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Literatur
Einige Kurzkommentare zum neuen Buch des Jazzmusikers Gilad Atzmon - 1
"Der Wandernde – WER?"
Von Peter Kleinert

Vergangene Woche haben wir eine kurze Information unserer Autorin Evelyn Hecht-Galinski zu dem neuen Buch des 1963 in Jerusalem geborenen Jazzmusikers und Autors Gilad Atzmon "Der wandernde – Wer? - Eine Studie jüdischer Identitätspolitik" veröffentlicht, das bereits 2011 unter dem Titel "The Wandering Who - A Study of Jewish Identity Politics" erschienen ist. Hier nun eine Reihe von sehr interessanten Kurzkommentaren bekannter Autoren und Wissenschaftler zu diesem Buch, das im Juli auf Deutsch im Zambon Verlag erscheinen wird.
 

Gilad Atzmon
Quelle: Wikipedia
„Die Geschichte einer Wandlung, erzählt mit unbeirrbarer Integrität, die Alle (insbesondere Juden), denen wirklicher Frieden sowie ihre eigene Identität am Herzen liegt, nicht nur lesen, sondern auch zum Gegenstand gründlichen Nachdenkens und einer weiten Diskussion machen sollten.”
Prof. Richard Falk, emeritierter Albert G. Milbank-Professor fürVölkerrecht, Princeton University, Autor von mehr als 20 Büchern und “UN-Sonderberichter-statter für die besetzten palästinensi-schenGebiete”.
 
„Faszinierend und provokativ!“
Prof. John J. Mearsheimer, Inhaber der „Politikwissenschaftlichen Wendell Harrison-Professur für Herausragende Verdienste“ an der Universität Chicago.
 
„Gilad‘s Buch ist eine exzellente Kritik der Identitätspolitik im Allgemeinen und der jüdischen Identitätspolitik im Besonderen aus humanistischer Perspektive. Die hysterischen Angriffe gegen Gilad legen nur die Schwächen, Unsicherheiten, Doppel-Standards und versteckten Agenden seiner Angreifer bloß. Gilad‘s offenbar von seinem Jazz beeinflusster Humanismus und sein Plädoyer für den Humanismus scheinen aus jeder Seite dieses Buches hervor.“
Prof. Francis A. Boyle, Professor für Völkerrecht am College of Law der Universität lllinois und ehemaliges Vorstandsmitglied von Amnesty International.
 
„Atzmon behandelt in "Der wandernde – WER?" wichtige Fragen, die eine sorgfältige Prüfung durch jeden - Juden, Palästinenser und Anderen - verdienen, der sich mit Themen Zionismus,des jüdischen Staates, Unterdrückung der Palästinenser und mit Juden befasst.“
(Washington Report on Middle East Affairs, May 2012) Prof. Norton Mezvinsky, herausragender und angesehener amerikanischer Historiker und Vorsitzender des International Council for Middle East Studies, Inc.
 
„Die bis heute korrekteste Beurteilung jüdischer Identität und politischer Antriebskraft.“
Today‘s Jewish Heroes
 
„Atzmon‘s Einsicht in den von der zionistischen Bewegung erschaffenen Organismus ist explosiv.“
Prof. William A. Cook, Professor für Englisch an der Universität La Verne, Südkalifornien; Autor von „The Rape Of Palestine“.
  
„Gilad Atzmon entschied, die Büchse der Pandora zu öffnen und eine Debatte zu entfachen, die enttäu-schenderweise allzu lange ruhte. Seine Erfahrungen sind in höchstem Maße authentisch, seine Ansichten stich-haltig, knallhart und gelegentlich provokativ. Lektüre und Diskussion des Buches sind ein Muss.”

Ramzy Baroud, in Gaza geboren, Herausgeber des Palestine Chronicle und Autor von „The Second Palestinian Intifada: A Chronicle of a People’s Struggl“ sowie “My Father was a Freedom Fighter:Gaza’s Untold Story”.
 
„Atzmon’s wesentlicher Beitrag zur Solidarität mit Palästina besteht darin, Nichtjuden erkennen zu helfen, dass sie bei Konflikten mit jüdischen Organisationen nicht immer im Unrecht sind.”
Prof. Jean Bricmont lehrt an der Universität Louvain in Belgien Physik. Er ist Autor von„Humanitarian Imperialism“.
 
„Eine Pionierarbeit, die verdient, gelesen zu werden; mit diesem Buch beweist Gilad Atzmon Mut!“
Dr. Samir Abed-Rabbo, in Jerusalem geboren, Autor, emeritierter Professor für Völkerrecht und Direktor des Center for Arabic and Islamic Studies in Brattleboro, Vermont, sowie ehemaliger Dekan der Jerusalem School for Law and Diplomacy.
 
„Gilad‘s Entrinnen aus spiritueller Klaustrophobie in eine freie und offene Humanität zeugt von Furchtlosigkeit.”
Robert Wyatt, legendärer britischer Sänger und Liedermacher.
 
„Exzellent von Anfang bis Ende – ausgezeichnet organisierte Argumentation und wohlartikulierte Argumente.”
David Rovics, einflussreicher Sänger, Liedermacher und maßgeblicher Unterstützer Palästinas.
 
„In seinem unnachahmlichen unaufgeregt-souveränen Stil identifiziert Atzmon das Abszess im jüdischen Weisheitszahn – den exilischen Tribalismus – und zieht ihn. Autsch!“
Eric Walberg, Autor von “Postmodern Imperialism: Geopolitics and the Great Games“. Er schreibt für Al Ahram Weekly.
 
„Der wandernde – WER? Dekonstruiert die einzigartige politische Identität, die die Realität der jüdischen Nation und die in ihrem Namen begangenen Verbrechen gestaltet. Als Nichtjude fand ich das Buch erhellend.“
Sameh Habeeb, geboren in Gaza, ist Gründer und Herausgeber desPalestine Telegraph.
 
„Gilad Atzmon reflektiert über die Reise seiner inneren Verwandlung von einem IDF-“Israeli“ - „Israeli“ in den israelischen Streitkräften – einem rassistischen Tribalisten, selbstghettoisierten und in Ab- und Ausgrenzungsmentalität befangenen Zionisten, der als Kind unter dem starken Einfluss seines Großvaters, eines „zionistischen Terroristenveteranen“, stand, in einen Universalisten und Humanisten.“
Nahida Izzat, exilpalästinensische Poetin, schreibt für mehrere Zeitschriften.
 
„Eine brillante Analyse, die die offenbaren Widersprüche des auf jüdischer Identität basierenden politischen Verhaltens nicht nur verständlich, sondern vorhersagbar macht.“
Jeffrey Blankfort, führender amerikanischer pro-palästinensischer Aktivist.
 
„Atzmon besitzt den Mut, an dem unter westlichen Intellektuellen ein so abgrundtiefer Mangel herrscht.“
Prof. James Petras, Bartle-Professor für Soziologie an der Binghamton University, New York, Autor von mehr als 62 Büchern, einschließlich „The Power of Israel in the United States“.
 
„Gilad Atzmon‘s Buch „Der wandernde – WER?“ ist ebenso geistreich-witzig und Gedanken anregend wie der Titel. Es ist aber auch ein wichtiges Buch, das Schlussfolgerungen über Juden, Jüdischkeit und Judentum bietet, die einige zwar schockierend finden werden, die jedoch für ein Verständnis jüdischer Identitätspolitik und der von ihr auf der Weltbühne gespielten Rolle wesentlich sind.“
Karl Sabbagh, Exil-Palästinenser, Journalist, Fernsehproduzent und Autor mehrerer Bücher einschließlichn„A Rum Affair“, „Power Into Art“, „Dr. Riemann’s Zeros and Palestine: A Personal History“.
 
„Nachdem ich nun Gilad seit 25 Jahren kenne, lese ich das Buch auf Englisch, höre es auf Hebräisch und reflektiere darüber auf Arabisch. Gilad Atzmon ist erstaunlich mutig.“
Dr. Makram Khoury-Machool, palästinensischer Wissenschaftler und Spezialist für arabische Medien an der Universität Cambridge.
 
„Eine faszinierende Leistung.“
Dr. Oren Ben Dor, lehrt Rechts- und politische Philosophie an der Universität Southampton, Vereinigtes Königreich.
 
„Gilad Atzmon ist jemand, der all das umfassend verkörpert, was es bedeutet, ein Intellektueller zu sein.”
Kim Petersen, Herausgeber von Dissident Voice.
 
„Vielleicht konnte nur ein Musiker diese ebenso einfühlsame wie scharfsinnige Klage darüber verfassen, wie so viele Juden - in dem Glauben, zu tun, „was gut für die Juden ist“ - es zustande brachten, das Herz aus den palästinensischen Nationen zu schneiden und dieser Tragödie den Anschein der natürlichen Ordnung der Dinge zu geben.“
Kathleen Christison, ehemalige CIA-Analystin und Autorin mehrerer Bücher über die palästinensische Situation.
 
Kurzbiografie von Gilad Atzmon
 
Gilad Atzmon, geboren 1963 in Jerusalem, wuchs in Tel Aviv in einer sekulären konservativen Familie auf. Am Libanonkrieg 1982 nahm er als Rettungsassistent der israelischen Armee teil und studierte nach Abschluss seines Wehrdienstes Komposition und Jazz an der Rubin Academy of Music in Jerusalem. Danach tourte er mit seiner eigenen Band und arbeitete als Produzent und Arrangeur im Bereich der Rock-, Jazz- und Weltmusik, beispielsweise mit Ofra Haza, Jack DeJohnette oder Michel Petrucciani. Aus politischen Gründen verließ er Israel, ging zunächst nach Deutschland und lebt seit 1993 in London, wo er Philosophie studierte.
 
Der Musiker Atzmon spielt Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon, als Nebeninstrumente verwendet er darüber hinaus Klarinette, Sol, Zurna und Flöte. Er gründete das Orient House Ensemble, das nach dem früheren PLO-Hauptquartier in Ostjerusalem benannt ist und mit dem er seit 2000 CDs beim Münchener Jazzlabel enja veröffentlicht hat.
 
Politisch geprägt wurde er nach eigenen Angaben durch den Libanonkrieg 1982. Danach sah er Israel als "eine Kolonialmacht, die durch ethnische Säuberung und Plünderung entstanden ist". Als Schriftsteller wird Atzmon bereits mit Philip Roth und Michel Houellebecq verglichen. Sein Debütroman "Anleitung für Zweifelnde" wurde in 18 Sprachen übersetzt. In seinem 2005 erschienenen "Buch My One and Only Love" macht Atzmon sich über zionistische Helden lustig und stellt den israelischen Geheimdienst als Verbrecherbande dar. Sein erster Roman verschwand in Israel nach kurzer Zeit aus den Buchläden, sein zweites Buch ist nicht auf Hebräisch erschienen. Atzmon fordert die Auflösung Israels und setzt sich für einen gesamtpalästinensischen Staat ein, ist also ein Vertreter der "Einstaatenlösung". (PK)


Online-Flyer Nr. 360  vom 27.06.2012



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