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Literatur
Lyrik
Gegossenes Blei
Von Axel Kutsch

Gegossenes Blei. Geröstete Kinder.
Der Tod füllt sich wieder den Bauch.
Wir hören viel und sehen wenig.
Der Tag trägt ein Kopftuch aus Rauch.
 
Die Milch wird schwarz. Zum Tanz spielt auf
der Meister mit seinen Flammen.
In den Ruinen des Gazalands
liegen die Leichen eng beisammen.
 
In staubigen Gassen staut sich der Hass,
er wird der Angst nicht weichen:
Die Augen des Himmels feuerrot,
die Erde voll blutiger Zeichen. 

(Die israelische Armee bezeichnet ihren Einmarsch in den Gaza-Streifen als „Operation gegossenes Blei“.)


Axel KutschAxel Kutsch verbrachte seine Kindheit und Jugend in Stolberg/Rhld. und Aachen. Von 1969 bis 1999 war er bei verschiedenen Tageszeitungen als Redakteur tätig. Er veröffentlichte bis 2006 elf Gedichtbände und edierte Lyrikanthologien, u.a. „47 & 11. Echt Kölnisch Lyrik“ und „Versnetze. Das große Buch der neuen deutschen Lyrik.“ Außerdem hat Axel Kutsch regionale Rhein-Erft-Kreis-Lesebücher herausgegeben. Er lebt heute in Bergheim/Erft. (CH)

Online-Flyer Nr. 180  vom 14.01.2009

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