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Globales
Umstrittene Marketing-Methoden in Australien untersagt
BAYER muss LEVITRA-Kampagne stoppen
Von Philipp Mimkes
Beschwerden von niedergelassenen Ärzten haben dazu geführt, dass der BAYER-Konzern in Australien eine umstrittene Kampagne für das Potenzmittel LEVITRA stoppen muss. Das Unternehmen hatte auf einer homepage zur Gesundheitsberatung die Adressen von 1000 Ärzten aufgelistet. Potentielle Patienten wurden aufgefordert, die registrierten Doktoren zu konsultieren. Das Unternehmen leitete die Patientendaten an die Ärzte weiter und fügte ein "Informations-Paket" bei, das an die zu behandelnde Person weiter gegeben werden sollte.
Der Verband der australischen Pharma-Industrie, Medicines Australia, griff die Beschwerden auf und urteilte, dass die Ärzte nicht darüber aufgeklärt worden waren, dass sie Teil einer Marketing-Kampagne waren. Außerdem würden Patienten dahingehend beeinflusst, von ihrem Arzt eine Verschreibung von LEVITRA zu fordern, obwohl auch nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden zur Wahl stünden. Medicines Australia sieht hierin einen Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Verbands. BAYER wurde aufgefordert, alle beteiligten Ärzte anzuschreiben und über den Verstoß aufzuklären.
Auch in den USA gestoppt
Der Absatz von LEVITRA liegt mit 200 Millionen Euro jährlich weit unter der von BAYER angestrebten Größe von einer Milliarde Euro. Der Konzern begegnet den schwachen Verkaufszahlen mit aggressiven Werbekampagnen, die schon mehrfach beanstandet wurden. So musste BAYER in den USA eine TV-Werbung wegen irreführender Angaben und fehlender Hinweise auf Nebenwirkungen stoppen. Die Zulassung in den USA war wegen möglicher Gesundheitsgefahren mehrfach verschoben worden.

BAYER-online-Werbung für LEVITRA
Foto: NRhZ-Archiv
Auch in Deutschland machte das Unternehmen mit unseriösen Angaben von sich reden: Das Kölner "Institut für evidenz-basierte Medizin" untersuchte Broschüren, mit denen Pharmareferenten über neue Produkte informieren. Der Leverkusener Chemie-Multi stellte in einer Publikation die schnelle und lange Wirksamkeit von LEVITRA heraus - verschwieg aber, dass sich diese Aussage auf Tests mit betäubten Hasen bezog.
Dazu die Coordination gegen BAYER-Gefahren: "Jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Die Einnahme von LEVITRA kann zu Erblindung und anderen körperlichen Schäden führen. Die aggressiven Kampagnen für LEVITRA zeigen einmal mehr, dass Werbung für Pharmazeutika streng reglementiert und größtenteils verboten werden muss. Die Information über Medikamente gehört in die Hände unabhängiger Prüfer."
Weitere Infos: Coordination gegen BAYER-Gefahren
Online-Flyer Nr. 20 vom 30.11.2005
Umstrittene Marketing-Methoden in Australien untersagt
BAYER muss LEVITRA-Kampagne stoppen
Von Philipp Mimkes
Beschwerden von niedergelassenen Ärzten haben dazu geführt, dass der BAYER-Konzern in Australien eine umstrittene Kampagne für das Potenzmittel LEVITRA stoppen muss. Das Unternehmen hatte auf einer homepage zur Gesundheitsberatung die Adressen von 1000 Ärzten aufgelistet. Potentielle Patienten wurden aufgefordert, die registrierten Doktoren zu konsultieren. Das Unternehmen leitete die Patientendaten an die Ärzte weiter und fügte ein "Informations-Paket" bei, das an die zu behandelnde Person weiter gegeben werden sollte.
Der Verband der australischen Pharma-Industrie, Medicines Australia, griff die Beschwerden auf und urteilte, dass die Ärzte nicht darüber aufgeklärt worden waren, dass sie Teil einer Marketing-Kampagne waren. Außerdem würden Patienten dahingehend beeinflusst, von ihrem Arzt eine Verschreibung von LEVITRA zu fordern, obwohl auch nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden zur Wahl stünden. Medicines Australia sieht hierin einen Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Verbands. BAYER wurde aufgefordert, alle beteiligten Ärzte anzuschreiben und über den Verstoß aufzuklären.
Auch in den USA gestoppt
Der Absatz von LEVITRA liegt mit 200 Millionen Euro jährlich weit unter der von BAYER angestrebten Größe von einer Milliarde Euro. Der Konzern begegnet den schwachen Verkaufszahlen mit aggressiven Werbekampagnen, die schon mehrfach beanstandet wurden. So musste BAYER in den USA eine TV-Werbung wegen irreführender Angaben und fehlender Hinweise auf Nebenwirkungen stoppen. Die Zulassung in den USA war wegen möglicher Gesundheitsgefahren mehrfach verschoben worden.

BAYER-online-Werbung für LEVITRA
Foto: NRhZ-Archiv
Auch in Deutschland machte das Unternehmen mit unseriösen Angaben von sich reden: Das Kölner "Institut für evidenz-basierte Medizin" untersuchte Broschüren, mit denen Pharmareferenten über neue Produkte informieren. Der Leverkusener Chemie-Multi stellte in einer Publikation die schnelle und lange Wirksamkeit von LEVITRA heraus - verschwieg aber, dass sich diese Aussage auf Tests mit betäubten Hasen bezog.
Dazu die Coordination gegen BAYER-Gefahren: "Jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Die Einnahme von LEVITRA kann zu Erblindung und anderen körperlichen Schäden führen. Die aggressiven Kampagnen für LEVITRA zeigen einmal mehr, dass Werbung für Pharmazeutika streng reglementiert und größtenteils verboten werden muss. Die Information über Medikamente gehört in die Hände unabhängiger Prüfer."
Weitere Infos: Coordination gegen BAYER-Gefahren
Online-Flyer Nr. 20 vom 30.11.2005