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Literatur
kindheit
jan pablo neruda
hurra!
der tischler hat arbeit,
hat alle hände voll zu tun.
leute des dorfes helfen da mit,
helfen aus zu erfüllen den auftrag.
frisches holz wird zersägt,
platten und bretter nach mass
werden behend zusammengezimmert.
ist die freude denn gross bei der arbeit?
zusammengezimmert werden die särge -
unzählige sind bestellt bei der werkstatt
in einem kleinen dorf nahe dem beirut.
kleine särge sollen es sein
zu betten kleine körper darin -
dem tischler ist zerschnitten die verwundbare seele,
in tränen getränkt die fertigen stücke, jede paneele,
da sie getragen werden zu ihrer bestimmung.
die getöteten kinder,
sie weinen nicht mehr -
ein leises lächeln nur noch
benetzt ihre wangen und lippen -
sie vergeben dir: peretz und olmert!
sie vergeben dir: feige hizbullah!
eines verlangen sie nur:
schaut euch als kinder,
einmal nur in die augen,
die ihr doch immer noch seid
hinter eurer alternden
maskenfratze der zeit.
berührt einander das haar, eure bärte -
rührt euch an mit kindlicher neugier, begreift!
erfahrt euch als menschen,
nicht als tumbes getier!
das bis an die fletschenden zähne bewaffnet,
in stücke zerreisst den, der es wagt
einen apfel zu pflücken auf fremdem revier.
auf fremdem revier EINER erde?
juillet 2006
jan pablo neruda, eigentlich jan pablo henin, geb. 1974 in köln, der dasselstrasse, lebt in köln als moseleifeler grundschüler, kubanisch-maifelder oberschüler, mayener fussballtorwart, welt-reisender, ehrenfelder südstadt-zivi, bonn-bornheimer biogärtner, (vor-)leser, gedichter, gitarrista und gesänger, familienvater zweier kinder, geisenheimer bio-gartenbauingenieur (fh), bio-lebensmittelhändler, lenauplatz-malender, fahrtenschreibender und anderer.
kontakt: janhenin@iname.com
Online-Flyer Nr. 56 vom 08.08.2006
kindheit
jan pablo neruda
hurra!
der tischler hat arbeit,
hat alle hände voll zu tun.
leute des dorfes helfen da mit,
helfen aus zu erfüllen den auftrag.
frisches holz wird zersägt,
platten und bretter nach mass
werden behend zusammengezimmert.
ist die freude denn gross bei der arbeit?
zusammengezimmert werden die särge -
unzählige sind bestellt bei der werkstatt
in einem kleinen dorf nahe dem beirut.
kleine särge sollen es sein
zu betten kleine körper darin -
dem tischler ist zerschnitten die verwundbare seele,
in tränen getränkt die fertigen stücke, jede paneele,
da sie getragen werden zu ihrer bestimmung.
die getöteten kinder,
sie weinen nicht mehr -
ein leises lächeln nur noch
benetzt ihre wangen und lippen -
sie vergeben dir: peretz und olmert!
sie vergeben dir: feige hizbullah!
eines verlangen sie nur:
schaut euch als kinder,
einmal nur in die augen,
die ihr doch immer noch seid
hinter eurer alternden
maskenfratze der zeit.
berührt einander das haar, eure bärte -
rührt euch an mit kindlicher neugier, begreift!
erfahrt euch als menschen,
nicht als tumbes getier!
das bis an die fletschenden zähne bewaffnet,
in stücke zerreisst den, der es wagt
einen apfel zu pflücken auf fremdem revier.
auf fremdem revier EINER erde?
juillet 2006
jan pablo neruda, eigentlich jan pablo henin, geb. 1974 in köln, der dasselstrasse, lebt in köln als moseleifeler grundschüler, kubanisch-maifelder oberschüler, mayener fussballtorwart, welt-reisender, ehrenfelder südstadt-zivi, bonn-bornheimer biogärtner, (vor-)leser, gedichter, gitarrista und gesänger, familienvater zweier kinder, geisenheimer bio-gartenbauingenieur (fh), bio-lebensmittelhändler, lenauplatz-malender, fahrtenschreibender und anderer.
kontakt: janhenin@iname.com
Online-Flyer Nr. 56 vom 08.08.2006
