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Medien
Eine Lanze für die Budapester "Central European University"
Tiefpunkt: junge Welt pro Soros
Von Hajo Kahlke

Offenbar will die junge Welt unter Dietmar Koschmieders Führung nicht länger drucken, wie andere Presseerzeugnisse wie gedruckt lügen. Der entsprechende Werbespruch, der ja eine völlig richtige, aber eben von den Herrschenden als “populistisch“ tabuisierte Kritik an der LÜGENPRESSE beinhaltete, ist jedenfalls durch einen neuen ersetzt. „Zeitung für Malocher, nicht für Millionäre“ heißt es nun etwas muskelorientiert. Ganz so eng will man das aber wohl nicht sehen. Denn für den Millionär bzw. Multimilliardär George Soros bricht die von Koschmieder geführte junge Welt durchaus eine Lanze.

Der notorische Mitgestalter aller möglichen farbigen Konterrevolutionen und sonstiger imperialistischer Interventionen unterhält in Budapest bekanntlich eine als „Universität“ firmierende Kaderschmiede, die insoweit dem ungarischen Hochschulgesetz widerspricht und deshalb seitens der Regierung geschlossen soll. Im Gleichklang mit dem pflichtgemäßen Einschreiten der EU-Oberaufseher gegen Ungarn macht sich nun die junge Welt durch einen bereits am 4. Mai 2017 im jW-Feuilleton abgedruckten und mit „Das Ende der demokratischen Illusion“ betitelten Beitrag für den Fortbestand dieser Soros-Hochschule stark.

Selbstverständlich müsse man „die wertvolle Forschungs- und Bildungsarbeit“ der Central European University (CEU) - so nennt Soros seine Budapester Kaderschmiede - unterstützen, heißt es da – auch wenn oder gerade weil „die CEU eine typische Institution der 'neokolonialen' Entwicklung der letzten 25 Jahre” sei. Die verwendeten Anführungsstriche zeigen, dass die in der Tat neokoloniale Dominanz des Westens in Osteuropa, gegen die sich Ungarn und teilweise auch Tschechien seit einiger Zeit zu wehren versucht, von jW-Autor Mihaly Koltai jedoch überhaupt nicht als solche gesehen wird. Auch das passt.


Artikel, auf den der Kommentar von Hajo Kahlke Bezug nimmt:

Das Ende der demokratischen Illusion?
Über die CEU-Affäre in Ungarn. Ein Kommentar
Mihály Koltai, Budapest, am 04.05.2017 in junge Welt
https://www.jungewelt.de/artikel/310055.das-ende-der-demokratischen-illusion.html

Online-Flyer Nr. 613  vom 17.05.2017



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