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Kommentar
Ist Israel der Grund?
Warum der Muslim nicht integrierbar ist
Von Yavuz Özoguz
Nicht erst seit der neu aufgeflammten Kopftuchverbotsdiskussion in Österreich wird den praktizierenden Muslimen nachgesagt, sie seien nicht integrierbar in eine deutsche Kultur. In diesem Artikel wird nachgewiesen, dass der von rechts wie links aus unterschiedlicher Motivation stammende Vorwurf zwar berechtigt ist, aber nicht aus den vorgeschobenen Gründen. Woran denkt man aktuell bei dem Wort Muslim als erstes in Deutschland außer Kopftuch? Es sind die Begriffe Messerstecher, die Schwimmbadgrabscher, Sozialhilfebetrug, Zwangsheirat und ähnlich geartete unschöne tatsächliche oder übertriebene Gegebenheiten, welche die Presselandschaft beherrschen. Aber würden jene Schlagzeilen auch einer auf Sachlichkeit und Tatsachen gründenden Analyse standhalten? Könnte man z.B. im Islam Anhaltspunkte für solch ein Fehlverhalten finden?

Fangen wir mit dem „Schwimmbadgrabscher“ an. Bei dem Begriff handelt es sich um ein medial geprägtes Schlagwort, das stark emotionalisieren soll. Das Wort verknüpft einen öffentlichen, „unschuldigen“ Raum (Schwimmbad) mit einer sexuellen Grenzüberschreitung („Grapschen“). Dadurch wirkt es besonders drastisch, weil es gleich zwei Tabuzonen anspricht: die Nacktheit im öffentlichen Raum und die körperliche Übergriffigkeit. Wenn dieser Vorwurf im öffentlichen Diskurs fast ausschließlich mit „Muslimen“ in Verbindung gebracht wird, entsteht eine kollektive Zuschreibung. Dadurch wird ein individuelles Fehlverhalten nicht mehr als Einzeltat gesehen, sondern als bedrohliches kulturelles Muster gedeutet. Es rührt an archaische Bilder vom Fremden als Eindringling. In vielen Kulturen – auch in Europa – gibt es ein tief verankertes Narrativ: Der Fremde bedroht nicht zuerst die Männer, sondern die „Frauen des eigenen Stammes“. Dieses Narrativ ist uralt: In Mythen, Kriegserzählungen und kolonialen Diskursen taucht es immer wieder auf. So ist „die Frauen schützen“ eine Kernaufgabe des Mannes. Der Vorwurf sexualisierter Gewalt durch Fremde aktiviert also mehr als nur moralische Empörung: Er reaktiviert kollektive Schutzinstinkte und wird dadurch sehr leicht politisch instrumentalisiert. Wenn das Thema so aufgeladen wird, ist es nicht mehr nur eine Frage von individueller Schuld und Gerechtigkeit, sondern es kippt in eine Zivilisationsrhetorik: „Unsere Frauen gegen ihre Männer“.
Doch in wie weit hat jenes Fehlverhalten überhaupt mit dem Islam zu tun? Der Islam legt großen Wert auf Keuschheit, Respekt und Zurückhaltung. Männer und Frauen werden im Heiligen Quran gleichermaßen aufgefordert, ihre Blicke zu senken und ihre Scham zu wahren (vgl. Sure 24:30–31). Ein praktizierender Muslim darf fremde Frauen überhaupt nicht berühren, ihnen nicht einmal die Hand reichen. Zudem darf er sich in einer Umgebung, in der Nacktheit dominiert, gar nicht aufhalten,, denn er darf jene wenig bekleideten Frauen nicht ansehen. So hat jener „Muslim“, noch bevor er überhaupt „grabscht“, bereits die Grenzen des Islam überschritten. Ein Verhalten wie „Grapschen“ oder jegliche andere Art der sexuellen Belästigung widerspricht nicht nur klar den islamischen Normen, sondern wäre im Islam sogar strafwürdig. Rein theologisch hat solches Fehlverhalten also nichts mit dem Islam zu tun, sondern steht in direktem Gegensatz dazu. Insofern gibt es diesbezüglich gar keine Problem mit praktizierenden Muslimen.
Aufgeladen wird jene Propaganda dazu vom Kopftuch nach dem Motto: „Ihre“ eigenen Frauen dürfen sie noch nicht einmal ansehen und „unsere“ Frauen begrapschen sie. Man muss auch zugeben, dass das Stadtbild in westdeutschen Großstädten zunehmen vom Kopftuch geprägt wird. Aber ist das wirklich ein Integrationshindernis. Schwächt es die deutsche Frau, wenn sie sich „freizügig“ kleiden und verhalten darf, wenn einige andere es nicht tun? Schwächt es die deutsche Ehe, wenn der Ehemann auf der Straße etwas weniger Nacktheit zu sehen bekommt und einige Frauen nicht so anschauen kann, wie er es sich wünschen würde? Ist es wirklich ein Integrationshemmnis, wenn in einer Gesellschaft, in der jeder jederzeit an einen Nacktbadestrand gehen darf, jeder jede Form von Nacktheit sehen darf, Pornografie faktisch ab jeder Altersklasse, die ein Handy benutzen kann, frei ist, einige Frauen sich wie Nonnen kleiden und damit signalisieren, dass im Umgang mit Ihnen das Thema Sexualität keine Rolle spielen sollten, sondern nur die Persönlichkeit? Ist die Kopftuchträgeren wirklich ein Problem in einer Gesellschaft, in der die Krankenkassen Anti-Sucht-Programme anbieten, um mindestens eine Million Pornosüchtige Männer zu heilen [1]. Welcher Form der Integration schadet es, wenn neben Nonnen auch Muslimas das Nonnen-Habit tragen, aber im Gegensatz zur Nonne ihre weibliche Sexualität nicht verneinen, sondern gerne heiraten?
Wie ist es mit dem Messerstecher? Ist es im Islam erlaubt mit dem Messer wahllos Menschen zu verletzten. Darf man Selbstjustiz ausüben? Darf man mit Fahrzeugen in irgendwelche Mengen hineinfahren. Oder steht nicht im Heiligen Quran, dass derjenige, der auch nur eine einzige unschuldige Seele tötet, so ist, als wenn er die ganze Menschheit ermordet hätte, und jenes Gesetz bereits uralt ist? [2]
Beim Sozialhilfebetrug verhält es sich ähnlich. Ein Muslim darf nur mit „halal“ Geld wirtschaften. „Halal“ also „erlaubt“ ist Geld, das durch legale Mittel erworben worden ist, wobei ein muslimischer Familienvater zur Versorgung seiner eigenen Familie im Rahmen seiner Möglichkeiten vor Gott verpflichtet ist. Jemand, der durch „Tricksereien“ ewig arbeitslos bleibt, alle Sozialleistungen erwirbt und nebenbei schwarz arbeitet erwirtschaftet kein „halal“ Geld. Vielmehr „bestiehlt“ er faktisch die Gesellschaft und gestohlenes Geld ist kein Geld, dass irgendeinen Segen bringen kann. Die islamische Wertevorstellung diesbezüglich ist klipp und klar.
Bei der Zwangsheirat ist es noch klarer. Eine Heirat, bei der die Frau zur Heirat mit einem Mann genötigt oder gezwungen wird, mit dem sie gar nicht heiraten möchte, ist im Islam ungültig und der vermeintliche „Ehemann“ dann aus Sicht des Islam ein Vergewaltiger. Alle, die an dem Zwang beteiligt waren, haben Beihilfe zu einer im Islam absolut verbotenen Tat geleistet.
Und so ließe sich jeder gesellschaftliche Bereich Stück für Stück abklappern und nirgends würde man ein Integrationshindernis sehen. Soll es wirklich gesellschaftsschädigend sein, wenn in einem Land, in dem mindestens 1,5 Millionen Menschen wegen Alkoholsucht behandelt werden [3] es auch einige Menschen gibt, die den Alkohol verweigern? Und stellt es ein Integrationshindernis dar, wenn einige Menschen kein Schweinefleisch essen und Rindfleisch nur, wenn es mit einem bestimmten Gebet verbunden geschlachtet worden ist? Ist es schädlich für die Gesellschaft, wenn in einer Religion die Kinder dazu erzogen werden müssen (!) jeden Lehrer zu achten und zu ehren? Und wenn jemand fünfmal am Tag betet, aber dennoch genauso viel arbeitet wie seine Arbeitskollegen, wen sollte das stören? Der praktizierende Muslim ist – anders als es die Propaganda verbreitet – im Monat Ramadan leistungsstärker als sonst, auch Schülerinnen und Schüler. Die Verpflichtung zur Nachbarschaftsliebe im Islam könnte sogar helfen, die Sitte zum Nachbarschaftsstreit in Deutschland zu überwinden.
Es könnten sämtliche kleinen wie großen Regeln des Islam im Detail durchleuchtet werden, und nirgends würde sich ein objektives Integrationshindernis ergeben. Und im politischen Bereich könnte der gesellschaftlich auftretende Islam für Rechte wie Linke bereichernde Ideen vorschlagen. Denn muslimische Familien haben nach wie vor Kinder und reden nicht nur von Familienwerten und im Islam gibt es eine Vermögenssteuer anders als beim Schutz der Reichen im Westen.
Kurz: Eigentlich gibt es fast überhaupt kein Integrationshindernis; ganz im Gegenteil: Die ernsthafte Integration könnte eine Bereicherung für die deutsche Gesellschaft sein. Dass die Integration kaum funktioniert, hat weder mit dem Islam, noch mit dem Grundgesetz zu tun, sondern vielmehr mit Muslimen, die ihren eigenen Glauben nicht hinreichend praktizieren und mit der Mehrheitsgesellschaft, die die Werte des Grundgesetzes nicht hinreichend verteidigt gegenüber den eigenen Machthabern.
Doch warum hat der Artikel dann die Überschrift: „Warum der Muslim nicht integrierbar ist“? Es gibt einen einzigen Aspekt, bei dem Muslime wirklich nicht integrierbar sind. Und jener Aspekt heißt „Zionismus“. Im Islam steht „Gerechtigkeit“ an sehr hoher Stelle. Die Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat, die acht Jahrzehnte währende Besatzung. Das Dauermassaker an der palästinensischen Bevölkerung, die Aushebelung sämtlicher Menschlichkeit und des Völkerrechts, die Verneinung des Rückkehrrechts Vertriebener bei Israel und die unaufhörliche Mitschuld Deutschlands an der inzwischen offen ausgesprochenen Zielsetzung eines Groß-Israels kann kein Muslim mittragen! Dabei spielt es keine Rolle, wie praktizierende er ist. Selbst der Alkohol trinkende, Schweinefleisch verzehrende und ehebrechende Muslim kann nicht mit ansehen, wie Deutschland hilft, die Verbrechen Israels zu vertuschen oder zu relativieren. Die Schia im Islam ist in Deutschland inzwischen nur und nur aus diesem Grund faktisch verboten worden [4]. Inzwischen wurde selbst der größte muslimische Einzelverband DITIB aufgefordert in seinen fast 1000 Moscheen in Deutschland nichts mehr gegen Israel zu sagen [5]. Das Bundesland Brandenburg macht neuerdings die Anerkennung Israels zur Voraussetzung für die Einbürgerung in Deutschland [6]. In Sachsen war es bereits zuvor der Fall.
Deutschland verlangt zur „Integration“ von Muslimen nichts weniger als das eigene deutsche Grundgesetz mit Füßen zu treten. Der Muslim soll zustimmen, dass vertriebene Palästinenser kein völkerrechtlich verbrieftes Rückkehrrecht haben sollen. Denn würden sie zurückkehren dürfen, hätten Juden keine Mehrheit mehr in Israel. Er soll nicht „Freiheit für Palästina“ ausrufen dürfen, denn ein Großteil des historischen Palästinas ist heute Israel, und im Gegensatz zu den meisten Staaten der UN akzeptiert Deutschland Palästina nicht. Er soll nicht verlangen dürfen, dass israelische Spitzenpolitiker bestraft werden, denn deutsche Spitzenpolitiker laden selbst jene Israelis ein, denen vom Internationalen Gerichtshof ein Haftbefehl ausgestellt worden sind. Der Muslim in Deutschland soll zwar das Christentum kritisieren dürfen, nicht aber Praktiken und Riten des Judentums, da das antisemitisch sei.
Und so wird deutlich: Der Muslim ist in Deutschland nicht integrierbar! Aber, anstatt den einzigen Grund zu nennen, der ein wirkliches Integrationshindernis ist, weicht man auf propagandistische Alibigründe aus, um Stimmung gegen den Islam und die Muslime zu machen. Teile und herrsche wirkt unaufhörlich. Die sogenannten „Rechten“ sind hierbei die größten Beschützer des zionistischen Projektes, wie es an der AFD erkennbar ist. Was aber wird an jenem Tag geschehen, an dem es Frieden zwischen Juden, Christen und Muslimen in Jerusalem geben wird? Zugegeben, aktuell erscheint es utopisch, aber vieles, was gestern utopisch erschien, ist heute eingetreten. Was wird dann sein? Dann wird man erkennen, dass es nur eine Gruppe von Menschen in Deutschland gab und gibt, die nicht integrierbar sind, und das sind die Spitzenpolitiker und ihre Hofschreiber, die alles dafür tun, um die Menschen gegeneinander aufzuhetzen, damit sie ihre Macht erhalten können. Ihre vermeintliche Macht ist die Macht von Marionetten, die dem weltweiten Geldadel ermöglicht, die Konzentration des Kapitals in wenige nimmersatte Rachen zu erhöhen. Aber immer mehr deutet darauf hin, dass die Zeit jener Nimmersatten zuende geht, denn immer mehr Völker widersetzen sich. Schade, dass die Deutschen – wie es heute scheint – zu den Letzten gehören werden, die sich vom Gängelband der Unrechtsherrschaft befreien werden. Ich bete, dass es anders kommt. Und Wunder gibt es immer wieder, wie es die Jüdin Katja Ebstein 1970 als deutschen Beitrag zur Eurovision gesungen hat:
Wunder gibt es immer wieder
Heute oder morgen
Können sie geschehen
Wunder gibt es immer wieder
Wenn sie dir begegnen
Musst du sie auch sehen
Fußnoten:
[1] https://www.tk.de/presse/themen/medizinische-versorgung/ambulante-versorgung/sex-porno-sucht-pornlos-2191640?tkcm=aaus
[2] vgl. Heiliger Quran 5:32
[3] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/alkoholsucht-100.html?utm_source=chatgpt.com
[4] https://www.sicht-vom-hochblauen.de/der-tag-an-dem-die-schia-in-deutschland-verboten-worden-ist-von-yavuz-oezoguz/
[5] https://www.fr.de/politik/an-wegen-antisemitismus-innenministerium-zaehlt-ditib-zr-93943674.html
[6] https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/einburgerung-in-brandenburg-land-macht-anerkennung-des-existenzrechts-israels-zur-bedingung-14043482.html
Erstveröffentlichung am 21.09.2025 bei Muslim-Markt
Online-Flyer Nr. 852 vom 10.10.2025
Ist Israel der Grund?
Warum der Muslim nicht integrierbar ist
Von Yavuz Özoguz


Fangen wir mit dem „Schwimmbadgrabscher“ an. Bei dem Begriff handelt es sich um ein medial geprägtes Schlagwort, das stark emotionalisieren soll. Das Wort verknüpft einen öffentlichen, „unschuldigen“ Raum (Schwimmbad) mit einer sexuellen Grenzüberschreitung („Grapschen“). Dadurch wirkt es besonders drastisch, weil es gleich zwei Tabuzonen anspricht: die Nacktheit im öffentlichen Raum und die körperliche Übergriffigkeit. Wenn dieser Vorwurf im öffentlichen Diskurs fast ausschließlich mit „Muslimen“ in Verbindung gebracht wird, entsteht eine kollektive Zuschreibung. Dadurch wird ein individuelles Fehlverhalten nicht mehr als Einzeltat gesehen, sondern als bedrohliches kulturelles Muster gedeutet. Es rührt an archaische Bilder vom Fremden als Eindringling. In vielen Kulturen – auch in Europa – gibt es ein tief verankertes Narrativ: Der Fremde bedroht nicht zuerst die Männer, sondern die „Frauen des eigenen Stammes“. Dieses Narrativ ist uralt: In Mythen, Kriegserzählungen und kolonialen Diskursen taucht es immer wieder auf. So ist „die Frauen schützen“ eine Kernaufgabe des Mannes. Der Vorwurf sexualisierter Gewalt durch Fremde aktiviert also mehr als nur moralische Empörung: Er reaktiviert kollektive Schutzinstinkte und wird dadurch sehr leicht politisch instrumentalisiert. Wenn das Thema so aufgeladen wird, ist es nicht mehr nur eine Frage von individueller Schuld und Gerechtigkeit, sondern es kippt in eine Zivilisationsrhetorik: „Unsere Frauen gegen ihre Männer“.
Doch in wie weit hat jenes Fehlverhalten überhaupt mit dem Islam zu tun? Der Islam legt großen Wert auf Keuschheit, Respekt und Zurückhaltung. Männer und Frauen werden im Heiligen Quran gleichermaßen aufgefordert, ihre Blicke zu senken und ihre Scham zu wahren (vgl. Sure 24:30–31). Ein praktizierender Muslim darf fremde Frauen überhaupt nicht berühren, ihnen nicht einmal die Hand reichen. Zudem darf er sich in einer Umgebung, in der Nacktheit dominiert, gar nicht aufhalten,, denn er darf jene wenig bekleideten Frauen nicht ansehen. So hat jener „Muslim“, noch bevor er überhaupt „grabscht“, bereits die Grenzen des Islam überschritten. Ein Verhalten wie „Grapschen“ oder jegliche andere Art der sexuellen Belästigung widerspricht nicht nur klar den islamischen Normen, sondern wäre im Islam sogar strafwürdig. Rein theologisch hat solches Fehlverhalten also nichts mit dem Islam zu tun, sondern steht in direktem Gegensatz dazu. Insofern gibt es diesbezüglich gar keine Problem mit praktizierenden Muslimen.
Aufgeladen wird jene Propaganda dazu vom Kopftuch nach dem Motto: „Ihre“ eigenen Frauen dürfen sie noch nicht einmal ansehen und „unsere“ Frauen begrapschen sie. Man muss auch zugeben, dass das Stadtbild in westdeutschen Großstädten zunehmen vom Kopftuch geprägt wird. Aber ist das wirklich ein Integrationshindernis. Schwächt es die deutsche Frau, wenn sie sich „freizügig“ kleiden und verhalten darf, wenn einige andere es nicht tun? Schwächt es die deutsche Ehe, wenn der Ehemann auf der Straße etwas weniger Nacktheit zu sehen bekommt und einige Frauen nicht so anschauen kann, wie er es sich wünschen würde? Ist es wirklich ein Integrationshemmnis, wenn in einer Gesellschaft, in der jeder jederzeit an einen Nacktbadestrand gehen darf, jeder jede Form von Nacktheit sehen darf, Pornografie faktisch ab jeder Altersklasse, die ein Handy benutzen kann, frei ist, einige Frauen sich wie Nonnen kleiden und damit signalisieren, dass im Umgang mit Ihnen das Thema Sexualität keine Rolle spielen sollten, sondern nur die Persönlichkeit? Ist die Kopftuchträgeren wirklich ein Problem in einer Gesellschaft, in der die Krankenkassen Anti-Sucht-Programme anbieten, um mindestens eine Million Pornosüchtige Männer zu heilen [1]. Welcher Form der Integration schadet es, wenn neben Nonnen auch Muslimas das Nonnen-Habit tragen, aber im Gegensatz zur Nonne ihre weibliche Sexualität nicht verneinen, sondern gerne heiraten?
Wie ist es mit dem Messerstecher? Ist es im Islam erlaubt mit dem Messer wahllos Menschen zu verletzten. Darf man Selbstjustiz ausüben? Darf man mit Fahrzeugen in irgendwelche Mengen hineinfahren. Oder steht nicht im Heiligen Quran, dass derjenige, der auch nur eine einzige unschuldige Seele tötet, so ist, als wenn er die ganze Menschheit ermordet hätte, und jenes Gesetz bereits uralt ist? [2]
Beim Sozialhilfebetrug verhält es sich ähnlich. Ein Muslim darf nur mit „halal“ Geld wirtschaften. „Halal“ also „erlaubt“ ist Geld, das durch legale Mittel erworben worden ist, wobei ein muslimischer Familienvater zur Versorgung seiner eigenen Familie im Rahmen seiner Möglichkeiten vor Gott verpflichtet ist. Jemand, der durch „Tricksereien“ ewig arbeitslos bleibt, alle Sozialleistungen erwirbt und nebenbei schwarz arbeitet erwirtschaftet kein „halal“ Geld. Vielmehr „bestiehlt“ er faktisch die Gesellschaft und gestohlenes Geld ist kein Geld, dass irgendeinen Segen bringen kann. Die islamische Wertevorstellung diesbezüglich ist klipp und klar.
Bei der Zwangsheirat ist es noch klarer. Eine Heirat, bei der die Frau zur Heirat mit einem Mann genötigt oder gezwungen wird, mit dem sie gar nicht heiraten möchte, ist im Islam ungültig und der vermeintliche „Ehemann“ dann aus Sicht des Islam ein Vergewaltiger. Alle, die an dem Zwang beteiligt waren, haben Beihilfe zu einer im Islam absolut verbotenen Tat geleistet.
Und so ließe sich jeder gesellschaftliche Bereich Stück für Stück abklappern und nirgends würde man ein Integrationshindernis sehen. Soll es wirklich gesellschaftsschädigend sein, wenn in einem Land, in dem mindestens 1,5 Millionen Menschen wegen Alkoholsucht behandelt werden [3] es auch einige Menschen gibt, die den Alkohol verweigern? Und stellt es ein Integrationshindernis dar, wenn einige Menschen kein Schweinefleisch essen und Rindfleisch nur, wenn es mit einem bestimmten Gebet verbunden geschlachtet worden ist? Ist es schädlich für die Gesellschaft, wenn in einer Religion die Kinder dazu erzogen werden müssen (!) jeden Lehrer zu achten und zu ehren? Und wenn jemand fünfmal am Tag betet, aber dennoch genauso viel arbeitet wie seine Arbeitskollegen, wen sollte das stören? Der praktizierende Muslim ist – anders als es die Propaganda verbreitet – im Monat Ramadan leistungsstärker als sonst, auch Schülerinnen und Schüler. Die Verpflichtung zur Nachbarschaftsliebe im Islam könnte sogar helfen, die Sitte zum Nachbarschaftsstreit in Deutschland zu überwinden.
Es könnten sämtliche kleinen wie großen Regeln des Islam im Detail durchleuchtet werden, und nirgends würde sich ein objektives Integrationshindernis ergeben. Und im politischen Bereich könnte der gesellschaftlich auftretende Islam für Rechte wie Linke bereichernde Ideen vorschlagen. Denn muslimische Familien haben nach wie vor Kinder und reden nicht nur von Familienwerten und im Islam gibt es eine Vermögenssteuer anders als beim Schutz der Reichen im Westen.
Kurz: Eigentlich gibt es fast überhaupt kein Integrationshindernis; ganz im Gegenteil: Die ernsthafte Integration könnte eine Bereicherung für die deutsche Gesellschaft sein. Dass die Integration kaum funktioniert, hat weder mit dem Islam, noch mit dem Grundgesetz zu tun, sondern vielmehr mit Muslimen, die ihren eigenen Glauben nicht hinreichend praktizieren und mit der Mehrheitsgesellschaft, die die Werte des Grundgesetzes nicht hinreichend verteidigt gegenüber den eigenen Machthabern.
Doch warum hat der Artikel dann die Überschrift: „Warum der Muslim nicht integrierbar ist“? Es gibt einen einzigen Aspekt, bei dem Muslime wirklich nicht integrierbar sind. Und jener Aspekt heißt „Zionismus“. Im Islam steht „Gerechtigkeit“ an sehr hoher Stelle. Die Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat, die acht Jahrzehnte währende Besatzung. Das Dauermassaker an der palästinensischen Bevölkerung, die Aushebelung sämtlicher Menschlichkeit und des Völkerrechts, die Verneinung des Rückkehrrechts Vertriebener bei Israel und die unaufhörliche Mitschuld Deutschlands an der inzwischen offen ausgesprochenen Zielsetzung eines Groß-Israels kann kein Muslim mittragen! Dabei spielt es keine Rolle, wie praktizierende er ist. Selbst der Alkohol trinkende, Schweinefleisch verzehrende und ehebrechende Muslim kann nicht mit ansehen, wie Deutschland hilft, die Verbrechen Israels zu vertuschen oder zu relativieren. Die Schia im Islam ist in Deutschland inzwischen nur und nur aus diesem Grund faktisch verboten worden [4]. Inzwischen wurde selbst der größte muslimische Einzelverband DITIB aufgefordert in seinen fast 1000 Moscheen in Deutschland nichts mehr gegen Israel zu sagen [5]. Das Bundesland Brandenburg macht neuerdings die Anerkennung Israels zur Voraussetzung für die Einbürgerung in Deutschland [6]. In Sachsen war es bereits zuvor der Fall.
Deutschland verlangt zur „Integration“ von Muslimen nichts weniger als das eigene deutsche Grundgesetz mit Füßen zu treten. Der Muslim soll zustimmen, dass vertriebene Palästinenser kein völkerrechtlich verbrieftes Rückkehrrecht haben sollen. Denn würden sie zurückkehren dürfen, hätten Juden keine Mehrheit mehr in Israel. Er soll nicht „Freiheit für Palästina“ ausrufen dürfen, denn ein Großteil des historischen Palästinas ist heute Israel, und im Gegensatz zu den meisten Staaten der UN akzeptiert Deutschland Palästina nicht. Er soll nicht verlangen dürfen, dass israelische Spitzenpolitiker bestraft werden, denn deutsche Spitzenpolitiker laden selbst jene Israelis ein, denen vom Internationalen Gerichtshof ein Haftbefehl ausgestellt worden sind. Der Muslim in Deutschland soll zwar das Christentum kritisieren dürfen, nicht aber Praktiken und Riten des Judentums, da das antisemitisch sei.
Und so wird deutlich: Der Muslim ist in Deutschland nicht integrierbar! Aber, anstatt den einzigen Grund zu nennen, der ein wirkliches Integrationshindernis ist, weicht man auf propagandistische Alibigründe aus, um Stimmung gegen den Islam und die Muslime zu machen. Teile und herrsche wirkt unaufhörlich. Die sogenannten „Rechten“ sind hierbei die größten Beschützer des zionistischen Projektes, wie es an der AFD erkennbar ist. Was aber wird an jenem Tag geschehen, an dem es Frieden zwischen Juden, Christen und Muslimen in Jerusalem geben wird? Zugegeben, aktuell erscheint es utopisch, aber vieles, was gestern utopisch erschien, ist heute eingetreten. Was wird dann sein? Dann wird man erkennen, dass es nur eine Gruppe von Menschen in Deutschland gab und gibt, die nicht integrierbar sind, und das sind die Spitzenpolitiker und ihre Hofschreiber, die alles dafür tun, um die Menschen gegeneinander aufzuhetzen, damit sie ihre Macht erhalten können. Ihre vermeintliche Macht ist die Macht von Marionetten, die dem weltweiten Geldadel ermöglicht, die Konzentration des Kapitals in wenige nimmersatte Rachen zu erhöhen. Aber immer mehr deutet darauf hin, dass die Zeit jener Nimmersatten zuende geht, denn immer mehr Völker widersetzen sich. Schade, dass die Deutschen – wie es heute scheint – zu den Letzten gehören werden, die sich vom Gängelband der Unrechtsherrschaft befreien werden. Ich bete, dass es anders kommt. Und Wunder gibt es immer wieder, wie es die Jüdin Katja Ebstein 1970 als deutschen Beitrag zur Eurovision gesungen hat:
Wunder gibt es immer wieder
Heute oder morgen
Können sie geschehen
Wunder gibt es immer wieder
Wenn sie dir begegnen
Musst du sie auch sehen
Fußnoten:
[1] https://www.tk.de/presse/themen/medizinische-versorgung/ambulante-versorgung/sex-porno-sucht-pornlos-2191640?tkcm=aaus
[2] vgl. Heiliger Quran 5:32
[3] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/alkoholsucht-100.html?utm_source=chatgpt.com
[4] https://www.sicht-vom-hochblauen.de/der-tag-an-dem-die-schia-in-deutschland-verboten-worden-ist-von-yavuz-oezoguz/
[5] https://www.fr.de/politik/an-wegen-antisemitismus-innenministerium-zaehlt-ditib-zr-93943674.html
[6] https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/einburgerung-in-brandenburg-land-macht-anerkennung-des-existenzrechts-israels-zur-bedingung-14043482.html
Erstveröffentlichung am 21.09.2025 bei Muslim-Markt
Online-Flyer Nr. 852 vom 10.10.2025