NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 19. August 2025  

Fenster schließen

Wirtschaft und Umwelt
Die grüne Ecke - alle 14 Tage - Folge 17
Farne im Garten
Von Katja Kleinert

Farne sind eine sehr alte, urtümliche Pflanzengruppe. Ihre stärkste Verbreitung hatten sie im Erdaltertum. Vor dem Auftreten der eigentlichen Blütenpflanzen wuchsen sie zu baumartigen Gestalten heran. Farne vermehren sich nicht über Blüten und Samen, sondern über Sporen. Deswegen ist der umgangssprachliche Begriff "Farnkräuter" falsch, da Kräuter Blütenpflanzen sind.
Der Vermehrungszyklus der Farne ist in eine geschlechtliche und eine ungeschlechtliche Generation geteilt. Die Farnpflanzen, die wir sehen, sind die ungeschlechtliche Generation. Die Sporen befinden sich in den Sporangien an der Blattunterseite der fertilen Wedel.

Sporangien des Tüpfelfarns
Sporangien des Tüpfelfarns
Foto: Katja Kleinert


Sie werden abgeworfen und aus ihnen wachsen sehr kleine unscheinbare Pflänzchen, in denen eine Befruchtung stattfindet. Daraus entsteht dann wieder eine Farnpflanze.

Fast alle Farne brauchen Schatten, feuchten humosen Boden und hohe Luftfeuchtigkeit. Dünger brauchen sie nicht. Im Garten gedeihen sie unter eingewachsenen älteren Gehölzen besonders gut. Das Fallaub sollte man nicht entfernen, da der daraus entstehende Laubhumus der ideale Boden für Farne ist. In dunklen Gartenecken läßt sich mit ihnen leicht eine Waldatmosphäre schaffen, insbesondere wenn man noch einige skurrile Holzstücke, Steine oder Wurzeln dazwischenlegt.

Farne wirken, da sie nicht blühen, ausschließlich über ihre Struktur und das Blatt. Bei der Auswahl der Pflanzpartner im Beet sollte man dies berücksichtigen. Man kann gut mehrere (verschiedene) Farne zusammen in ein Beet setzen.

Hirschzungenfarn mit Goldnessel
Hirschzungenfarn mit Goldnessel
Foto: Katja Kleinert


Mit Farnen lassen sich folgende Stauden gut kombinieren: Christrose oder Nieswurz, Maiglöckchen, Fingerhut, Geißbart, Leberblümchen, Schlüsselblumen, Buschwindröschen, Waldmeister, Salomonssiegel, Haselwurz, kleinbleibende Funkien, schattenliebende Bodendecker wie Goldnessel oder Immergrün.

Manche Farne sind sogar wintergrün, wie Hirschzungenfarn und Schildfarn. Andere Farne sind im Garten mit Vorsicht zu pflanzen, da sie wuchern, wie Adlerfarn und die Wildform des bekannten Wurmfarns. Wurmfarn ist übrigens einer der wenigen Farne, die Sonne und sogar (begrenzt) Trockenheit ertragen.

Online-Flyer Nr. 57  vom 15.08.2006



Startseite           nach oben