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Globales
Grup Yorum lässt sich nicht von der AKP-Regierung einschüchtern
Festnahme von zwei Solistinnen in Istanbul
Von SG/Anadolu Newsblog
Die Grup Yorum-Solistinnen Selma Altin und Sultan Gökcek haben am Wochenende erneut gezeigt, dass sie sich durch die Methoden der AKP nicht einschüchtern lassen! Sie wurden vor dem Denkmal mitten auf dem Taksim-Platz In Istanbul festgenommen, sind inzwischen aber wieder frei.
Flüchtende Konzertbesucher
Zwar liegen derzeit noch keine genauen Angaben über Verletzte und Festgenommene vor, doch nach einer Anfrage bei der "Anwaltskanzlei des Volkes" in Istanbul, deren AnwältInnen bereits seit den Morgenstunden freiwillige Rechtshilfearbeit leisteten und die noch Festgenommenen in verschiedenen Polizeiwachen in Istanbul betreuen, konnten wir in Erfahrung bringen, dass allein in Istanbul über 50 Personen festgenommen wurden.
Online-Flyer Nr. 506 vom 15.04.2015
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Globales
Grup Yorum lässt sich nicht von der AKP-Regierung einschüchtern
Festnahme von zwei Solistinnen in Istanbul
Von SG/Anadolu Newsblog
Die Grup Yorum-Solistinnen Selma Altin und Sultan Gökcek haben am Wochenende erneut gezeigt, dass sie sich durch die Methoden der AKP nicht einschüchtern lassen! Sie wurden vor dem Denkmal mitten auf dem Taksim-Platz In Istanbul festgenommen, sind inzwischen aber wieder frei.
Angriff der Polizei auf die Konzertvorbereitung
Quelle: Anadolu Newsblog
Die beiden Künstlerinnen hätten eigentlich am Sonntagnachmittag vor über 1 Million Menschen in Bakirköy mit einem riesigen Orchester auf der Bühne gestanden, wenn die AKP das Konzert nicht verboten und ihre Polizeieinheiten nicht auf die KonzertbesucherInnen gejagt hätte. Selma Altin und Sultan Gökcek hatten auf dem Taksim-Platz ein Transparent geöffnet, damit begonnen Lieder zu singen und dazu Flöte gespielt.
Auf dem Transparent stand "Ihr könnt dem Volk nicht die Plätze verbieten"! Inzwischen wurden Selma Altin und Sultan Gökcek wieder aus der Polizeihaft entlassen. Das für Sonntag 15 Uhr geplante Konzert auf dem Bazar des Istanbuler Stadtteils Bakirköy sollte eigentlich das 5. "Volkskonzert" der Band sein.
Jährlich hatte sich die Zahl der BesucherInnen dieses musikalischen Events, bei dem Dutzende bekannte KünstlerInnen aus der Türkei aber auch aus dem Ausland auftreten, verdoppelt. Dieses Jahr war u.a. die italienische Punkband Banda Bassotti eingeladen mit Grup Yorum aufzutreten.
Die Konzertserie begann vor 5 Jahren mit 150.000 BesucherInnen, setzte sich mit 350.000 fort, dann mit 550.000 und im letzten Jahr mit über einer Million Menschen. Doch das aktuelle Konzert hatte die AKP erst vor wenigen Tagen per Gouverneursamt verbieten lassen.
Trotz der massiver staatlichen Repression und Interventionen seitens der Polizei waren am Sonntag aus zahlreichen Städten der Türkei und aus sämtlichen Stadtteilen Istanbuls Busse und Menschengruppen unterwegs zum Konzert, das sich die Band einfach nicht verbieten lassen wollte.
Der Einspruch gegen das Verbot liegt nun beim Verwaltungsgericht. Nur, was die Entscheidung angeht, da lässt sich die Justiz in der Türkei eben Zeit. Das Urteil über Bestätigung bzw. Annullierung des Verbots sollte erst zu einem noch nicht bekannten Termin gefällt werden!
Dass keine faire Entscheidung, nicht einmal die Voraussetzung dafür zu erwarten ist, ist für die Einlader eine klare Sache. Die AKP hat jedenfalls wieder mal ihren Job getan und aus "Angst" vor diesem Konzert physische Gewalt und Körperverletzungen an Dutzenden Menschen als angemessen betrachtet.
Flüchtende Konzertbesucher
Quelle: Anadolu Newsblog
Während ein Großteil der festgenommenen Personen im Vatan-Polizeipräsidium festgehalten wird, wurden 6 Minderjährige zur Kinder- und Jugendabteilung in Bakirköy gebracht, 2 weitere Minderjährige sind mittlerweile freigelassen worden.
Zwei Personen befinden sich mit Knochenbrüchen im staatlichen Krankenhaus von Bakirköy. Es handelt sich bei den beiden Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Frau, der von der Polizei die Beine gebrochen wurden, als sie versuchte zum Konzertplatz in Bakirköy zu gelangen, sowie um einen Mann, dem der Hüft- und ein Armknochen gebrochen wurde.
Von den RechtsanwältInnen wurde inzwischen über Twitter mitgeteilt, dass die Polizei im Vatan-Polizeipräsidium bereits damit begonnen hat, gruppenweise Festgenommene freizulassen. So wurden bisher in zwei Gruppen, erst 17 und dann 12 Personen freigelassen.
Ähnlich wie am 1. Mai war am Sonntag - anstelle von Taksim - die Umgebung rund um Bakirköy von der Polizei abgeriegelt, Hubschrauber kreisten über dem Platz und neben Wasserwerfern und Polizeipanzern kamen Gas- und Lärmbomben, aber auch Plastikmunition zum Einsatz.
Trotzdem wurden an allen Ecken und Straßen von Bakirköy und in anderen Stadtteilen, in denen die Polizei der Bevölkerung wie in Cayan, Gazi oder Nurtepe mit Polizeipanzern den Weg versperrte, symbolische Grup Yorum-Konzerte abgehalten, es wurde gesungen und getanzt. Die Menschen haben das willkürliche Verbot nicht anerkannt.
Die Veranstalter rufen die Internationale Öffentlichkeit auf, sich mit Grup Yorum und ihren Fans zu solidarisieren und die brutale Vorgehensweise der AKP-Regierung zu verurteilen: "Freiheit für alle Festgenommenen! Rechtliche Konsequenzen für die Polizeikräfte und ihre Befehlshaber, die Dutzende Menschen beim gewaltlosen Widerstand gegen das Konzertverbot angegriffen, festgenommen und teilweise schwer verletzt haben!" (PK)
Regelmäßige Infos werden vom Anadolu Newsblog über dessen Facebook- und Twitter-Account veröffentlicht
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