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Krieg und Frieden
Im Interesse westlicher Geheimdienste
IS-Terror gegen Russland
Von Michael Opperskalski

Am 4. Dezember 2014 meldete Spiegel Online unter der Über- und Unterüberschrift „Tschetschenien: Rebellen und Polizisten liefern sich Gefechte in Grosny. Es ist der schwerste Angriff auf Grosny seit Jahren: Aufständische haben in Tschetscheniens Hauptstadt mehrere Polizisten getötet und ein Verlagshaus gestürmt. Insgesamt kamen 19 Menschen ums Leben.“ Die Meldungen in den übrigen Mainstream-Medien, die ansonsten auf jeder noch so absurden anti-russischen Welle schwimmen, sind in diesem konkreten Fall relativ kurz, bagatellisieren jedoch allesamt die Terroristen (von der Medienmeute verharmlosend als „Rebellen“ oder „Aufständische“ bezeichnet), die das fürchterliche Blutbad anrichteten.


IS<IS>Mann Tarkhan Batirashvili alias Omar al-Shishani
Quelle: www.nyatider.nu

Als ob es einen „Aufstand“ gegen die tschetschenische Regierung – und damit natürlich gegen Russland – gäbe und die sogenannten „Rebellen“ für eine irgendwie gerechte Sache kämpften. Was soll mit dieser Art der Berichterstattung ganz offensichtlich verschwiegen werden?
 
 
Spur zum so genannten „Islamischen Staat“ (IS<IS>)
 
Schon die Sprache der Verlautbarungen tschetschenischer „islamistischer“ Terroristen, die diese im Zusammenhang mit dem Anschlag in den sogenannten sozialen Medien verbreiteten, weisen in eine Richtung: „Islamischer Staat“ (IS<IS>). Die Hauptstoßrichtung: gegen Russland. Hat der IS also nun eine neue Front eröffnet?
 
Es ist eine Tatsache, dass der IS inzwischen nach seinen ersten spektakulären Erfolgen vor allem im Irak militärisch massiv unter Druck geraten ist. Weniger wegen den anhaltenden nordamerikanischen Luftangriffen auf einige ihrer Stellungen, viel mehr jedoch durch die nachhaltigen Erfolge der syrischen Armee, aber auch zunehmend der irakischen Regierung, die auf effektive, zudem militärische Hilfe aus Teheran zählen kann. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der effektive Widerstand der syrisch-kurdischen Peshmerga in Kobane (Ain al-Arab)! Diese Entwicklung zwingt den IS dazu, seine militärische Taktik umzubauen, vor allem jedoch immer neue Fronten aufzubauen. Von besonderer Bedeutung hierbei sind neue Ausbildungslager im zerfallenen Libyen.
 
Schon die IS-Struktur und personelle Zusammensetzung belegen, dass diese Terrortruppe darauf angelegt wurde, international zu destabilisieren und damit Rechtfertigungsgründe für westliche Interventionen zu liefern. Etwa 70 Prozent der IS-Terroristen kommen nicht aus dem Irak oder Syrien, sondern aus anderen arabischen Ländern (Tunesien, Ägypten, Libyen etc.), aus dem Kaukasus (Zentral-Asien), China (Uiguren), der Türkei und auch Europa (BRD, England, Frankreich etc.).
 
Ein Georgier macht IS-Karriere
 
Schon mehrfach für tot erklärt, spielte (und spielt) dabei ein ehemaliger Unteroffizier der georgischen Armee eine Schlüsselrolle. Sein Name: Tarkhan Batirashvili alias Omar al-Shishani (geboren 1986). Dieser Mann hat Kriegserfahrungen in Spezialoperationen gegen die russische Armee im Jahr 2008 gesammelt. Aus dieser Zeit stammen auch seine Kontakte zum nordamerikanischen Militärgeheimdienst DIA, unterstützten die USA (sowie andere westlichen Staaten) doch Georgiens Krieg gegen Russland. Schon in jenen Tagen begann Batirashvili damit, ein kaukasisches Netzwerk zur Unterstützung der georgischen Aggression aufzubauen. Gemeinsames politisch-ideologisches Fundament dieser Fanatiker: pathologischer Russenhass sowie wahabitischer „Islamismus“. Anfang des Jahres 2012 verließ Batirashvili jedoch Georgien und tauchte in den Untiefen des IS und seiner Vorläufer sowie unterstützenden Strukturen unter. Als Mordbrenner wurde er dann wieder im Kampf gegen die syrische Regierung sichtbar. Berühmt berüchtigt wurden er und „seine Leute“ in dieser Zeit für besonders brutale und barbarische Massaker. Ihre „Spezialität“: Köpfe abschneiden. Seither nannte er sich Omar al-Shishani.
 
Dieser „Omar“ war jedoch nicht mit „leeren Händen“ in Syrien und später dem Irak angekommen. Seine Netzwerke erlaubten es ihm, viele ausländische Kämpfer in den vom Westen orchestrierten Krieg gegen Syrien (und später in den Irak) zu ziehen. Das erklärt die Präsenz so vieler „Dschihadisten“ aus Zentral-Asien: mehrere Tausend (!) Mann aus Tschetschenien, Dagestan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan etc. Damit hatte der IS schließlich eine starke internationale Brigade, und Omar al-Shishani stieg in das oberste IS-Leitungsgremium, den so genannten „Shura“-Rat, auf. Wie eingangs erwähnt, wurde dieser Mann bereits mehrfach für tot erklärt, doch seriöse Quellen aus der Region können mit klaren Indizien dafür aufwarten, dass dieser „Omar“ zwar verwundet wurde, jedoch sein mörderisches Handwerk noch immer betreibt.
 
Hintermann für Operationen in Tschetschenien
 
Innerhalb der IS-Kommandoebene, die Teil der skizzierten internationalen Verflechtungen ist, trägt derzeit ein gebürtiger Tschetschene Verantwortung: Murad Margoshvili alias Muslem Abou al-Waleed Shishani (geboren 1972). Er hat sehr gute Beziehungen zum saudischen Geheimdienst und ebenfalls Kontakte unterschiedlichen Charakters zum nordamerikanischen CIA. Er ist derzeit federführend bei den Vorbereitungen verschiedener Operationen gegen Tschetschenien und Russland. So laufen bei ihm Drähte für die IS-Ausbildungsprogramme in Libyen zusammen, aber auch logistische Routen über Zypern, die Türkei, Georgien, Zentral-Asien oder Pakistan in das angestrebte „Kriegsgebiet“ Tschetschenien und Russland. Konkrete Anschlagsszenarien werden derzeit entworfen! (PK)
 
Michael Opperskalski ist einer der Gründer der seit fast 30 Jahren erscheinenden politischen Zeitschrift GEHEIM, aus deren aktueller Ausgabe er uns diesen Artikel dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.


Online-Flyer Nr. 491  vom 31.12.2014



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