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Kultur und Wissen
Forschungsbericht der Wissenschaftlervereinigung Kompetenzinitiative e.V.
Mobilfunk-Nutzung fördert Stress und Burn-Out
Von Peter Kleinert

Handys, SmartPhones und Tablets fördern Stress und Burn-Out, nicht nur durch die Datenflut, den Zwang zur ständigen Erreichbarkeit, neuen Leistungsanforderungen durch den Datenstrom, sondern auch durch die Strahlenbelastung. Darauf weist die Wissenschaftlervereinigung Kompetenzinitiative e.V. in einem Forschungsbericht (Titel: "Steigende 'Burn-out'-Inzidenz durch technisch erzeugte magnetische und elektromagnetische Felder des Mobil- und Kommunikationsfunks") hin.
 

Quelle: NRhZ-Archiv
Die Forschungslage sei eindeutig. Mehr als 40 Forschungen würden inzwischen nachweisen, dass die Mobilfunk-Frequenzen von WLAN, TabletPCs, Handys und SmartPhones zu oxidativem Zellstress führen. Bereits im Dezember 2012 wurde im Schwerpunktthema "Burn-Out" der Zeitschrift "Umwelt-Medizin-Gesellschaft des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (dbU)" auf den Zusammenhang zwischen elektromagneti- schen Feldern und Zellschädigungen, die zu einem Energiedefizit führen, hingewiesen.
 
Dr. Ulrich Warnke, einer der Autoren des Forschungsberichtes, fordert vor allem die Krankenkassen auf, diesen Zusammenhängen nachzugehen: "Die neuen Statistiken des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) und der "Stressreport Deutschland 2012" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sollten als ein Alarmzeichen gesehen werden. Die Krankheitstage aufgrund von "Burn-Out" stiegen zwischen 2004 und 2011 um das 18-fache, 20,8 Prozent der Beschäftigten berichten von Erschöpfung, Schlafstörungen nehmen in allen Altersstufen rapide zu. Das Ansteigen dieser Symptome verläuft nahezu parallel mit dem Anstieg der Nutzung der Mobilfunktechnologien." Es wäre für den Verbraucherschutz angebracht, so Warnke weiter, die Nutzer über diese Zusammenhänge aufzuklären und ein Bewusstsein über die Risiken und den sparsamen Umgang mit den strahlenden Technologien zu schaffen. Insbesondere Kinder und Jugendliche seien durch die Zellschädigungen, die die Strahlung hervorruft, besonders gefährdet.
 
Hier die dem Forschungsbericht vorangestellte Zusammenfassung der Autoren: Das Burn-Out-Syndrom (BOS) ist eine psychosomatische Stresserkrankung. Exogener Stress führt zu Oxidativem Zellstress, einer übermäßigen Entstehung von Freien Sauerstoff-Radikalen, Stickstoff-Radikalen und Folge-produkten (ROS / RNS). Dadurch entstehen mitochondriale Stoffwechselstörungen, die zu einem ATP-Mangel (Adenosin-triphosphat) und in der Folge zur verminderten Leistungsfä-higkeit der Zellen führen. ATP-Mangel ist ein wesentlicher Faktor sowohl beim BOS als auch beim Chronic Fatigue Syn-drom (CFS). Ein zentrales Element der Multisystemerkrankung BOS sind die Entzündung (Inflammation) als Folge von nitrosa-tivem und oxidativem Stress so wie die erworbene Mito-chondropathie. Aus der Umgebung stammende schwache Magnetfelder (z.B. Gerätetransformatoren) und diverse Hoch-frequenzschwingungen erhöhen die Ausbeute von Freien Ra-dikalen und toxisch wirkenden Folgeprodukten. Die nicht-ionisierende Strahlung der Mobil- und Kommunikationsfunk-technologie (Mobilfunkmasten, Handys, WLAN u.a.) führt ebenso zu Zellstress. Es besteht eine Wechselwirkung zwi-schen der Stressauslösung durch Lebensumstände, Mag-netfeldern und Mobil- und Kommunikationsfunkstrahlung. Der Mensch leidet an Funktionsstörungen und Krankheiten und - soweit sie vererbbar sind - gibt er sie als Vorschädigun-gen an die nächsten Generationen weiter, wie z.B. beim ‚Aquired Energy Dyssymbiosis Syndrom’ (AEDS).
 
Der Vorsitzende der Kompetenzinitiative e.V., Professor Karl Richter, Saarbrücken, fordert angesichts der eindeutigen Ergebnisse dieses Forschungsüberblicks die Verantwortlichen in der Politik, besonders aber im Erziehungswesen, auf, vor diesen Erkenntnissen nicht mehr aus Rücksicht vor der Industrie die Augen zu verschließen.
 
Autoren des Forschungsberichts

Dr. rer. nat. Ulrich Warnke (Saarbrücken). Er ist Biowissenschaftler, war bis zur Pensionierung Dozent an der Universität Saarbrücken. Seine Hauptarbeitsgebiete liegen in den Bereichen der Biomedizin, der Umweltmedizin und der Biophysik. Seit Jahrzehnten gilt sein besonderes Interesse der Wirkung elektromagnetischer Felder. Er leitet das Institut für Technische Biologie & Bionik.
Peter Hensinger M.A.. Er ist Germanist und Pädagoge, arbeitete in der Psychiatrie, koordiniert bei Diagnose-Funk e.V. den Bereich Wissenschaft und ist Mitglied im Vorstand des BUND Stuttgart. (PK)
 
[[Der Forschungsbericht kann hier heruntergeladen werden]] http://kompetenzinitiative.net/publikationen/forschungsberichte/mobilfunk-nutzung-foerdert-stress-und-burn-out.html
 
 


Online-Flyer Nr. 392  vom 06.02.2013



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