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Kultur und Wissen
Sprühende Ideen - Folge 2
David gegen Goliath
Von Georg Giesing
Graffiti sind Malerei im öffentlichen Raum. Meistens mit Farb-Spraydosen werden Wände oder Bahnen besprüht. Der Sprayer hat keinen Auftrag. Der Sprayer malt ungefragt, sein Malgrund gehört ihm nicht, und deshalb ist seine Aktivität illegal.

Foto: Georg Giesing
Da Graffiti in der Regel illegal sind und nach der gängigen Rechtsauffassung eine Sachbeschädigung darstellen, befindet sich der Sprüh-Künstler in der Rolle des Straftäters. Mit seinen Bildern, Zeichen, Namenskürzeln oder Logos stellt er nicht selten die Machtfrage.
In Köln finden wir viele dieser Namen, Namenskürzel oder Logos an den seltsamsten Orten. Die Wörter sind durch Farbe, Größe oder Form immer individuell gestaltet. Für den Zeichner/Schreiber liegt der besondere Kick oft im Schwierigkeitsgrad des Anbringens, aber durchaus auch in der Unverschämtheit des Regelverstoßes.

Foto: Georg Giesing
Ein in der Graffiti-Szene bekannter Sprayer drückte seine Erfahrungen so aus: "Graffiti haben mir Selbstvertrauen gegeben, denn sie haben mir gezeigt, dass ich alles kann, wenn ich nur hart dafür arbeite."

Foto: Georg Giesing
Ähnlich wie die expressionistischen Maler drücken die Sprayer mit ihren Bildern und symbolischen Zeichen in erster Linie sich selbst aus, natürlich auch die Probleme, die sie mit der Gesellschaft haben. Graffiti werden begriffen als Lebens- und Ausdrucksrecht des Einzelnen, individuelles Agieren gegen den Mainstream der Gesellschaft, als Kampf des David gegen den allmächtigen Goliath.

Foto: Georg Giesing
Mitunter liegt die Motivation des Graffiti-Künstlers aber auch nur in der einfachen Botschaft: "Ich war da!"
Georg Giesing, 1942 in Wuppertal-Barmen geboren, diplomierter Sozialpädagoge, war 28 Jahre Fachlehrer an einem Kölner Berufskolleg, nachdem er eine Lehre als Gärtner, eine Ausbildung als Erzieher und das Studium der Sozialarbeit und Sozialpädagogik abgeschlossen hatte. Giesing ist freier Mitarbeiter bei Zeitungen, Stadtmagazinen und Online-Zeitungen, schreibt Bücher und zeichnet. Eine Auswahl seiner Bücher: "Hexenball im Königsforst", Erzählungen,1985 und 1986, "Rheinpiraten vor Köln", Erzählungen, 1990, "Zwischen Strunde und Flehbach", Erzählungen, 1990, "Wir sind doch ein Leut´, - Auf der Suche nach dem jüdischen Viehhändler Siegfried Forst auf Brodenbach", Erzählung, 2000, "Rheinische Frikadellen" - Geschichten & Grotesken, 2005 .

Foto: Georg Giesing
Online-Flyer Nr. 31 vom 14.02.2006
Sprühende Ideen - Folge 2
David gegen Goliath
Von Georg Giesing
Graffiti sind Malerei im öffentlichen Raum. Meistens mit Farb-Spraydosen werden Wände oder Bahnen besprüht. Der Sprayer hat keinen Auftrag. Der Sprayer malt ungefragt, sein Malgrund gehört ihm nicht, und deshalb ist seine Aktivität illegal.

Foto: Georg Giesing
Da Graffiti in der Regel illegal sind und nach der gängigen Rechtsauffassung eine Sachbeschädigung darstellen, befindet sich der Sprüh-Künstler in der Rolle des Straftäters. Mit seinen Bildern, Zeichen, Namenskürzeln oder Logos stellt er nicht selten die Machtfrage.
In Köln finden wir viele dieser Namen, Namenskürzel oder Logos an den seltsamsten Orten. Die Wörter sind durch Farbe, Größe oder Form immer individuell gestaltet. Für den Zeichner/Schreiber liegt der besondere Kick oft im Schwierigkeitsgrad des Anbringens, aber durchaus auch in der Unverschämtheit des Regelverstoßes.

Foto: Georg Giesing
Ein in der Graffiti-Szene bekannter Sprayer drückte seine Erfahrungen so aus: "Graffiti haben mir Selbstvertrauen gegeben, denn sie haben mir gezeigt, dass ich alles kann, wenn ich nur hart dafür arbeite."

Foto: Georg Giesing
Ähnlich wie die expressionistischen Maler drücken die Sprayer mit ihren Bildern und symbolischen Zeichen in erster Linie sich selbst aus, natürlich auch die Probleme, die sie mit der Gesellschaft haben. Graffiti werden begriffen als Lebens- und Ausdrucksrecht des Einzelnen, individuelles Agieren gegen den Mainstream der Gesellschaft, als Kampf des David gegen den allmächtigen Goliath.

Foto: Georg Giesing
Mitunter liegt die Motivation des Graffiti-Künstlers aber auch nur in der einfachen Botschaft: "Ich war da!"


Foto: Georg Giesing
Online-Flyer Nr. 31 vom 14.02.2006