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Globales
"Wir müssen Gewalt anwenden, wenn Länder nicht das machen, was wir wollen"
Obamas Diplomatie-Verständnis im Vox-Interview
Von Peter Kleinert

US-Präsident Barack Obama hat dem Fernsehsender Vox ein bemerkenswertes Interview gegeben. In diesem erklärte Obama laut dem russischen Sender rtdeutsch (1), dass wegen dem “Bösen” in der Welt die USA sich nicht immer an eine “regelbasierte” Außenpolitik halten könnten. Deswegen, so der US-Präsident mit einem süffisanten Lächeln weiter, müssen die USA Druck und Gewalt ausüben, “wenn Länder nicht das tun, was wir von ihnen wollen.”

Obama im Vox-Interview
Quelle: Standbild aus dem Interview, RT / VOX
 
In diesem umfassenden Interview mit dem Fernsehkanal Vox habe der US-Präsident die Wirksamkeit einer rein „regelbasierten“ Außenpolitik mit der Argumentation verneint, dass “es da draußen böse Menschen gibt, die versuchen uns zu schaden.”
 
Aus der Sicht des Präsidenten hat die Realität dieser Bedrohungen die USA dazu genötigt, “das stärkste Militär der Welt” zu haben. Obama habe weiter gesagt:
 
“Wir müssen gelegentlich den Arm von Ländern umdrehen, die nicht das tun, was wir von ihnen wollen. Wenn es nicht die verschiedenen wirtschaftlichen oder diplomatischen oder, in einigen Fällen, militärischen Druckmittel, die wir haben, gäbe, wenn wir diese Dosis Realismus nicht hätten, würden wir auch nichts erledigt bekommen.”
 
Obama habe weiter behauptet, die USA hätten keine „militärischen Lösungen“ für alle Herausforderungen der modernen Welt und hinzugefügt:
 
“Wir haben niemanden Ebenbürtiges im Sinne von Staaten, die die Vereinigten Staaten angreifen oder provozieren könnten. Am nächsten kommt uns offensichtlich Russland mit seinen Atomwaffen, aber allgemein gesehen, ragen sie in der Welt nicht so hervor, wie wir. China auch nicht. Wir geben mehr für unser Militär aus als die nächsten zehn Länder zusammen.”
 
Auf die Frage zu den Grenzen der amerikanischen Macht habe Obama gesagt: “Nun, die amerikanische Führung kommt teilweise aus unserer Anpackmentalität. Wir sind das größte, mächtigste Land der Erde. Wie ich schon in vorherigen Ansprachen betont habe, wenn Probleme auftauchen, ruft man nicht Peking. Man ruft nicht Moskau. Man ruft uns. Und wir nehmen diese Verantwortung bereitwillig an. Die Frage ist meiner Meinung nach, wie diese Führung ausgeführt wird.”
 
Er habe das Interview mit dem bemerkenswerten Satz abgeschlossen: “Meine Administration ist sehr aggressiv und internationalistisch: Wir intervenieren, übernehmen und versuchen die Probleme zu lösen.”
 
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits in einem Gast-Beitrag für die New York Times im September 2013 gewarnt: “Es ist extrem gefährlich, Menschen zu ermuntern sich selbst als etwas Besonderes anzusehen, egal warum. Es gibt große Länder und kleine Länder, reiche und arme, die mit langer demokratischer Tradition und solche, die ihren Weg zur Demokratie noch finden. Deren Politik unterscheidet sich auch. Wir sind alle verschieden, aber wenn wir um den Segen Gottes bitten, dürfen wir nicht vergessen, dass Gott uns gleich erschaffen hat.” (PK)
 
(1) http://www.rtdeutsch.com/11745/headline/obamas-diplomatie-verstaendnis-wir-muessen-gewalt-anwenden-wenn-laender-nicht-das-machen-was-wir-wollen/


Online-Flyer Nr. 498  vom 18.02.2015

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