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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Glossen
Ein Beitrag zur Befreiung der Menschheit
Deutschlandfunk. Der Menschenrechts-Missions-Sender
Von Hartmut Barth-Engelbart

Nachdem jetzt schon bekannt ist, dass die Russen für die kommenden (Europa-)Wahlerfolge der AfD besonders in den neuen Ostkolonien zusammen mit den Chinesen verantwortlich sind, weil die die “europakritische Rechte” unterstützen und sich durch die Lösung der EU-Länder aus der EUS-Bindung erhebliche ökonomische wie militärstrategische Vorteile versprechen, sorgt sich der Deutschlandfunk auch um die Lösung der Menschenrechtsfrage in Lateinamerika. Hier droht nach der roten jetzt auch die Gelbe Gefahr. Parallel zur russisch-chinesischen AfD-Förderung, stützt der Russe wie der Chinese dort blutige Diktaturen: in Nicaragua, in Venezuela, in Kuba - Brasilien wurde bereits re-demokratisiert, jetzt ist Venezuela an der Reihe.


Und wenn keine Kommunisten mehr da sind, nimmt Moskau halt Populisten: alle Wege des Populismus führen nach Moskau

Und Deutschland soll dabei etwas mehr als nur funken: Columbien ist als Nachbar von der Maduro-Diktatur bedroht und es ist NATO-assoziiert, also ein Fall für eine deutsche Demokratie-Schützen & Schaffen-Mission. so wie in Afghanistan, in Libyen, Syrien, Jemen, Sudan, Mali...

An der Demokratisierung Lateinamerikas ist der DLF schon länger dran, mindestens seit mein Freund und Kollege Dieter Weirich (****) den RIAS (Radiosender im amerikanischen Sektor), den Deutschlandfunk und den ehemaligen DDR-Auslandssender Radio Berlin International zur Menschenrechts-Interventionswelle zusammengeschweißt hat. Ebenso intensiv leistet diese neue deutsche AA-Welle die mediale Beihilfe bei der “Chefsache Afrika”, bei der Vermenschenrechtlichung des schwarzen Mannes und seiner Frauen.

Klar, der DLF ist dafür nicht ausreichend und zur WestWertErschließung dieses großen Kontinents und zur Überführung des Afrikaners in die zivilgesellschaftliche Morderne braucht man einen großen Dietrich, am Besten mehrere, denn der Johannes von der Frankfurter Rundschau packt das nicht alleine.

Aber kommen wir zurück nach Lateinamerika, wo es ja nicht nur um die Befreiung Venezuelas von einen bitterbösen Diktatur geht (1). Nun weiß ich nicht mehr so genau, ob die obige DLF-Sendung über Zensur in Kuba mit einem Kurzhinweis auf die Festnahme von kritischen US-Bürgern durch die Kubaner in der Schweinebucht, auf Guantanamo oder auf Pinochet und die Colonia Dignidad anmoderiert wurde oder mit ein paar bissigen Spitzfindigkeiten zum Spitzbergenvertrag und der völkerrechtswidrigen Nutzung dieser Bill-Gates-Inselgruppe als NATO-Manöverzentrale.


Hätten mich die Kollegen vom DLF angefragt, ich hätte mit drastischen Beispielen von Zensur in Kuba zur Sendung beitragen können: Auf diesem Bild von einer Lesung in einer Grundschule in Havanna ist deutlich zu erkennen: für die Ausstattung der Schule mit Lehr- und Lernmitteln ist kein Geld da, aber für die Staatspropaganda und die Installation der Überwachungskamera aus chinesischer Produktion schon. (rechts neben dem Türrahmen, für die Schuluniformen scheint’s auch zu reichen. Da kann man auch Mal locker eine “Spontan-Lesung” zulassen – fürs Image während der Buchmesse. Die Stasi hat alles im Blickfeld. Und das war in vielen anderen Schulen ganz genau so. (Fotos: Hartmut Barth-Engelbart)


Diese weiterführende Schule in Trinidad konnten wir nur heimlich von Außen fotografieren – nach der Lesung vor drei Klassen. Die Lesung haben wir spontan bei einem frühmorgendlichen Zusammentreffen auf dem Markt mit einem Lehrer vereinbart, der gerade mit seiner Schulklasse einen Projekt-Unterrichtsgang machte: “Kommen Sie gleich mit!” Die Lesung ging, aber es gab Fotografierverbot. Warum? Hatte die Stasi in Havanna, Cien Fuego, Santa Clara mitbekommen, dass wir in die Schulräume durch die offenen Fenster hineinfotografiert hatten? Bestimmt! Jetzt wurden unsere Schritte sicher überwacht und die Schulleitungen vor unserem Eintreffen instruiert.


Schnell noch ein Foto durchs Schultor. Grauslig, wie 1984 oder? Dann kam die Schulleiterin hinter uns her. Foto weg, die Stasi kommt! - Sie wollte uns aber nur noch um etwas bitten: wir sollten in Deutschland nicht darüber berichten, dass in den Fluren und den Klassenräumen die Wandfarbe abblättert, der Putz rieselt, die Fenster undicht sind ... “das zeigt Kuba in einem falschen Licht.”

“Es dauert so lange, bis wir die Farbe kriegen, den Zement, ... das müssen wir alles besser machen... und vor allem selbst machen ... Die Blockade durch die USA wirkt sich immer noch sehr schlimm aus ...”


(****) Dieter Weirich war Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Main-Kinzig, Kommunikationschef bei der FRAPORT, spielte auch in verschiedenen Prozessen um die Hanauer Nuklear-Betriebe von SIEMENS mit, kommunizierte den medialen Schutz für den “Meineid-Loysel”, den CDU-MdL Alois Lenz, der sich in einem Prozess der Alkem/Nukem (wegen eines Mafia-Vergleiches) gegen mich einen Meineid leistete und dafür eine Geldstrafe erhielt.


Späte Reue


Neunzehnhundertachtundachzig
habe ich als Mitglied eines Parlaments
die Spitzen-Manager
einer Nuklear-Gesellschaft
mit beschränkter Haftung
mit der Mafia
verglichen

Ich wurde angeklagt
und freigesprochen

Trotzdem bekenne
ich mich heute
schuldig

Angesichts
des ungeheuren
Ausmaßes
ihrer Verbrechen
bereue ich aufrichtig
diesen Vergleich
und bitte
die ehrenwerte Gesellschaft
um Verzeihung


Fußnoten:

1 https://www.deutschlandfunk.de/...

Online-Flyer Nr. 693  vom 20.02.2019



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