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Wirtschaft und Umwelt
Die grüne Ecke - alle 14 Tage - Folge 8
Bauerngärten
von Katja Kleinert

Im Frühjahr ist die Zeit für Aussaat und Neuanpflanzung. Warum nicht einmal ein Bauerngartenbeet anlegen, in dem nicht nur Schönes, sondern auch Nützliches wächst?

Die in ländlichen Gegenden oftmals seit Generationen überlieferte Pflanzenzusammenstellung aus Schönem, Essbarem und Heilendem für Mensch und Tier ist in den letzten Jahren wieder sehr beliebt geworden. Die klassische Unterteilung in vier Viertelbeete mit Rosenrondell in der Mitte und von niedrigen Buchsbaumhecken begrenzten Wegen stammt geradewegs von den mittelalterlichen Klostergärten ab.

Beinwell ist eine alte Heil- und Nutzpflanze. Zusammen mit dem Tränenden Herz passt es in eine schattigere Ecke
Beinwell ist eine alte Heil- und Nutzpflanze.
Zusammen mit dem Tränenden Herz passt es
in eine schattigere Ecke
Foto: Katja Kleinert



Der traditionelle Rosenbusch in der Mitte sollte eine der stark duftenden alten Rosensorten wie die Apothekerrose sein. Aus ihren Blättern wurde früher Rosenöl gewonnen. Die Viertelbeete werden mit traditionellen Prachtstauden wie Pfingstrose, Rittersporn, Phlox, Taglilien und türkischem Mohn (als Ersatz für den verbotenen Schlafmohn) als Grundgerüst bepflanzt.

Viele Stauden wie Frauenmantel, Schafgarbe, Lavendel, Malve, Arnika, Johanniskraut, Nachtkerze, Schlüsselblume und  Lungenkraut werden zum Teil heute noch als Heilpflanzen eingesetzt. Man sollte aber nicht einfach drauflos Tee daraus kochen! Wirksame Heilkräuter sollten wie Medikamente behandelt und nur von erfahrenen Personen oder nach Rücksprache mit eineR ÄrztIn verwendet werden!

Stockrosen können ein Beet im Hochsommer völlig dominieren
Stockrosen können ein Beet im Hochsommer
völlig dominieren
Foto: Katja Kleinert



Auch viele Küchenkräuter haben ihren Platz im Bauerngarten: Thymian, Rosmarin, Salbei, Ysop und Basilikum stammen aus dem Mittelmeerraum und sollten ein sonniges und geschütztes Plätzchen bekommen. Andere wie Knoblauch, Zitronenmelisse und Pfefferminze sind weniger wärmebedürftig. Es versteht sich von selbst, daß Heil- und Küchenkräuter nicht gespritzt und - wenn überhaupt - nur mit Kompost gedüngt werden dürfen.

Kurzlebige Stauden wie Akeleien, Mutterkraut, Stockrosen und Färberkamille sowie jedes Jahr aufs Neue ausgesäte Sommerblumen wie Tagetes, Kapuzinerkresse, Ringelblumen und Schmuckkörbchen füllen die Lücken und sorgen für ein sich jährlich änderndes Bild.
           
Ein Bauerngartenbeet ist kein Anfängergarten und nicht ganz pflegeleicht! Die Buchsbaumhecken müssen ein-, besser zweimal im Jahr geschnitten werden. Um die fröhlich-bunte Mischung von Kräutern, Stauden, Sommerblumen und eventuell sogar Gemüse in den einzelnen Beeten sinnvoll zusammenzustellen und pflegen zu können, sollte man sich vorher sachkundig gemacht haben.

Einen schönen Bauerngarten kann man im Biogarten Thurner Hof in Köln-Dellbrück, Thurner Str. 86a besichtigen. Samstags hat der Garten geöffnet und dann findet sich immer jemand vom Arbeitskreis Biogarten bereit, Fragen zu beantworten.



Online-Flyer Nr. 39  vom 12.04.2006



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