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Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

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Wirtschaft und Umwelt
Die grüne Ecke - alle 14 Tage - Folge 7
Kompost - Alles andere als ein Müllhaufen
von Katja Kleinert

Der Wert des Komposts für den Garten wird meistens entsetzlich unterschätzt. Kompost enthält nicht nur genug Nährstoffe für fast alles, was im Garten wächst, sondern verbessert auch die Struktur des Gartenbodens.

Klebriger Lehmboden wird durch regelmäßige Kompostgaben lockerer und besser durchlüftet. Sandboden hält das Regenwasser besser zurück, wenn man reichlich Kompost einarbeitet.

Mit einer richtigen Kompostwirtschaft können fast alle Garten- und Küchenabfälle verwertet und in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Nicht verwerten sollte man Fleischreste und gekochtes Essen, dadurch werden Ratten angelockt, sowie Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen, da diese sehr stark gespritzt sind.

Kompostmiete
Kompostmiete
Foto: Katja Kleinert



Im Frühling ist es Zeit, den Komposthaufen vom letzten Jahr auseinander zu nehmen und auszubringen. Reifer Kompost ist durch mikrobielle Umsetzung entstandener Humus. Er darf nicht stinken, sondern riecht erdig. Er wird in einer etwa zwei cm starken Schicht auf Blumen- und Gemüsebeeten verteilt und oberflächlich eingearbeitet. Wenn noch kleine erkennbare Pflanzenteile mit verteilt werden, schadet das nicht. Auch der halbreife Kompost wird von den Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen rasch zersetzt.

Was noch nicht verrottet ist, setzen wir mit den Laubresten vom Herbst, klein gehäckselten Ästen, Staudenresten und Küchenabfällen neu auf. Es ist wichtig, dabei eher trockenes und eher feuchtes Material gut zu durchmischen. Eine dicke Schicht Rasenschnitt zum Beispiel ist recht feucht und fängt im Kompost schnell an zu faulen. Besser lässt man das Gras erst einige Tage auf der Wiese liegen, bis es angetrocknet ist, oder man setzt das noch feuchte Gras in dünnen Schichten abwechselnd mit Laub und Zweigen auf.  Nach jeweils 20 cm Schichtdicke sollte man Gartenkalk oder Kompostbeschleuniger streuen. Wenn im Hochsommer der Kompost auszutrocknen droht, sollte man ihn bewässern

Kompostplatz
Kompostplatz
Foto: Katja Kleinert



Eine Kompostmiete sollte - bei beliebiger Länge - etwa einen Meter hoch sein. Durch diese Höhe wird der Kompost bei der Rotte so heiß, daß die meisten Unkrautsamen und Krankheitserreger absterben. Der Kompost darf auf keinen Fall auf Betonboden oder Steinplatten angelegt werden. Damit die für die Umsetzung nötigen Bodenlebewesen einwandern und Regenwasser ablaufen kann, muß der Kompost Kontakt zum offenen Boden haben.

Wenn die Miete lang genug ist, wird sie abgedeckt und einige Monate liegengelassen. Im Sommerhalbjahr dauert eine vollständige Kompostierung je nach Material zwei bis vier Monate, im Winterhalbjahr fast doppelt so lange. In dieser Zeit wird die nächste Miete aufgebaut. Kompost von einer solchen Miete muß nicht umgesetzt werden, man kann ihn nach der Rotte sofort verwenden.
           
Wer nicht genug Platz für eine große Miete im Garten hat, sollte zumindest ZWEI Kompostkisten aufstellen. Da die Kisten nicht groß genug für eine vollständige Rotte sind, muß der Inhalt umgesetzt werden. D.h. das Unterste nach oben und das Oberste nach unten. Eine so hohe Temperatur wie bei großen Kompostmieten wird in der Regel nicht erreicht. Ersichtlich kranke Pflanzen sollte man besser nicht in einer Kiste kompostieren.



Online-Flyer Nr. 37  vom 28.03.2006



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