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Globales
Leserzuschrift
"Nein zur Nato"
Von Barbara Hug

Die Welt hat sich an die Dauerkrise bereits gewöhnt. Auf gute Nachrichten hofft man, doch statt dauerhafter Eindämmung sehen wir Ausweitung in Richtung westliches Europa. Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise sollte jedem die Augen öffnen, dass hier Akteure am Ball sind, die keine Gnade kennen. Mit niemandem. Der russische Außenminister Lavrov sprach kürzlich von neo-osmanischen Absichten der Regierung Erdogan. Sollte Lavrov Recht haben?

Der Konflikt mit der Türkei könnte sich auch ausweiten in einen regionalen/überregionalen Krieg. Bezüglich Syriens erwies sich die türkische Regierung als spendabler Unterstützer der Terrormiliz ISIS. Russland verlangt von der Türkei eine Schließung der Grenze zu Syrien - dies geschieht offenbar nicht. Etwas weiter östlich flammt der "eingefrorene" Konflikt um Berg-Karabach wieder auf. Einfrieren und auftauen, bei Bedarf, wie feine Nahrungsmittel. Armenien ist ein christliches Land, Aserbeidschan ein islamisches, der Islam wird dort eher moderat praktiziert. Wer zündelt hier und warum? Schon 2013 gab Xi Ping/China bekannt, dass es den Ausbau der Seidenstrasse anstrebe, via Baku, nach Armenien, auch in den Süden nach Iran als Verbindung auch durch den Südkaukasus. Verbirgt sich hier einer der Gründe des Zündelns? Noch ein wenig weiter östlich finden wir Turkmenistan. Turkmenistan ist ein Teil des alten Turkestan, und Erdogan will alle Turkvölker der Region wieder unter seine Herrschaft bringen. China will sich das nicht gefallen lassen.

Bei unserem kürzlichen Aufenthalt in Montenegro sahen wir mit Erstaunen, dass die CRBC, ein chinesisches Staatsunternehmen, eine formidable Autobahn von der Küstenstadt Bar - durch mehrere Tunnels durch die dinarischen Alpen - bis zur Grenzstation mit Serbien, Boljare baut. Auch konnten wir erfahren, dass die erneuten "Unruhen" in Mazedonien gegen die Regierung von denselben Kräften "erzeugt" wurden wie der Maidan in der Ukraine. Auch hier vermutet man Zusammenhänge zum Seidenstrassen- und Energieausbau, was beides blockiert werden soll. Obwohl die Regierung in Montenegro fest in westlicher Hand ist, darf die Opposition gegen den NATO-Beitritt an den Hauptstrassen große Plakate anbringen, "Nein zur Nato". Grund zur Hoffnung?

Online-Flyer Nr. 562  vom 18.05.2016

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