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Kultur und Wissen
"Stella Runaway" - von Uta Titz
"Sie weiß, von was sie schreibt."
Von Uli Klinger
Die Story in kurzen Umrissen: Emma verliert ihren Job an der Tankstelle, weil sie bei einem Überfall dem Täter einen Vorsprung gab. Diese Frau macht einfach zu viel gegen den Strich der Erwartungen, passt nicht ins bürgerliche Leben. Sie schert aus der Bahn, schmeißt den Job, kündigt ihr Zimmer und lässt sich treiben, bis sie weiß, was sie werden will: Straßenmusikerin.
Allein, an immer neuem Ort, zufällige Fremde ein paar Lieder lang aus dem Alltagstakt holen. Immer wieder: den magischen Augenblick schaffen. Daraus wird ein eigensinniger Lebensversuch, ertrotzt und genossen. Sie übersteht üble Jobs, die Erziehungsversuche durch einen Lover aus der Yuppie-Welt, Polizeireviere und Hausräumungen. Sie lebt auf der Platte, feiert ungebunden mit Gleichgesinnten, sieht die Abstürze in Drogen, die listigen und verzweifelten Selbstbehauptungen von Tag zu Tag und bleibt mit ihrer Gitarre auf einem ungesicherten Weg.
Das Buch
Foto: NRhZ-Archiv
Emma, die dann in Kneipen auftritt, zwischen musikalischer Professionalität und verweigerter Anpassung. Ermutigt von Freunden, fasziniert vom Gauklerleben und einer älteren Heiterkeit. Als eine Plattenfirma ihren besten Song klaut und an ihr vorbei zum Hit macht, überdenkt sie ihr wildes Leben. Und da ist dann noch der Indianer, der Heimatlose, der sich in seiner alten Kunst des Verschwindens übt ...
Die Meinung: Ein faszinierendes Buch, hart an der Wirklichkeit und trotzdem wunderschön geschrieben. Ausgezeichnet mit dem "Kranichsteiner Förderpreis 2003".
Die Autorin
Foto: NRhZ-Archiv
Diese Autorin ist eine Wohltat unter all den so genannten "neuen, jungen Literaten"! Vom Leben ganz unten wird erzählt, von Drogen, Feindschaften, Schikanen, Unverständnis, Missachtung. Auch von überraschenden Freundschaften und dem Kampf um das alltägliche Brot, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch von den Momenten des Glücks. Und den Schwierigkeiten, dann wieder Boden unter die Füße zu bekommen, wenn alles bricht. Ein Buch über das Leben "unten", weit außerhalb unserer gewohnten Lebensform und doch gleich nebenan.
...mit den Magic Street Voices
Foto: NRhZ-Archiv
Ein ehrliches Buch, denn Uta Titz schildert dies zwar alles in Romanform, lebte aber auch selbst 2 Jahre auf der Strasse. Sie weiß, von was sie schreibt und tut dies ohne moralischen Zeigefinger, ungeschminkt, ohne Schönmalerei und trotzdem prosaisch! Und sie hat unendlich viel zu erzählen... Ich empfehle nur: L e s e n!
Uta Titz "Stella Runaway", geb., 282 Seiten, Euro 17,90
Online-Flyer Nr. 23 vom 20.12.2005
"Stella Runaway" - von Uta Titz
"Sie weiß, von was sie schreibt."
Von Uli Klinger
Die Story in kurzen Umrissen: Emma verliert ihren Job an der Tankstelle, weil sie bei einem Überfall dem Täter einen Vorsprung gab. Diese Frau macht einfach zu viel gegen den Strich der Erwartungen, passt nicht ins bürgerliche Leben. Sie schert aus der Bahn, schmeißt den Job, kündigt ihr Zimmer und lässt sich treiben, bis sie weiß, was sie werden will: Straßenmusikerin.
Allein, an immer neuem Ort, zufällige Fremde ein paar Lieder lang aus dem Alltagstakt holen. Immer wieder: den magischen Augenblick schaffen. Daraus wird ein eigensinniger Lebensversuch, ertrotzt und genossen. Sie übersteht üble Jobs, die Erziehungsversuche durch einen Lover aus der Yuppie-Welt, Polizeireviere und Hausräumungen. Sie lebt auf der Platte, feiert ungebunden mit Gleichgesinnten, sieht die Abstürze in Drogen, die listigen und verzweifelten Selbstbehauptungen von Tag zu Tag und bleibt mit ihrer Gitarre auf einem ungesicherten Weg.
Das Buch
Foto: NRhZ-Archiv
Emma, die dann in Kneipen auftritt, zwischen musikalischer Professionalität und verweigerter Anpassung. Ermutigt von Freunden, fasziniert vom Gauklerleben und einer älteren Heiterkeit. Als eine Plattenfirma ihren besten Song klaut und an ihr vorbei zum Hit macht, überdenkt sie ihr wildes Leben. Und da ist dann noch der Indianer, der Heimatlose, der sich in seiner alten Kunst des Verschwindens übt ...
Die Meinung: Ein faszinierendes Buch, hart an der Wirklichkeit und trotzdem wunderschön geschrieben. Ausgezeichnet mit dem "Kranichsteiner Förderpreis 2003".
Die Autorin
Foto: NRhZ-Archiv
Diese Autorin ist eine Wohltat unter all den so genannten "neuen, jungen Literaten"! Vom Leben ganz unten wird erzählt, von Drogen, Feindschaften, Schikanen, Unverständnis, Missachtung. Auch von überraschenden Freundschaften und dem Kampf um das alltägliche Brot, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch von den Momenten des Glücks. Und den Schwierigkeiten, dann wieder Boden unter die Füße zu bekommen, wenn alles bricht. Ein Buch über das Leben "unten", weit außerhalb unserer gewohnten Lebensform und doch gleich nebenan.
...mit den Magic Street Voices
Foto: NRhZ-Archiv
Ein ehrliches Buch, denn Uta Titz schildert dies zwar alles in Romanform, lebte aber auch selbst 2 Jahre auf der Strasse. Sie weiß, von was sie schreibt und tut dies ohne moralischen Zeigefinger, ungeschminkt, ohne Schönmalerei und trotzdem prosaisch! Und sie hat unendlich viel zu erzählen... Ich empfehle nur: L e s e n!
Uta Titz "Stella Runaway", geb., 282 Seiten, Euro 17,90
Online-Flyer Nr. 23 vom 20.12.2005
