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Wirtschaft und Umwelt
Die grüne Ecke - alle 14 Tage - Folge 10
Rasen - Blumenrasen - Wildwiese
von Katja Kleinert
Der "klassische Scherrasen" erfordert allerdings eine Menge Arbeit, angefangen mit dem Mähen alle ein bis zwei Wochen, düngen, vertikutieren, kalken und dem häufig vergeblichen Kampf gegen "Un"kräuter. Leider ist eine Rasenfläche extrem artenarm. Insekten und Schmetterlinge finden hier weder Futter noch einen Unterschlupf.
Das ökologische Gegenstück hierzu ist die Wildwiese, die nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird. Eine Wildwiese kann man gezielt anlegen, d.h. Wildkräuter von Anfang an mit einsäen, oder einen vorhandenen Rasen umwandeln, indem man die Schnitthäufigkeit reduziert und das Düngen einstellt. Letzteres ist besonders wichtig, da Wiesenblumen nur auf magerem Boden wirklich gut gedeihen und von den Graspflanzen nicht überwuchert werden. Im Laufe der Jahre stellen sich die passenden Wildkräuter meist von selbst ein. Wem das zu lange dauert, kann jede Menge Sand zur Abmagerung in seine Wiese einrechen, Wildwiesenkräuter bei Biogärtnereien bestellen und gezielt in die Wiese einpflanzen.
Allerdings sollte man Wildwiesen während der Vegetationsperiode möglichst wenig betreten, als Spielfläche sind sie überhaupt nicht geeignet. Im Sommer kann so eine Wiese 50 bis 100 cm hoch werden. Gemäht wird sie mit der Sense oder dem motorgetriebenen Freischneider.
Wer einen größeren Garten sein eigen nennt, kann sich zumindest in den weniger genutzten Gartenteilen einmal auf das Experiment "Wildwiese" einlassen.
Eine Möglichkeit für kleinere Gärten stellt der so genannte Blumenrasen dar:
Die Wiese wird nicht mehr gedüngt und nur noch vier bis sechs Mal im Jahr gemäht. Den Rasenmäher sollte man dabei auf die höchste Stufe stellen. So erhalten zumindest niedrig wachsende Kräuter und Wiesenblumen eine Überlebenschance. Die Fläche kann trotzdem betreten und zum Spielen genutzt werden. Auch für Blumenrasen gibt es schnittverträgliche und trotzdem hübsch aussehende Wildkräuter zum nachträglichen Einpflanzen.

Rasen - leider nicht genug gewässert
Foto: Peter Kleinert
In stark beschatteten Gartenteilen, unter hoch wachsenden Bäumen oder engen Hinterhofgärtchen hat leider weder Rasen noch Wiese eine reelle Chance. Beide brauchen viel Sonne, um schön dicht zu werden. Die so genannten Schattenrasenmischungen aus dem Gartencenter sollten ehrlicherweise "Rasenmischungen, die nicht ganz so viel Sonne brauchen" genannt werden, im tiefen Schatten gedeihen sie auch nicht. An diesen Stellen sollte man lieber bodendeckende Schattenstauden anpflanzen.
Online-Flyer Nr. 43 vom 09.05.2006
Die grüne Ecke - alle 14 Tage - Folge 10
Rasen - Blumenrasen - Wildwiese
von Katja Kleinert
Der "klassische Scherrasen" erfordert allerdings eine Menge Arbeit, angefangen mit dem Mähen alle ein bis zwei Wochen, düngen, vertikutieren, kalken und dem häufig vergeblichen Kampf gegen "Un"kräuter. Leider ist eine Rasenfläche extrem artenarm. Insekten und Schmetterlinge finden hier weder Futter noch einen Unterschlupf.
Das ökologische Gegenstück hierzu ist die Wildwiese, die nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird. Eine Wildwiese kann man gezielt anlegen, d.h. Wildkräuter von Anfang an mit einsäen, oder einen vorhandenen Rasen umwandeln, indem man die Schnitthäufigkeit reduziert und das Düngen einstellt. Letzteres ist besonders wichtig, da Wiesenblumen nur auf magerem Boden wirklich gut gedeihen und von den Graspflanzen nicht überwuchert werden. Im Laufe der Jahre stellen sich die passenden Wildkräuter meist von selbst ein. Wem das zu lange dauert, kann jede Menge Sand zur Abmagerung in seine Wiese einrechen, Wildwiesenkräuter bei Biogärtnereien bestellen und gezielt in die Wiese einpflanzen.
Allerdings sollte man Wildwiesen während der Vegetationsperiode möglichst wenig betreten, als Spielfläche sind sie überhaupt nicht geeignet. Im Sommer kann so eine Wiese 50 bis 100 cm hoch werden. Gemäht wird sie mit der Sense oder dem motorgetriebenen Freischneider.
Wer einen größeren Garten sein eigen nennt, kann sich zumindest in den weniger genutzten Gartenteilen einmal auf das Experiment "Wildwiese" einlassen.
Eine Möglichkeit für kleinere Gärten stellt der so genannte Blumenrasen dar:
Die Wiese wird nicht mehr gedüngt und nur noch vier bis sechs Mal im Jahr gemäht. Den Rasenmäher sollte man dabei auf die höchste Stufe stellen. So erhalten zumindest niedrig wachsende Kräuter und Wiesenblumen eine Überlebenschance. Die Fläche kann trotzdem betreten und zum Spielen genutzt werden. Auch für Blumenrasen gibt es schnittverträgliche und trotzdem hübsch aussehende Wildkräuter zum nachträglichen Einpflanzen.

Rasen - leider nicht genug gewässert
Foto: Peter Kleinert
In stark beschatteten Gartenteilen, unter hoch wachsenden Bäumen oder engen Hinterhofgärtchen hat leider weder Rasen noch Wiese eine reelle Chance. Beide brauchen viel Sonne, um schön dicht zu werden. Die so genannten Schattenrasenmischungen aus dem Gartencenter sollten ehrlicherweise "Rasenmischungen, die nicht ganz so viel Sonne brauchen" genannt werden, im tiefen Schatten gedeihen sie auch nicht. An diesen Stellen sollte man lieber bodendeckende Schattenstauden anpflanzen.
Online-Flyer Nr. 43 vom 09.05.2006