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Globales
Mumia Abu-Jamal in ein Gefängnis mittlerer Sicherheitsstufe verlegt
Nach der Todesszelle nun "Administrativhaft"
Von Jürgen Heiser

Mumia Abu-Jamal ist am Mittwoch abend (Ortszeit) vor einer Woche aus dem Hochsicherheitsgefängnis SCI Greene in Waynesburg, Pennsylvania, in das SCI Mahanoy in Frackville verlegt worden. Dieses Gefängnis mittlerer Sicherheitsstufe mit 4.000 Insassen befindet sich 170 Kilometer nordwestlich von Philadelphia.
 

Mumia Abu-Jamal – 1995 während Filmaufnahmen
von KAOS-Team in der Todeszelle
Nach Auskunft des Anstaltsleiters, John Kerestes, unterliegt Mumia Abu-Jamal dort zunächst noch der "Administrativhaft". Dieser Absonderungs-status eines Häftlings bedeutet nach den Strafvollzugregeln, "daß seine Anwesenheit im Normalvollzug eine Bedrohung für Leben und Eigentum des Gefangenen, der Bediensteten, der Mitgefangenen, der Allgemeinheit oder der Sicherheit und Ordnung der Anstalt darstellt". Abu-Jamal werde aber nach erfolgter Eingangsüberprüfung in den Normalvollzug verlegt, so Kerestes.

Unterstützer in den USA rufen dazu auf, ihm Solidaritätspost zu schicken (M. Abu-Jamal, AM 8335, SCI Mahanoy, 301 Morea Road, Frackville, PA 17932, USA). Damit werde gleichzeitig den Behörden klargemacht, daß die internationale Öffentlichkeit weiterhin wachsam ist.
 
Wachsamkeit scheint nach einem Bericht von Prisonradio.org über eine Versammlung der rechten Fraternal Order of Police (FOP) am 8. Dezember in Glenside, einem Vorort Philadelphias, auch geboten. Im Beisein des Ehrengastes Maureen Faulkner, der Witwe des angeblich von Abu-Jamal getöteten Polizisten, beendete FOP-Präsident John McNesby seine Rede, in der er Bedauern über das gerichtlich aufgehobene Todesurteil gegen Abu-Jamal ausdrückte, mit den Worten: "Das nächste Mal, daß ich von ihm etwas höre, ist es hoffentlich sein Nachruf!"
 
Jürgen Heiser hat diesen Artikel am 17. Dezember in der junge Welt veröffentlicht. Wir durften ihn auch in die NRhZ stellen und bringen nun als "Weihnachtsgeschenk" und Solidaritätsaufruf für den endlich nicht mehr unmittelbar vom Todesurteil bedrohten afroamerikanischen Journalisten unseren 1995/96 mit ihm zusammen als Todeszellen-Gefangener produzierten 67 Minuten langen Dokumentarfilm "Hinter diesen Mauern" in dieser NRhZ-Ausgabe. (PK)
 
Schauen Sie dazu in unseren Film-Rubrik in dieser Ausgabe und in 
www.kaos-archiv.de
unter "Dokfilme"


Online-Flyer Nr. 333  vom 21.12.2011

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