NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

zurück  
Druckversion

Inland
Volksinitiative proG9 erhält sogar Unterstützung aus dem Bundestag
"G8 gehört abgeschafft!"
Von Peter Kleinert

Die hessische Volksinitiative proG9 freut sich über die offizielle Unterstützungszusage der Bundestagsabgeordneten und Stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Dr. Sahra Wagenknecht. So erhalte die Volksabstimmung über das bildungspolitische Problem G8, also die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre, und der Gesetzesentwurf "Pro G9: Mehr Zeit für bessere Bildung" die notwendige Aufmerksamkeit. 
 

Wagenknecht
NRhZ-Archiv
„Die negativen Auswirkungen einer wirtschaftsorientierten Schulzeitver-kürzung sind drastisch. Nicht nur, dass es an Zeit für das Vertiefen und auch Wiederholen der Lerninhalte fehlt, auch der Rahmenplan kann meistens nur noch oberflächlich abgehakt werden", so Sahra Wagenknecht. "Die geforderten Leistungen müssen mit außerschulischer Unterstützung durch Eltern und Nachhilfeinstituten erbracht werden. Unseren Kindern fehlen Freiräume für Hobbies, Familie, Sport, Freundschaften und außerschulischem Engagement. Die Verkürzung der Schulzeit hat die Zwei-Klassen-Bildung verschärft, zum Beispiel weil sich Eltern mit geringen Einkommen teure Nachhilfestunden schlicht nicht leisten können. Gute Bildung braucht Zeit! Somit unterstütze ich den Wunsch „G9 für alle“ und fordere die vollständige Zurücknahme der Schulzeitverkürzung“, teilte Sahra Wagenknecht in einer Pressemitteilung mit.
 
Im Namen der hessischen Volksinitiative proG9 danken ihr die drei Vertrauensleute Ronald Strasser, Andreas Bartels und Christiane Hennrich für diese Unterstützung und freuen sich, dass die Thematik um das bildungspolitische Problem G8 die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Bis nach Berlin dringen die Proteste gegen eine untaugliche Schulzeitverkürzung und so solle es auch sein. Die Problematik des Turboabiturs sei nicht nur Ländersache, sondern müsse an oberster Stelle, also im Bundestag, Gehör finden. "Die Proteste sind nicht verhallt, viele Schulen und die laufenden Jahrgänge warten weiterhin auf kategorisches Umdenken, warten weiterhin darauf, zu einer vernünftigen, längeren Schulzeit zurückkehren zu können. Schule und Abitur im Schnellverfahren sind weiterhin nicht gewünscht und genau das werden sowohl die hessischen Bürgerinnen und Bürger als auch viele Bürgerinnen und Bürger anderer Bundesländer weiterhin bekämpfen. Dr. Sahra Wagenknecht und alle Bündnispartner der Volksinitiative proG9 verlangen eindeutig nach einer ausgewogenen sechsjährigen Mittelstufe und das darf nicht länger ignoriert werden!"
 
"G8 gehört abgeschafft!" Das meint nach Kenntnis der Initiative eine überwältigende Mehrheit in Hessen. Die Initiative "Pro G9: Mehr Zeit für bessere Bildung" wurde gegründet, um allen Kindern die Rückkehr zu einer sechsjährigen Mittelstufe zu ermöglichen. Dazu gehören auch die Kinder in bereits laufenden Jahrgängen, denen bislang die Rückkehr zu G9 verweigert wird, wenn ihre Schule sich für die Zukunft ganz für G9 entschieden hat.
 
Die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre (G8) habe erhebliche Nachteile und Stress für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern gebracht. Auch zahlreiche Vereine und Jugendorganisation leiden unter dem G8-Stress, da der Nachwuchs ausbleibt, weil er einfach keine Zeit mehr dafür hat.
 
Nicht zuletzt deshalb erfahre die Initiative eine breite Unterstützung durch Personen, Verbände und Parteien. Nun gehe es darum, rund 90.000 Unterschriften zu sammeln, damit der Gesetzesentwurf "Pro G9: Mehr Zeit für bessere Bildung" in den Landtag komme und zukünftig alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte ein Schulgesetz haben, das ihre Interessen und Bedürfnisse so gut es geht berücksichtigt. Die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von bisher dreizehn auf nunmehr zwölf Jahre wurde in fast allen Bundesländern eingeführt. Lediglich in Rheinland-Pfalz bleibt es bisher bei einem Modellversuch an Ganztagsschulen, während die reguläre Schulzeit an Gymnasien bis zum Abitur weiterhin 13 Jahre dauert. (PK)
 
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.proG9.de


Online-Flyer Nr. 436  vom 11.12.2013

Druckversion     



Startseite           nach oben

KÖLNER KLAGEMAUER


Für Frieden und Völkerverständigung
FOTOGALERIE