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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Krieg und Frieden
Debatte um das Thema "Feindbild Putin"
Man muss nachdenken. Dass finde ich doch auch
Von Hartmut Barth-Engelbart

In der Friedensbewegung und der Linken ist das Verhältnis zu Russland und seinem Präsidenten Putin eine umstrittene Frage. Klar ist, dass Putin wegen seiner eigenständigen Politik und des Zurückdrängens kolonialer Strukturen vom "Westen" und seinen Medien als Feindbild aufgebaut wird. Teile der Friedensbewegung und der Linken stimmen in diesen Kanon ein. In der NRhZ hat sich dazu eine Debatte entwickelt. Zuletzt hat Dietrich Schulze in seinem Artikel mit dem Titel "Katar-Erdgas-Pipeline und Lenin" auf Hartmut Barth-Engelbarts Artikel "Putin betreibt keine imperialistische Politik". Das veranlasst Hartmut Barth-Engelbart zu einer erneuten Reaktion. Der meint: "Schulze sagt ja, man müsse über meine Entgegnung nachdenken. Dass finde ich doch auch."

Dietrich Schulzes erneute Erwiderung ist wichtig, geht aber mechanistisch vor, d.h. die Anwendung des dialektischen Materialismus bringt mechanistisch angewendet Fehleinschätzungen, wenn es nicht mit den historischen Materialismus, mit der konkreten Analyse verbunden wird. Hier meine ich, dass die „politökonomistische“ Sicht der aktuellen Kriege zur Äquidistanz verführt, denn es handelt sich zweifellos auf beiden Seiten um (relativ) hoch entwickelte ,kapitalistische Staaten im Stadium des Finanzkapitalismus … im Falle der russischen Föderation jedoch um ein eher staatsmonopolistisches Gebilde und darüber hinaus um eines, das trotz seiner ökonomischen Schwächen keine Raubkriege führt. Es verteidigt jedoch sein Territorium und seine tradierten Einfluss- und Bündniszonen, wirtschaftlicher wie militärischer Art gegen die Versuche der übermächtigen ins Trudeln geratenen und auch deshalb um so bissigeren Konkurrenz auf dem Weltmarkt, sich Teile des russischen Territoriums einzuverleiben und die russischen Bündnispartner weg zu putschen. Das militärische Verhalten der russischen Föderation, die eingreift auf Bitten eines souveränen Staates und dessen Regierung wegen eine ausländischen Aggression, macht einen erheblichen Unterschied zu den Überfällen der NATO auf Jugoslawien, Afghanistan, Libyen, Syrien, Palästina, Jemen Mali, Somalia, Sudan, usw…..

Umzingelung der UdSSR als auch der VR China ignorieren?

Was sowohl Dietrich Schulze als auch IMI-Petersen völlig ignorieren, ist der schon seit Urzeiten noch vor Kissinger und Brzezinski verfolgte Plan der Umzingelung sowohl der UdSSR als auch der VR China, was schon auf der Konferenz von Jalta 1944 klar ausgesprochen wurde: „Ich glaube, wir haben das falsche Schwein geschlachtet!“ (Winston Churchill zu Roosevelt, als Stalin bereits den Konferenzraum verlassen hatte).


Berlin, 24.3.2014, Protestkundgebung anläßlich des 15. Jahrestages des Nato-Überfalls auf Jugoslawien (Foto: arbeiterfotografie.com)

Der „Ring of Fire“ dürfte beiden doch geläufig sein - nicht nur als Hit von Johnny Cash. Nun, in der Militärstrategie, wie im ökonomischen „Krieg mit anderen Mitteln“, bei der Anstachelung und Schaffung von ethnischen und religiösen Konflikten heißt es nicht „a Ring of Fire“ sondern nur „Fire-Ring“.

Dieses Vorgehen müssten beide auch aus der deutschen Nachkriegsgeschichte und der wichtigsten Geburtslüge der Bundesrepublik Deutschland, aus der „Propaganda-Schlacht: Berliner Luftbrücke“ kennen. (bei mir auf der Seite unter „Luftbrücke“ ist dazu ausführliches Material zu finden). Oder vom Märchen der deutschen Teilung durch „die Russen“… (siehe Kronberger Währungskonferenz) ((oder war’s in Königstein, mit Adenauer und dem NS-Kriegsverbrecher Abs?))

In der konkreten Analyse wird auch der Petersen-IMI-Artikel scharf zu kritisieren sein, denn Petersen spricht nicht vom Netanjahu-Regime, nicht vom herrschenden Regime im gewendeten Serbien, nicht vom Merkel-Regime, nicht vom Obama-Regime (angesichts der absoluten Zahlen ihrer Wähler!!!), aber vom Assad-Regime. Da ist es nicht mehr weit bis hin zur medico-international–Kampagne „Adopt a Revolution“ gegen den „blutigen Diktator Assad“ - aus dem CIA- und Soros-finanzierten Hause OTPOR bis zur Unterstützung der CIA-Katar-Saudi-zusammengekauften „moderaten“ sogenannten FSA. (siehe dazu auch Aleppo. FSA, die “moderaten Rebellen” foltern Geiseln und Opfer-Massen-Mörder: Ursula Behrs Syrien-Bilder).

Pläne zur Umgestaltung des gesamten Nahen Ostens ignorieren?

Petersen wie Dietrich Schulze vernachlässigen die STATFOR-Strategien, die Feltman-Pläne zur Umgestaltung des gesamten Nahen Ostens. Warum sie die nicht erwähnen, weiß ich nicht. Die liegen auch schon lange nicht mehr in angeblich dubiosen „Verschwörungstheoretiker-Schubladen“, wie sie immer wieder diffamiert werden - u.a. vom VVN-BdA-Geschäftsführer Willms. Sarah Wagenknechts „blutiger Diktator“ (siehe dazu u.a. Sarah Wagenknecht kennt den Russen & seine Bösen Bomben) wird vom syrischen katholischen Erzbischof als Garant für das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften und Ethnien in Syrien geschätzt. Die absolute Mehrheit der Syrer (vor ihrer Vertreibung, ihrer Vergasung, ihrer Enthauptung durch „FSA“, Al-CIAda, Al-nUSrah, US-IS und Co, durch Isr-IS und Türk-IS) steht hinter ihrem Präsidenten.

Zu all diesen Themen habe ich seit Jahren auf meiner Seite geschrieben und dort auch die Quellen benannt. Man muss nur mit den Suchbegriffen „Syrien“, Libyen“, „STRATFOR“, „Feltman“ oder „Feldmann“ meine Seite durchforsten und dann sprudeln die Quellen… Es gibt ja so was wie ein erkenntnisleitendes Interesse, und wenn das vorhanden ist und wenn man sich nur die Frage stellt „Cui bono?“ „Wem nützt das?“, dann findet man auch Quellen.

Ich will das an Dietrich Schulze zurückmelden, was er zu meinem Beitrag geschrieben hat: Über seine Erwiderung auf die meine muss man nachdenken. Noch besser wäre es, darüber miteinander zu sprechen. Öffentliche Seminare abhalten zu diesen Streitfragen, die zu klären sind, damit wir die Eskalation des 3. Weltkrieges be- und hoffentlich noch verhindern können. Sonst müssen wir uns dann „drüben“, „droben“ oder „drunten“ darüber streiten, wer nun Recht hatte.

Wer sich in die angeschnittenen Themenfelder einarbeiten will, der soll sich hier durchscrollen und damit anfangen. Das könnte für den Rest des Jahres ausreichen. Wer dann noch in die Frage des russischen Dorfe, den russischen Sonderweg, die asiatische Produktionsweise und den Streit zwischen Friedrich Engels und Karl Marx über diese Themen einsteigen will, ich HaBE üüüberhaupt nix dagegen, wenn noch Zeit für praktische Arbeit bleibt. Nur gilt schon das hessische Handwerker- & Bauernsprichwort: Wer vorher drei Mal nachgedacht, hat die halbe Arbeit schon gemacht!“ oder noch besser: „Woann de vorher oamool rischdisch noochdengscht, machschde hinnerher nedd dobbeld sou viel falsch“ oder am besten: „oamool noochgedachd is dobbeld gschaffd!“ Die Übersetzung ins Hochdeutsche mache ich gegen Extra-Honorar!


Weiter führende Links sowie weitere Gedanken finden sich hier:
http://www.barth-engelbart.de/?p=100324


Online-Flyer Nr. 550  vom 24.02.2016



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