SUCHE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Fotogalerien
"Macht zu die Tür, die Tor macht dicht, Aachen will die Nazis nicht!"
Neonazis in Aachen unerwünscht
Von Horst Schnitzler
Knapp vierzig Leute waren dem Aufruf des bekennenden Neonazis Axel Reitz
gefolgt. Während dieser von der kleinen Gruppe seiner Getreuen auf die
bekannten fremdenfeindlichen und nationalistischen Parolen Applaus
erhielt, erschallte von der anderen Seite des Bahnhofsplatzes
vielhundertfach "Nazis raus!", "haut ab!" und "Nazis verpisst euch,
niemand vermisst euch!"
Rund tausend PolizistInnen wurden nach Aachen geordert, um eine Blockade
der Nazidemo durch Gegendemonstranten zu verhindern und den Nazis die
angemeldete Demonstration zu ermöglichen. Ein generelles Verbot von
Nazidemos sei nach dem jüngsten Urteil der Mehrheit der
Bundesverfassungsgerichter nicht möglich, so der Aachener
Polizeipräsident Oelze.
Nicht verhindert werden konnte das demonstrative Entrollen eines
Transparents in luftiger Höhe an Fenstern des angrenzenden leer
stehenden Gebäudes des ehemaligen Hauptzollamts. Dort war zu lesen:
"Antifaschismus braucht Freiräume! Da habt ihr die Bescherung." Mutmaßlich wollten Mitglieder der linksautonomen Bewegung mit der Aktion
u.a. auf die Notwendigkeit eines seit Jahren in Aachen eingeforderten
sozialen Zentrums hinweisen. Sechs Personen nahm die Polizei wegen
Hausfriedensbruch und Störung der Nazi-Kundgebung vorübergehend fest.
Weitere fünf Teilnehmer der friedlichen Antifa-Gegendemo wurden nach
Angaben der Demoleitung festgenommen, nachdem rohe Eier in Richtung
Nazidemo geflogen waren.
Als großen Erfolg werteten die Organisatoren der Antifa-Proteste die
Mobilisierung von 500 Menschen. Und dies, obwohl der Aachener
Oberbürgermeister vereint mit allen Ratsfraktionen - mit Ausnahme der
Linken - propagiert hatte, die AachenerInnen sollten sich nicht an der
Gegenkundgebung der Antifa beteiligen.
Stattdessen rief OB Linden (SPD) an den Vortagen zu Protestkundgebungen auf unter dem Motto "Wir sind Aachen – Nazis sind es nicht." Viele
AachenerInnen war das empfohlene "aktive Ignorieren" zu wenig. So
machten sie durch ihre Teilnahme an den Protesten am Heiligabendvormittag deutlich, dass Naziaufmärsche auch „eines couragierten aktiven Entgegentretens" bedürfen. (PK)
Foto: Horst Schnitzler
Foto: Horst Schnitzler
Alle anderen Fotos: Karin Richert
Online-Flyer Nr. 179 vom 07.01.2009
"Macht zu die Tür, die Tor macht dicht, Aachen will die Nazis nicht!"
Neonazis in Aachen unerwünscht
Von Horst Schnitzler
Knapp vierzig Leute waren dem Aufruf des bekennenden Neonazis Axel Reitz
gefolgt. Während dieser von der kleinen Gruppe seiner Getreuen auf die
bekannten fremdenfeindlichen und nationalistischen Parolen Applaus
erhielt, erschallte von der anderen Seite des Bahnhofsplatzes
vielhundertfach "Nazis raus!", "haut ab!" und "Nazis verpisst euch,
niemand vermisst euch!"
Rund tausend PolizistInnen wurden nach Aachen geordert, um eine Blockade
der Nazidemo durch Gegendemonstranten zu verhindern und den Nazis die
angemeldete Demonstration zu ermöglichen. Ein generelles Verbot von
Nazidemos sei nach dem jüngsten Urteil der Mehrheit der
Bundesverfassungsgerichter nicht möglich, so der Aachener
Polizeipräsident Oelze.
Nicht verhindert werden konnte das demonstrative Entrollen eines
Transparents in luftiger Höhe an Fenstern des angrenzenden leer
stehenden Gebäudes des ehemaligen Hauptzollamts. Dort war zu lesen:
"Antifaschismus braucht Freiräume! Da habt ihr die Bescherung." Mutmaßlich wollten Mitglieder der linksautonomen Bewegung mit der Aktion
u.a. auf die Notwendigkeit eines seit Jahren in Aachen eingeforderten
sozialen Zentrums hinweisen. Sechs Personen nahm die Polizei wegen
Hausfriedensbruch und Störung der Nazi-Kundgebung vorübergehend fest.
Weitere fünf Teilnehmer der friedlichen Antifa-Gegendemo wurden nach
Angaben der Demoleitung festgenommen, nachdem rohe Eier in Richtung
Nazidemo geflogen waren.
Als großen Erfolg werteten die Organisatoren der Antifa-Proteste die
Mobilisierung von 500 Menschen. Und dies, obwohl der Aachener
Oberbürgermeister vereint mit allen Ratsfraktionen - mit Ausnahme der
Linken - propagiert hatte, die AachenerInnen sollten sich nicht an der
Gegenkundgebung der Antifa beteiligen.
Stattdessen rief OB Linden (SPD) an den Vortagen zu Protestkundgebungen auf unter dem Motto "Wir sind Aachen – Nazis sind es nicht." Viele
AachenerInnen war das empfohlene "aktive Ignorieren" zu wenig. So
machten sie durch ihre Teilnahme an den Protesten am Heiligabendvormittag deutlich, dass Naziaufmärsche auch „eines couragierten aktiven Entgegentretens" bedürfen. (PK)
Foto: Horst Schnitzler
Foto: Horst Schnitzler
Alle anderen Fotos: Karin Richert
Online-Flyer Nr. 179 vom 07.01.2009