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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Lokales
Frank Bremekamp, Geschäftsführer der stadteigenen JSG, auf Bewährung
Erneut mildes Urteil zu Mülheimer Korruption
Von Lothar Reinhard

Der geschasste ex-JSG-Geschäftsführer Frank Bremekamp stand am 21.10. vor dem Amtsgericht Mülheim wegen Veruntreuung. Das Urteil lautete: 1 Jahr Haft auf 2 Jahre Bewährung und ganze 2.500 Euro Strafe für wohltätige Zwecke. Die Staatsanwaltschaft will in Berufung gehen, weil sie dem feinen Herrn B. zusätzlich noch 50 Sozialstunden aufbrummen will. Der "arme“ Kerl ist jetzt vorbestraft und darf 2 Jahre keine städtische Gesellschaft plündern oder missbrauchen. Braucht er auch nicht, denn u.a. die Firma FAM in Oberhausen läuft auf Michaela aus der Beek-Bremekamp. Über Google findet man noch etliches mehr! Neuer Gerichtstermin - siehe unten.
 

Frank Bremekamp
Das ist ein wirklich mildes Urteil bei der Schwere der Vergehen, auch noch auf dem Rücken der Hartz IV-Beschäftigten, welche er als Chef der stadteigenen Jobservice GmbH (JSG), massiv einschüchtern und trietzen ließ!
 
Ähnlich glimpflich davon kam neulich das gekaufte SPD-Ratsmitglied Mounir Yassine, außerdem Urkundenfälscher und Überstundenkönig aus der Vergärungsanlage.(1) Gerd Bultmann (ebenfalls SPD), Ex-Kämmerer und als MEG-Geschäftsführer u.a. verantwortlicher Abzeichner der unglaublichen Yassine-Überstunden kam gar mit jahrelangem hochbezahltem Freilauf inkl. Dienstwagen davon, ist heute Unternehmensberater und Rotary-Präsident.
 

Ehemaliges SPD-Ratsmitglied
Mounir Yassine
Aus der WAZ: „Bremekamp, der Ende November 2007 als Geschäftsführer der JSG entlassen worden war, präsentierte sich vor Gericht als gebrochener Mann: Mit schwacher Stimme berichtete er, wie er nach Bekanntwerden der Vorfälle psychisch zusammengebrochen sei, seine Ehe sei zerstört, gleichwohl unterstütze er seine Frau in deren Firma FAM Gebäudedienste GmbH, habe ansonsten derzeit kein Einkommen.“ Man glaubt es kaum!!!
Mehr in der WAZ: „Strafverfahren: Ein Jahr auf Bewährung Mülheim, 21.10.2011, von Annette Lehmann."(2) 
 
MBI-Erinnerungen an den 6. September 08:
 
"Unglaubliche Selbstbedienung von ex-jsg-Geschäftsführer Bremekamp aufgeflogen!
 
Die städtische jsg in der Optionskommune Mülheim zwang Hartz IV-Empfänger mit teils rüden Methoden in Billigjobs etwa der Gebäudereinigung. Regelmäßig verkündete der hoch bezahlte jsg-Geschäftsführer Bremekamp Erfolgsbilanzen im Kampf gegen Dauerarbeitslosigkeit. Doch dann fiel im letzten Sommer ein Finanzloch auf, das sich Stück für Stück auf 2,4 Mio. Euro vergrößerte. Keiner wollte vorher etwas bemerkt haben. Bremekamp stellte trotz Einstellungsstopp noch Yassines Bruder und einen CDU-Stadtverordneten fest ein. Das half ihm aber nicht mehr. Er wurde freigesetzt, denn er habe den Aufsichtsrat nicht ordnungsgemäß informiert. Um eine evtentuelle Abfindung geht es nun vor Gericht und die jsg wird Stück für Stück abgewickelt als Fehlkonstruktion, die neben der städtischen Sozialagentur für mehrfache Parallelberatung und Betreuung der Langzeitarbeitslosen gesorgt hatte. Jetzt aber flog auf, dass Bremekamp sich auch noch kräftig persönlich bedient hatte. In der Oberhausener Firma Kubus waren seine Familienmitglieder scheinbeschäftigt. Die jsg vergab Aufträge an die Kubus, die aber nur von den jsg-Kräften durchgeführt wurden und zudem Verluste einfuhren. So kassierte die gesamte Familie mit. Neben den derart veruntreuten Bundesgeldern ("zur Förderung von Beschäftigung für Langzeitarbeitslose!") machte auch die Stadt kräftig Verluste. Und wieder hat angeblich niemand etwas gemerkt. Bremekamps private Firmen waren aber wohl bekannt."(3): Ausführlichere Infos der Mülheimer Bürgerinitiativen aus dem Jahr 2009. (PK)

Aktuell: 

Am Freitag, 28. Oktober, findet die nächste Gerichtsverhandlung Stadt Mülheim vs. Ex-Geschäftsführer Bremekamp statt, und zwar um 11 Uhr am Landgericht Duisburg in Raum 144. Es geht um Schadenersatz für die Millionenschäden, die Bremekamp als Geschäftsführer der städtischen JSG (JobService GmbH) verursacht hat. Die JSG „betreute“ Langzeitarbeitslose beim „Fördern und Fordern“, wobei sie vor allem letzteres praktizierte mit z.T. rüden Methoden. Nach dem Bremekamp-Debakel wurde die JSG zum größten Teil abgewickelt und in die rein städtische Sozialagentur der Optionskommune Mülheim integriert.

 
(1) http://www.mbi-mh.de/2010/10/27/yassine-spd-sumpf-ohneende
(2) http://www.derwesten.de/staedte/muelheim/Ein-Jahr-auf-Bewaehrung-id5185880.html
(3) as http://www.mbi-h.de/bis2009/Gremienarbeit/Ausschusse/Sozialausschuss/JSG/jsg.html
 
Lothar Reinhard ist Fraktionsvorsitzender der MBI (Mülheimer Bürgerinitiativen) im Stadtrat.


Online-Flyer Nr. 325  vom 26.10.2011



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