aber unterdrückt wurden. Eine französische Widerstandszeitung, die in der Bevölkerung von Hand zu Hand weitergereicht wurde. Es sieht so aus, als habe die Ausstellung bei dem Mülheimer Publikum einen viel nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, als bei dem damaligen Einführungsredner. Der hieß Jens Baganz, war vor nicht allzu langer Zeit Oberbürgermeister von Mülheim geworden und hatte scheinbar das Werk des Zeichners (war es Theophile?) studiert. Aber anscheinend nicht begriffen, wie wir nun wissen...
Nein, nein, das ist nicht etwa ein Eingriff in die Pressefreiheit, was Sie sehen - das ist erstklassige PR-Arbeit. Baganz kann`s. Und weil gerade Sie doch wissen, was sich gehört, was sagen Sie da? Genau! Sie lächeln jetzt mal, entspannen schön - und sagen endlich: DANKE"
Schauen Sie hierzu mal in der Filmclip "Ist die Rundfunkfreiheit bedroht?"
Online-Flyer Nr. 55 vom 02.08.2006