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Aktueller Online-Flyer vom 25. April 2024  

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Globales
113 in Wechselbeziehung zueinander stehende Teilaspekte
Krieg, Terrorismus und die globale Wirtschaftskrise
Von Michel Chossudovsky / LUFTPOST

Prof. Michel Chossudovsky ist zu der Erkenntnis gelangt, dass wir von Kriegsverbrechern regiert werden. Er untersucht auf dieser Basis in 113 Thesen die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten der gegenwärtigen globalen Situation: Die Globalisierung des Krieges: Der lange Krieg der USA gegen die Menschheit - Die Anschläge am 11.09.2001 und der globale Krieg gegen den Terror - Griechenland wird zu Tode gespart - Das Kalifat-Projekt des Islamischen Staates - Die USA und die NATO bedrohen auch Russland und China - Geoengineering: Wettermanipulation für militärische Zwecke - Der Polizeistaat - Die Pariser Terroranschläge am 13. November 2015. Das sind einige der angerissenen Themenkomplexe.

Alles hängt miteinander zusammen: der Krieg, der Terrorismus, die Entwicklung zum Polizeistaat, die Weltwirtschaft, die Wirtschaftskrise, die Finanzbetrügereien, die Korruptheit der Regierungen, die Armut und die soziale Ungleichheit, die Polizeiwillkür, Al-Qaida, und der ISIS, die Desinformation durch die Medien, der Rassismus, die Kriegspropaganda, die Massenvernichtungswaffen, die Aushöhlung des Völkerrechts, die Kriminalisierung der Politik, die CIA und das FBI, die Klimaveränderung, der drohende Atomkrieg, Fukushima, die radioaktive Verseuchung, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Allianz zwischen Russland und China, die Konflikte in Syrien und in der Ukraine, die NATO-Operationen unter falscher Flagge und die Wahrheit über die Anschläge am 11.09.2001.

Nachfolgend werden die Zusammenhänge aufgezeigt, und ab Ziffer 90 folgen einige Vorschläge, wie der Krieg zu beenden und Frieden, soziale Gerechtigkeit und echte Demokratie herzustellen wären.

Dieser Artikel besteht aus einer Reihe von Zitaten aus meinen Artikeln zu verschiedenen Aspekten der globalen Krise (und teils von anderen Autoren)...


Geilenkirchen, 24.2.2003, Kundgebung, Demonstration und Aktion gegen den Irak-Krieg an der NATO-AWACS-Airbase: Einsatzleitzentrale, Luftgefechtsstand, alles zu unserer „Sicherheit“ (Foto: arbeiterfotografie.com)

Die Globalisierung des Krieges: Der lange Krieg der USA gegen die Menschheit

1. Die Politik der USA wird von militärischen Abenteurern bestimmt; die haben einen "langen Krieg" entfesselt, der die Zukunft der Menschheit bedroht. Die USA und die NATO versuchen den Eindruck zu erwecken, als seien ihre Massenvernichtungswaffen Werkzeuge zur Erhaltung des Friedens.

2. Im Mittleren Osten, in Osteuropa, in der Subsahara, in Zentralasien und im Fernen Osten laufen eine ganze Reihe verdeckter Operationen westlicher Streitkräfte und Geheimdienste. Die militärische Agenda der USA sieht vor, verdeckte Operationen und militärische Interventionen zu kombinieren, um Staaten zu destabilisieren.
 
3. "In einer fünfjährigen Kampagne … sollen insgesamt sieben Staaten destabilisiert werden: erst der Irak und dann Syrien, der Libanon, Libyen, der Iran, Somalia und der Sudan." General Wesley Clark in "Winning Modern Wars " (Seite 130)

4. 2005 hat der damalige Vizepräsident Dick Cheney ganz offen angekündigt, der Iran stehe "an der Spitze der Liste der schlimmsten Feinde der USA", und Israel sei auch ohne Druck und direkte militärische Beteiligung der USA bereit, "den Iran für die USA zu bombardieren". Diese außenpolitische These gilt auch noch unter Obama.

Die Anschläge am 11.09.2001 und der globale Krieg gegen den Terror / GWOT

5. Der "Krieg gegen den Terror" ist ein Eroberungskrieg. Mit der Globalisierung soll eine "neue Weltordnung" durchgesetzt werden, in der die Wall Street und der militärisch-industrielle Komplex der USA herrschen.

6. Die (nach wie vor ungeklärten) Anschläge am 11. September 2001 haben die Rechtfertigung für einen "Krieg ohne Grenzen" geliefert. Washington will die Grenzen des US-Imperiums ausweiten, die ganze Welt unter die Kontrolle der US-Konzerne bringen und die USA selbst in einen vom Heimatschutzministerium beherrschten Polizeistaat verwandeln.

7. Die "verbotene Wahrheit" ist, dass der Westen – die USA, Großbritannien, Frankreich, die anderen NATO-Staaten und Israel – in ihrem selbst erklärten "globalen Krieg gegen den Terror" in Wirklichkeit genau die Terroristen unterstützen, die sie mit ihren "humanitären Interventionen" und "Antiterror-Operationen" zu bekämpfen vorgeben. Der Krieg und die Wirtschaftskrise

8. Alle großen Wirtschaftsregionen der Welt leiden unter Konjunktureinbrüchen und Massenarbeitslosigkeit, überall drohen die Sozialsysteme zusammenzubrechen und Millionen Menschen zu verarmen.

9. Die Wirtschaftskrise wird begleitet von einem weltweiten Militarisierungsprozess und einem von den USA und ihren NATO-Verbündeten geführten "Krieg ohne Grenzen". In dem vom Pentagon losgetretenen "langen Krieg" geht es vorrangig um die Umstrukturierung der Weltwirtschaft.

10. "'Das Budget des Pentagons für Maßnahmen in den USA selbst und die damit verknüpften Budgets der US-Geheimdienste sind so groß wie die kompletten Verteidigungshaushalte Großbritanniens, Frankreichs oder Japans und betragen 10 Prozent des gesamten US-Verteidigungshaushaltes." (Tom Burghardt)

11. Unter dem Vorwand, freie Märkte schaffen zu wollen, wird ein "totaler Wirtschaftskrieg" geführt, der die Menschen arbeitslos, arm und krank macht. Weil die Kaufkraft systematisch zerstört wird, haben sich die Lebensbedingungen vieler Menschen rapide verschlechtert. Die letzten zwanzig Jahre der globalen "freien Marktwirtschaft" sind gekennzeichnet durch Verarmung, Zerstörung der Sozialsysteme und die Verelendung von Millionen Menschen.

12. Durch Marktmanipulation werden riesige Geldvermögen erworben. Die "Deregulierung" hat dem Finanzapparat die Instrumente zur Marktmanipulation und zum Betrug im großen Stil verschafft.

13. Durch das Ausnutzen von Insiderinformationen und Vorkenntnissen können Großspekulanten Marktbewegungen in Gang setzen, zu ihrem Vorteil lenken, Konkurrenten in den Ruin treiben und die Wirtschaft von Entwicklungsländern ins Chaos stürzen.

14. In einem "finanziellen Reinigungsprozess" verdrängen US-amerikanische und europäische Banken wie Citi, JPMorgan Chase, Goldman Sachs und andere, die "zu groß sind, um sie scheitern zu lassen", ihre kleineren Konkurrenten, in der Absicht, den gesamten Bankensektor unter sich aufzuteilen.

15. Die nationale und globale Tendenz zur Zentralisierung und Konzentrierung der Macht in wenigen Großbanken bereitet der realen Wirtschaft wachsende Probleme.

Griechenland wird zu Tode gespart

16. Die Gläubiger werden die Milliardenschulden Griechenlands ausnutzen, um dem Land einschneidende Reformen aufzuzwingen, die seine Wirtschaft destabilisieren und seine Bevölkerung noch ärmer machen werden. Die vom IWF verlangten "politischen Bedingungen" werden es den Gläubigern ermöglichen, die künftige Wirtschafts-und Sozialpolitik zu diktieren.

17. Die Gläubiger wollen sich die realen Besitztümer Griechenlands aneignen – u. a. seine Banken, seine öffentlichen Unternehmen und die staatlichen Ländereien. Desinformation und Propaganda in den Medien und die CIA.

18. In die Redaktionen größerer Tageszeitungen, Zeitschriften und TV-Sender eingeschleuste CIA-Mitarbeiter sorgen dafür, dass Leser und Zuschauer desinformiert werden. Public-Relations-Unternehmen verbreiten häufig von interessierter Seite bestellte gefakte Berichte.

19. "Relativ wenige Korrespondenten mit guten Verbindungen (zum Militär und zu Geheimdiensten) versorgen die großen Nachrichtenagenturen mit den Schlagzeilen, die dann die Berichterstattung der Mainstream-Medien und damit die öffentliche Meinung bestimmen."

20. Mit dieser gelenkten Berichterstattung gelangt die tägliche Kriegspropaganda über die Medien unter die Menschen und dient der täglichen Gehirnwäsche. Die angeblich unabhängigen Medien sind zu Propagandainstrumenten eines sich entwickelnden totalitären Systems verkommen und verbreiten nur noch die Botschaften des militärisch-industriellen Komplexes.

Wie die Berichte über den "islamischen Terrorismus" die Menschen beeinflussen

21. Die bis zum Erbrechen wiederholten Horrorgeschichten über Al-Qaida und den ISIS haben einen traumatisierenden Einfluss auf die menschliche Psyche und berauben bisher "normale" Menschen der Fähigkeit, die Politik der US-Regierung, die laufenden Kriege und die Wirtschaftskrise nach realen Kriterien zu beurteilen.

22. Al-Qaida wurde systematisch zum terroristischen Schreckgespenst aufgebaut, das Millionen Menschen rund um die Welt paralysiert.

Das Kalifat-Projekt des Islamischen Staates – ISIS / ISIL / Daesh

23. Diejenigen, die jetzt unaufgefordert in Syrien und im Irak bombardieren, haben auch das Kalifat-Projekt auf den Weg gebracht.

24. Die Kämpfer des Islamischen Staates, gegen die angeblich die Bombenangriffe der USA und der NATO gerichtet sind, werden in Wirklichkeit, wenn auch verdeckt, von den USA und ihren Verbündeten unterstützt.

25. Die ISIS-Terroristen sind die Fußsoldaten der westlichen Allianz. Die USA behaupten zwar, den ISIS zu bekämpfen, in Wirklichkeit nehmen sie ihn aber in Schutz. Die westlichen Luftangriffe gelten nicht den Terroristen, damit wird nur die Infrastruktur Syriens und des Iraks zerstört.

26. Ein kompliziertes Netzwerk von Terrororganisationen, die aus Al-Qaida hervorgegangen und wie diese von Geheimdiensten der USA und ihrer Verbündeten geschaffen wurden, agiert in Nordafrika, in der Subsahara, in Zentralasien, im Westen Chinas und in Süd-und Südostasien.

27. ISIL, der Islamische Staat im Irak und in der Levante, ist ein Geschöpf der US-Geheimdienste.

Washingtons "Terrorbekämpfungsstrategie" im Irak und in Syrien besteht in der Unterstützung der Terroristen

28. Der Einfall des Islamischen Staates in den Irak im Juni 2014 war Teil einer von Militärs und Geheimdiensten der USA, der NATO und Israels im Voraus geplanten Operation.

29. Nach Wladimir Putins Meinung hätten die Terroristen ohne westliche Unterstützung niemals so große Gebiete erobern können. "Der so genannte Islamische Staat oder ISIS hat die Kontrolle über ein riesiges Territorium übernommen. Wie war das möglich?" fragte Putin im Oktober 2015 in seiner Rede auf der Waldai-Konferenz.

Westliche Special Forces helfen den Terroristen in Syrien

30. Soldaten der Special Forces westlicher Staaten – z. B. französische Fallschirmjäger und der britische SAS – und Agenten westlicher Geheimdienste – der CIA, des MI6 und des Mossad – kämpfen verdeckt in den Reihen der Rebellen.

31. Sie bilden die Terroristen nicht nur aus, sie leiten auch die Operationen der einigen Tausend in islamischen Ländern rekrutierten Söldner und koordinieren sie mit Aktionen der Special Forces aus der Türkei und aus Katar.

32. Zusammen mit Militärs aus den USA, Großbritannien und Israel waren auch Franzosen von Anfang an am Schüren des Aufstandes in Syrien beteiligt. Im Februar 2012 wurden bei der syrischen Stadt Homs 13 französische Offiziere festgenommen und damit der Beweis für die Anwesenheit ausländischer Militärs in Syrien erbracht.

Auch die US-Verbündeten Saudi-Arabien, Katar und die Türkei unterstützen den Islamischen Staat

33. Auch Saudi-Arabien, die Türkei, Pakistan, Katar, Jordanien u. a. haben sich an der Rekrutierung, Ausbildung und Finanzierung islamischer Terroristen beteiligt.

34. Viele der ISIS-Söldner sind Kriminelle aus saudischen Gefängnissen, darunter auch zum Tod verurteilte, die unter der Bedingung freigelassen wurden, dass sie sich dem ISIS anschließen.

35. Die Praxis des ISIS, Gefangene zu köpfen, stammt aus Saudi-Arabien. Das Köpfen lernen die Terroristen während ihrer von Saudi-Arabien und Katar gesponserten Ausbildung.

Israel und der Islamische Staat

36. Netanjahu leugnet nicht, dass seine Regierung syrischen Terroristen hilft. Offiziere der israelischen Armee haben zugegeben, dass "global operierende dschihadistische Elemente, die auch in Syrien agieren", unterstützt werden.

37. Der Staat Israel hat nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo mit den französischen Behörden zusammengearbeitet, unterstützt aber gleichzeitig den Islamischen Staat und Al Nusrah in Syrien
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Die Kriminalisierung des Staates

38. Wenn westliche Staaten von Kriegsverbrechern regiert werden, die Regierungen anderer Staaten Verbrechen vorwerfen und sie deshalb stürzen wollen, werden auch diese westlichen Staaten kriminalisiert.

Angriffskriege sind völkerrechtswidrig und verstoßen gegen die UN-Charta

39. Die USA, Frankreich und Großbritannien können ihre Angriffe auf Syrien nicht mit dem Recht auf Selbstverteidigung begründen.

40. Syrien, das angegriffen wurde, hat hingegen das Recht zur Selbstverteidigung, das im Art. 51 der UN-Charta so beschrieben wird: "Diese Charta beeinträchtigt im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der Vereinten Nationen keineswegs das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung, bis der Sicherheitsrat die zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat. ... "

Kriegsverbrechen

41. Der von den USA und der NATO weltweit geführte "Krieg gegen den Terror" ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg und deshalb ein Kriegsverbrechen. Es verletzt nicht nur die Nürnberger Prinzipien, sondern auch die US-Verfassung, (das Grundgesetz) und die UN-Charta.

42. Benjamin Ferencz, der Chefankläger im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess war, beurteilte den Überfall auf den Irak im Jahr 2003 wie folgt: "Die USA haben mit dem Angriffskrieg gegen den Irak des schlimmste aller Kriegsverbrechen begangen." Ferencz bezog sich damit auf das Nürnberger Prinzip VI (Folgende Verbrechen sind als völkerrechtliche Verbrechen strafbar: a) Verbrechen gegen den Frieden b) Kriegsverbrechen c) Verbrechen gegen die Menschlichkeit).

43. Nach dem Nürnberger Prinzip III sind auch Präsident Obama und die Regierungschefs aller NATO-Staaten, die sich an den Luftangriffen auf Syrien beteiligen, als Kriegsverbrecher anzuklagen. Das Prinzip III lautet: "Auch Staatsoberhäupter und Regierungsmitglieder sind für von ihnen begangene völkerrechtliche Verbrechen nach dem Völkerrecht verantwortlich."

Der Kampf der Kulturen: Die weltweite Kampagne gegen Muslime

44. In diesem "Kampf der Kulturen" geht es angeblich um einen Konflikt zwischen dem Guten und dem Bösen.

45. Der Westen gibt vor, eine "Mission" zu haben: "Wir müssen das Böse in all seinen Formen bekämpfen, wenn wir unsere westliche Lebensart bewahren wollen." Die westlichen Kriegstreiber versuchen sich also selbst als Opfer darzustellen.

46. Der nach den Anschlägen am 11.09.2001 (von Bush ausgerufene) "Globale Krieg gegen den Terror / GWOT" gegen Al-Qaida hat sich sich zu einem weltweiten Religionskrieg, einem "heiligen Kreuzzug" gegen die islamische Welt entwickelt.

47. Mit diesem "Krieg der Religionen" soll ein globaler militärischer Kreuzzug gerechtfertigt werden. Leider befürworten viele US-Amerikaner den "heiligen Kreuzzug" gegen die Muslime.

48. Auch wenn Präsident Obama die Religionsfreiheit erhalten möchte, haben sich in der inquisitorischen US-Gesellschaft schon längst viele Vorbehalte und Vorurteile gegen Muslime und eine stark ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit eingenistet.

49. Ethnische Konflikte haben zu einer Beschränkung der Reisefreiheit geführt und treten auch auf dem Arbeitsmarkt, im Erziehungswesen und im sozialen Bereich in Erscheinung.

50. Die Welle der gegen Muslime gerichteten Fremdenfeindlichkeit, die gerade über Westeuropa schwappt, ist geopolitisch begründet. Sie ist Bestandteil der US-Militäragenda und soll den muslimischen Feind dämonisieren.

51. Muslimische Staaten besitzen über 60 Prozent der gesamten Ölreserven, die USAkaum mehr als 2 Prozent. Der Irak hat fünfmal mehr Öl als die USA.

52. Muslime besitzen einen Großteil der Ölaktien. Mit ihren (völkerrechtswidrigen) Angriffskriegen wollen sich die USA die Ölreserven der islamischen Staaten aneignen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die USA in einigen Ländern mit verdeckten Operationen Kriege angezettelt, um deren Wirtschaft zu destabilisieren und Regimewechsel herbeizuführen.

Die USA und die NATO bedrohen auch Russland und China

53. Zunächst wurde die "kommunistische Bedrohung" aus der Ära des Kalten Kriegs ersetzt durch die "globale Bedrohung durch den islamischen Terrorismus".

54. Obwohl auch Russland und China jetzt kapitalistische Wirtschaftssysteme mit freien Märkten haben, wird trotzdem wieder über präemptive atomare Erstschläge gegen beide Staaten nachgedacht.

55. China und Russland bedrohen zwar nicht mehr den Kapitalismus, sind aber zu Rivalen im kapitalistischen Wettbewerb geworden.

56. Mit der Shanghai Cooperation Organization / SCO ist eine chinesisch-russische Wirtschaftsallianz, "ein konkurrierender kapitalistischer Block", entstanden, der die wirtschaftliche Hegemonie der USA gefährdet.

57. In dem im Mai 2014 vom US-Senat beschlossenen Russian Aggression Prevention Act / RAPA (S 2277) werden die Militarisierung Osteuropas und des Baltikums und die Stationierung von NATO- und US-Truppen an Russlands Türschwelle gefordert.

58. Mit ihrer Hinwendung zu Asien haben die USA ihre pazifischen Verbündeten Japan, Südkorea, Vietnam, die Philippinen und Australien zur "militärischen Einkreisung" und Isolierung des seit Ende der 1990er Jahre erstarkten Chinas aufgefordert.
Die Gefahr eines Atomkrieges

59. Das während des Kalten Krieges herrschende "Gleichgewicht des Schrecken", das auf der "Mutual Assured Destruction / MAD" (der gesicherten gegenseitigen Zerstörung) beruhte, scheint (von den USA) nicht mehr anerkannt zu werden. Aus veröffentlichten Militärdokumenten geht hervor, dass die Planungen des Pentagons auch einen präemptiven Atomkrieg (einen atomaren Erstschlag) vorsehen. Im Vergleich zu den 1950er Jahren wurden die Atomwaffen stark verbessert und können jetzt auch präziser ins Ziel gebracht werden.

60. Außer China und Russland gehören auch der Iran, Syrien und Nordkorea zu den Staaten, die mit einem präemptiven atomaren Erstschlag der USA rechnen müssen. Lassen wir uns nicht täuschen, die Planungen des Pentagons sehen auch den Einsatz weiterentwickelter Atomwaffen vor.

61. Man behauptet, Mini-Atombomben, deren Sprengkraft zwischen einem Drittel und dem Sechsfachen der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe variiert, seien "ungefährlich für Zivilisten". Der präemptive atomare Erstschlag wird als "humanitäre Aktion" dargestellt. In Diensten des Pentagons stehende Wissenschaftler stellen den Einsatz taktischer Atomwaffen als ungefährlich für Zivilisten dar, weil sie unter der Erdoberfläche explodieren würden.

62. Im Zusammenhang mit dem behaupteten russischen Angriff auf die Ukraine hat das Pentagon die Möglichkeit eines atomaren Erstschlags gegen die Russische Föderation bestätigt. Wenn es dazu käme, würde die Menschheit in einen Dritten Weltkrieg gestürzt, der als "finaler Atomkrieg" alles menschliche Leben auf dem Planeten Erde auslöschen würde.

63. Sollten wir uns nicht dagegen wehren? Die Leute auf Regierungsebene, die über den Einsatz von Atomwaffen entscheiden, scheinen keine Vorstellung von den Auswirkungen einer solchen Entscheidung zu haben. Auch die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, deren Wahlkampf von Rüstungsfirmen finanziert wird, glaubt mit Atomwaffen Frieden stiften zu können.

Fidel Castro über die Gefahr eines Atomkrieges

64. "Die USA würden einen konventionellen Krieg (gegen Russland) verlieren, könnten aber auch einen Atomkrieg nicht gewinnen. Außerdem würde sich ein Atomkrieg (gegen Russland) schnell zu einem Weltkrieg ausweiten.

65. Niemand möchte, dass die Spezies Mensch von der Erde verschwindet. Deshalb bin ich der Meinung, dass nicht nur die Atomwaffen, sondern auch die konventionellen Waffen abgerüstet werden sollten. Wir brauchen eine Friedensgarantie, die ausnahmslos für alle Völker gilt.

66. In einem Atomkrieg wäre der zu erwartende Kollateralschaden die Auslöschung der Menschheit. Wir sollten den Mut haben, öffentlich zu verkünden, dass alle konventionellen und alle Atomwaffen sowie alle Einrichtungen, die dazu dienen könnten, Kriege zu entfachen, verschwinden müssen!

67. Um das Leben auf der Erde zu retten, muss ein Atomkrieg unbedingt verhindert werden." Fidel Castro Ruz im Gespräch mit Michel Chossudovsky, Havanna, Oktober 2010

Fukushima: Weltweite radioaktive Verseuchung

68. Die Fukushima-Katastrophe in Japan hat die Gefahr einer globalen radioaktiven Verseuchung wieder sehr deutlich werden lassen. Das Desaster in Japan hat das Ausmaß eines "Atomkriegs ohne Waffen".

69. Der berühmte Romanschriftstellers Haruki Murakami sagte dazu: "Dieses Mal ließ niemand eine Bombe auf uns … fallen. Dieses Verbrechen ist uns selbst anzulasten, wir selbst haben große Gebiete unseres Landes und das Leben vieler Menschen zerstört."

70. Die Fukushima-Katastrophe, die das Leben auf der Erde bedroht, ist längst aus den aktuellen Schlagzeilen verschwunden; die werden wieder von lokalen Verbrechen und Klatsch über Hollywood-Größen beherrscht.

71. Der abwiegelnde Konsens, auf den sich Japan, die USA und Westeuropa verständigt haben, besteht darin, der Öffentlichkeit weiszumachen, man habe die Folgen der Katastrophe im Griff, was aber nicht stimmt. Es ist bekannt und dokumentiert, dass immer noch stark radioaktiv verstrahltes Kühlwasser in den Pazifik strömt, was längerfristig zur radioaktiven Verseuchung aller Ozeane und damit der gesamten Erde führen könnte.

72. Das in den Pazifik strömende Wasser enthält Plutonium 239, das sehr gefährliche lokale und globale Auswirkungen haben kann. Ein Mikrogramm mit der Atemluft aufgenommenes Plutonium kann nach Dr. Helen Caldicott einen Menschen töten

Geoengineering: Wettermanipulation für militärische Zwecke

73. Techniken zur Beeinflussung der Umwelt für militärische Zwecke wären im globalen Krieg die wirksamsten Massenvernichtungswaffen.

74. In der Debatte über den globalen Klimawandel findet kaum Beachtung, dass mit einer neuen Generation hoch entwickelter elektromagnetischen Waffen auch das Wetter beeinflusst werden kann. Sowohl die USA als auch Russland haben Fähigkeiten entwickelt, das Klima für militärische Zwecke zu manipulieren.

75. Die Manipulation des Wetters kann als präemptive Waffe nicht nur unbemerkt gegen feindliche Staaten, sondern auch gegen "befreundete Nationen" eingesetzt werden. Die Wetterbeeinflussung ist eine verdeckte Form der Kriegsführung, mit der die Landwirtschaft und das Ökosystem eines Landes geschädigt werden können.

Die Auferstehung des Faschismus in der Ukraine

76. Die verbotene Wahrheit ist, dass der Westen durch eine sorgfältig inszenierte Operation in der Ukraine ein von Neonazis dominiertes US-Marionettenregime errichtet hat.

77. Die meisten US-Amerikaner wissen nicht, dass die US-Regierung einer Einheit von Neonazis in der Ukrainischen Nationalgarde, dem Asow-Bataillon, nicht nur Geld und Waffen zukommen lässt, sondern es auch noch trainiert. Auch Kanada und Großbritannien haben bestätigt, dass sie die Nationalgarde der Ukraine unterstützen.

78. Das Asow-Bataillon, das ganz offen mit Nazi- und SS-Emblemen auftritt, wird vom Kiewer Regime als "Bataillon von Freiwilligen zur Landverteidigung" ausgegeben. Als Einheit der Nationalgarde untersteht es dem ukrainischen Innenministerium, das dem Heimatschutzministerium der USA entspricht.
 
79. Das von westlichen Partnern unterstützte Asow-Bataillon ist nicht nur an Militäraktionen in der Ostukraine beteiligt, es führt auch Sommercamps für Kinder und Jugendliche durch, lässt sie dabei mit Waffen hantieren und indoktriniert sie mit faschistischer Ideologie.

80. Die ukrainische Graswurzelbewegung, die sich gegen die erpresserischen Reformen des IWF zur Wehr setzt, wird von den "Braunhemden" der Swoboda-Partei und des Rechten Sektors, die für die Staatssicherheit und die Streitkräfte verantwortlich sind, und die von Dmytroi Jarosch geführte Nationalgarde im Auftrag der Wall Street und der Drahtzieher in Washington brutal unterdrückt.

Der Polizeistaat

81. Anstatt etwas gegen die drohende soziale Katastrophe zu unternehmen, haben die westlichen Regierungen, die nur den Interessen der Wirtschaftseliten dienen, polizeistaatliche Strukturen geschaffen, die nach dem Beispiel des (Orwellschen) "Großen Bruders" jeden Widerstand und die Opposition unterdrücken.

82. Das US-Verteidigungsministerium hat für den Fall "ziviler Unruhen" den Einsatz regulärer US-Truppen auch in den USA selbst autorisiert.

83. Die Aufhebung der Demokratie wird als Maßnahme zur Aufrechterhaltung "der inneren Sicherheit" und zum Schutz der Bürgerrechte ausgegeben.

84. Unter der Bush-Regierung wurde 2004 eine FBI-Abteilung zur Überwachung und Unterdrückung jeder Form sozialen und politischen Widerstands in den USA selbst gegründet.

85. Nach einem 2004 vom Homeland Security Council veröffentlichten Bericht stehen "innerstaatliche Verschwörer" in Verbindung mit "ausländischen Terroristen". In dem Bericht wird auch unterschieden zwischen "radikalisierten US-Bürgern" und "unzuverlässigen Staatsangestellten".

Die Pariser Terroranschläge am 13. November 2015

86. Nach den Anschlägen am 13. November wurde sofort der Notstand ausgerufen; der französische Präsident François Hollande ließ zum Schutz der demokratischen Werte Frankreichs Grenzen schließen und die Bürgerrechte einschränken.

87. Die vielen Mordopfer wurden von Hollande und der französischen Regierung – mit Unterstützung der Medien – dazu missbraucht, polizeistaatliche Maßnahmen zu ergreifen, weil in dieser Situation kein Widerstand aus der Bevölkerung zu befürchten war. Die Behörden gaben vor, den französischen Staat vor dem selbsternannten "Islamischen Staat" in Nordsyrien schützen zu müssen, obwohl der in Wirklichkeit von den US-Geheimdiensten geschaffen wurde.

88. Zu den beschlossen Maßnahmen gehört auch die Ermächtigung der Polizei zu willkürlichen Verhaftungen und Hausdurchsuchungen im Großraum Paris, die ohne richterliche Anordnung vorgenommen werden dürfen; das könnte eine Hasskampagne gegen die vielen französischen Muslime auslösen.

89. Präsident Hollande hat diese drastischen polizeistaatlichen Maßnahmen angeordnet, bevor ihm irgendwelche Ermittlungsergebnisse der Polizei vorlagen.

Den Krieg beenden, Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit schaffen!

90. Die Kriegspropaganda hat alle Mainstream-Medien erfasst. Krieg wird als eine friedensstiftende Operation dargestellt.

91. Krieg kann nur als Frieden ausgegeben werden, weil die Welt aus den Fugen ist. Es hat eine totale Begriffsverwirrung stattgefunden. Es wird der Eindruck erweckt, im Westen seien alle Menschen für den Krieg. Weil den Menschen das eigenständige Denken systematisch abgewöhnt wurde, akzeptieren sie widerspruchslos alles, was die Regierenden wollen.

92. Krieg ist jedoch kein unvermeidbarer Prozess.

93. Krieg kann durch eine Massenbewegung verhindert werden.


Geilenkirchen, 8.3.2003, Kundgebung, Demonstration und Aktion gegen den Irak-Krieg an der NATO-AWACS-Airbase: Einsatzleitzentrale, Luftgefechtsstand (Foto: arbeiterfotografie.com)

94. Krieg ist nicht unabwendbar, die Frage ist nur, mit welchen Instrumenten wir die Pläne der Militärs durchkreuzen können?

95. Wir müssen erkennen, dass wir von Kriegsverbrechern regiert werden, denen wir nicht länger folgen dürfen, auch wenn die Mainstream-Medien uns den Krieg als "humanitäre Aktion" verkaufen wollen.

96. Die Legitimität des Krieges muss in Frage gestellt werden. Es genügt nicht, nur gegen das Militär zu sein. Hochrangigen Beamten der Obama-Regierung, den US-Militärs und den Mitgliedern des US-Kongresses muss klargemacht werden, dass ihre Kriege illegal sind.

97. Ein wichtiges Segment der Friedensbewegung ist gelähmt, weil es nur gegen große Kriege ist, aber den "Krieg gegen den Terrorismus" unterstützt. Wir müssen diese "Friedensfreunde" von ihrem Irrweg abbringen.

98. Wie können wir uns gegen die Kriegstreiber und die polizeistaatlichen Strukturen auflehnen?

99. Wir müssen den "Krieg gegen den Terror" und den "heiligen US-Kreuzzug gegen den islamischen Dschihad" als Betrug entlarven und aufzeigen, dass sie nicht der Sicherheit der USA, sondern nur der Unterdrückung der US-Bürger dienen.

100. Ohne den "Krieg gegen den Terror" ist die derzeitige Politik der USA nicht mehr zu rechtfertigen. Sobald die "großen Lügen", mit denen er begründet wird, entlarvt sind, wird das politische Kartenhaus der US-Regierung zusammenstürzen.

101. Wie ist dieses Ziel am besten zu erreichen? Die Lügen mit denen der "Krieg gegen den Terror" begründet wird, müssen aufgedeckt und es muss aufgezeigt werden, dass die westlichen Regierungen in Wirklichkeit die Terroristen unterstützen, die sie angeblich bekämpfen, also selbst Staatsterrorismus betreiben.

102. Wir müssen auch die Medienlügen über die "Legalität des Krieges gegen den Terror" und die Dschihadisten, die angeblich die westliche Welt bedrohen, entlarven.

103. Wir müssen die Kriegstreiber und ihre Kriegsverbrechen anklagen und über die Rolleder Ölkonzerne, der Rüstungs- und Sicherheitsfirmen, der Finanzinstitutionen und der Medienkonzerne aufklären, die alle zu Bestandteilen der Kriegspropaganda-Maschinerie geworden sind.

Regimeänderungen im Westen

104. Wir brauchen eine internationale Massenbewegung für den Frieden, die aus einem Netzwerk nationaler Friedensbewegungen besteht; die muss den politischen und militärischen Akteuren, welche die Interessen der Konzerne vertreten und dafür bezahlt werden, die behauptete Legitimität nehmen, in unserem Namen zu handeln.

105. Das ist keine leichte Aufgabe. Der erste Schritt ist das Aufbrechen des Informationsmonopols. Wir müssen eine Art "Gegenpropaganda" aufbauen und die Wahrheit, die unsre stärkste Waffe ist, ans Licht bringen.

106. Die Errichtung dieses Netzwerks wird Zeit kosten. Wir sollten damit beginnen, die Friedensfrage in bestehende Organisationen hineinzutragen – zum Beispiel in Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, Berufsgruppen, Studentenverbände und Bürgerversammlungen. Dabei sollten wir bedenken, dass die Führungen vieler NGOs – wie Amnestie International – inzwischen mit staatlichen oder privaten Förderungsgeldern "umgedreht" wurden, So wurden ab 2003 die Friedensbewegung in den meisten westlichen Ländern gelähmt.

107. Zum Entlarven der Lügen gehört auch die Aufdeckung des kriminellen Projekts der globalen Zerstörung aus Gründen der Profitmaximierung.

108. Die nur an Profitmaximierung orientierte militärische Planung zerstört alle menschlichen Werte und macht die Menschen zu gefühllosen Zombies.

109. Wir müssen diese Entwicklung stoppen, den Konsens der Profiteure durchbrechen und deren Propagandaapparat übertönen.

110. Wir müssen nicht nur Einfluss auf die öffentliche Meinung gewinnen, sondern auch in den internen Propagandaapparat in den Behörden, im der Justiz, in der Polizei, in den Streitkräften und in den Geheimdiensten einzudringen versuchen, weil in diesen Bereichen die Entscheidungen getroffen werden.

111. Die Doktrin der US-Streitkräfte ist der "Krieg gegen den Terror". Als These vom "gerechten Krieg" ist sie inzwischen tief verwurzelt und treibt die Soldaten beim Kämpfen an. Damit werden die Bombenangriffe und alle anderen Gräueltaten gerechtfertigt. Auch die darauf beruhende Befehlskette innerhalb des Militärs muss durch aufklärende Gegenpropaganda unterbrochen werden.

112. Schon William Shakespeare hat die Architekten unserer gegenwärtigen Weltordnung treffend beschrieben: "Die Hölle ist leer, die Teufel sind alle unter uns."

113. Unsere unaufschiebbare Aufgabe ist es, die "Teufel" unserer Zeit – die selbsternannten Architekten "der Demokratie" und des "freien Marktes" – dahin zu schicken, wo sie hingehören (oder wenigstens dahin, wo der Pfeffer wächst).


Wir haben die deutsche Übersetzung übernommen von
LUFTPOST - Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein (dort mit zusätzlichen Hinweisen)
http://luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP00716_150116.pdf

Englischsprachiger Originalartikel:
War, Terrorism and the Global Economic Crisis in 2015: Ninety-nine Interrelated Concepts
Global Research, Prof Michel Chossudovsky, December 25, 2015
http://www.globalresearch.ca/war-terrorism-and-the-global-economic-crisis-in-2015-ninety-nine-interrelated-concepts/5497812


Top-Foto:

Michel Chossudovsky (arbeiterfotografie.com)


Online-Flyer Nr. 546  vom 27.01.2016



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