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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Inland
Bündnis "Umfairteilen" fordert Konsequenzen aus dem Reichtumsbericht:
Steuerpolitische Kehrtwende ist notwendig!
Von Frauke Distelrath

Das Bündnis "Umfairteilen" sieht sich in seiner Kritik an der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft durch die am heutigen Dienstag bekannt gewordenen Zahlen des neuen Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung bestätigt. Das Bündnis bekräftigt seine Forderung nach einer deutlich stärkeren Steuerbelastung reicher Haushalte in Deutschland.
 
Riesige Vermögen für immer weniger Menschen

"Wenn es überhaupt noch eines Beleges für die Möglichkeit und die
Notwendigkeit der Umverteilung in Deutschland bedurft hätte, so ist dieser nun mit dem amtlichen Armuts- und Reichtumsbericht gegeben", stellt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes fest. "Wenn sich derart riesige Vermögen auf immer weniger Menschen in Deutschland konzentrieren, wie es der Bericht feststellt, ist für eine jede Regierung dringender Handlungsbedarf gegeben", mahnt Schneider. Nach Regierungsangaben hat sich das private Nettovermögen in den vergangenen zehn Jahren auf rund 10 Billionen Euro mehr als verdoppelt, wobei über die Hälfte dieses Vermögens im Besitz von nur zehn Prozent der Bevölkerung ist.
 
Spürbare Umverteilung von Reich zu Arm!

Angesichts der gleichzeitig wachsenden öffentlichen Finanznot und einer
zunehmenden sozialen Ungleichheit fordert das Bündnis eine rigorose
steuerpolitische Kehrtwende. "Allein die privaten Vermögen des reichsten
Prozents der Bundesbürger sind höher als alle Schulden von Bund, Ländern
und Kommunen zusammen. Wir brauchen eine spürbare Umverteilung von Reich zu Arm, damit Politik auch künftig noch Gestaltungsspielräume und der
Sozialstaat eine Zukunft hat", fordert Jutta Sundermann von Attac
Deutschland. Konkret fordert das Bündnis eine dauerhafte Vermögenssteuer
sowie eine einmalige Vermögensabgabe, um reiche Haushalte in Deutschland deutlich stärker als bisher für die Finanzierung des Gemeinwesens heranzuziehen.
 
Aktionstag am 29. September auch in Köln

Dem parteipolitisch unabhängigen Bündnis "Umfairteilen – Reichtum
besteuern!" gehören bisher auf Bundesebene über 20
zivilgesellschaftliche Organisationen an: Von Attac, Gewerkschaften und
Sozialverbänden über Migrantenverbände, Jugend- und
Studierendenorganisationen bis hin zur Initiative Vermögender für eine
Vermögensabgabe. Am 29. September 2012 findet ein bundesweiter
Aktionstag statt mit Kundgebungen in Berlin, Bochum, Frankfurt am Main,
Köln und Hamburg sowie weiteren Aktionen an mehr als 30 Standorten.

Die Auftaktveranstaltung in Köln findet ab 12.00 Uhr auf dem Roncalliplatz statt. Anschließend gibt es eine Demonstration im Bereich der Kölner Innenstatt. Eine Abschlußkundgebung wird es ab 14.00 Uhr auf dem Heumarkt geben. Die Kundgebungen werden von namhaften RednerInnen und KünstlerInnen unterstützt. (PK)

http://umfairteilen.de/start/ablauf/koeln/
 
Frauke Distelrath ist die Pressesprecherin von Attac Deutschland


Online-Flyer Nr. 372  vom 19.09.2012

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