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Lokales
Aufruf zum Widerstand gegen die Düsseldorfer Islamfeinde von "Dügida"
Polizei und Justiz schauen hilflos zu
Von Hubert Ostendorf

“Wehret den Anfängen..." ist eine der bedeutsamsten Lehren aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus. Wenn der Hass auf Flüchtlinge, auf Obdachlose sowie auf Menschen mit anderer Religionszugehörigkeit mehrheitsfähig wird, dann hat eine Gesellschaft verloren.

Düsseldorf stellt sich quer gegen Dügida
Quelle: Düsseldorf stellt sich quer
 
Seit vielen Wochen, Montag für Montag, kommt die Gruppierung Dügida (Düsseldorfer gegen die Islamisierung des Abendlandes) in unsere schöne Landeshauptstadt. Die Anhängerschaft besteht fast ausschließlich aus extremen Rechten und Hooligans, wie auch die bürgerlichen Medien mittlerweile einhellig festgestellt haben. Diese zahlenmäßig kleine Dügida-Gruppe versucht ein Klima der Angst und Einschüchterung zu verbreiten. Da werden bei der türkischen Anwältin Gülsen Celebi Fotos von toten Schweinsköpfen in den Hausflur gehängt, vor einer marokkanischen Moschee auf der Aderstraße werden Besucher als "Salafistenschweine" beschimpft, während der Aufmärsche werden der Hitlergruß gezeigt und das verbotene Horst-Wessel-Lied gesungen. Das alles unter den Augen einer Polizei und Justiz, die leider hilflos zuschaut. Selbst die Rheinische Post schreibt (in ihrer Ausgabe vom 5. M#rz): “In einer Demokratie muss man zurecht viel hinnehmen. Aber auch nicht alles. ... Diesem wöchentlichen Spuk muss ein Ende gemacht werden.”
 
In Düsseldorf gibt es zum Glück viele Menschen, die sich diesem Rassismus entgegenstellen, etwa unser Freund, der Cellist Thomas Beckmann, der Stadtdechant, der Oberbürgermeister, der Düsseldorfer Appell – eine breite Bewegung. Wir von der fiftyfifty-Obdachlosenhilfe und -Galerie und der Flüchtlingsinitiative STAY! haben das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" gegründet. Mit vielen kreativen und bunten Aktionen haben wir die letzten Wochen gezeigt, dass in unserer Stadt kein Platz für Rassismus ist. Als Sprecher des Bündnisses hat unser langjähriger Streetworker Oliver Ongaro (zugleich im Vorstand von STAY!) in vielen Interviews auf die nicht zu unterschätzende Gefahr hingewiesen, die von Gruppierungen wie "Dügida" ausgeht und Menschen ermutigt, mit uns gemeinsam auf de Straße zu gehen. (1) Jeden Montag mobilisieren wir gegen einige Dutzend Ausländerfeinde viele hundert bis tausend Menschen. Die Medien folgen unseren Argumenten und berichten ausführlich.
 
fiftyfifty hat in seiner 20-jährigen Geschichte immer Flagge gegen Rassismus und Neonazismus gezeigt, weil wir wissen, dass unsere Verkäuferinnen und Verkäufer, die ersten Opfer sind, wenn ein Gedankengut wie von "Dügida" propagiert, in unserer Stadt Fuß fasst. Der Hass und die Gewalt von Neonazis hat sich in unserem Land auch immer gegen die Ärmsten der Armen, gegen Obdachlose, gerichtet.
 
"Düsseldorf ist bunt" und das soll auch bitte so bleiben. Sehen wir zu, dass Flüchtlinge, Obdachlose und Menschen mit verschiedener Religionszugehörigkeit einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben und nicht an den Rand gedrängt werden. Dazu tragen Sie auch mit dem regelmäßigen Kauf von fiftyfifty bei. (Titelstory im aktuellen Heft: “Fluchtgeschichten – Zwischen Krieg und Papierkrieg”)
 
Mit einer Spende für das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" können Sie uns sehr helfen. Die Protestaktionen der letzten Wochen haben viel Geld gekostet (für Flugzettel, Lautsprecherwagen, Anwälte ...) und werden weiter noch viel kosten. Denn Dügida hat angekündigt, die menschenverachtenden Aufzüge bis zum Ende des Jahres (!!!) wöchentlich fortzuführen.
 
Natürlich arbeiten wir alle ehrenamtlich ohne Bezahlung gegen Dügida. Bitte spenden Sie auf unser Konto: asphalt e.V./fiftyfifty, DE 35360100430539661431 (Stichwort: Anti-Dügida). Auch kleine Beiträge helfen.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Rassismus ist keine Meinung. Rassismus ist ein Verbrechen.
 
PS: Ein sehr hässliches Video von den Neonazis vor der Moschee unter https://www.facebook.com/video.php?v=457273134424212&fref=nf.
Und ein hoffnungsvolles Video. Unser Freund, der Cellist Thomas Beckmann, spielt gegen Dügida umgeben von Nazis und deren KrakeelerInnen. https://www.youtube.com/watch?v=nte3QSWAIXs (PK)
 
(1) http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/gegenkundgebung-massiv-behindert-duegida-gegner-kritisieren-die-polizei-1.1871660
 
Hubert Ostendorf hat diesen Appell für die Düsseldorfer Obdachlosenhilfe und Galerie fiftyfifty e.V. geschrieben.
 


Online-Flyer Nr. 501  vom 11.03.2015



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