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Lokales
Antifa-Gedenkveranstaltung für die Nazi-Opfer am Wenzelnberg
„Wir werden nicht vor den Rechten kapitulieren“
Von Manfred Demmer

Unter den Fahnen der Städte Langenfeld, Solingen, Remscheid, Wuppertal und Leverkusen, sowie der Fahne der VVN-Bund der AntifaschistInnen, versammelten sich am 27.April einige hundert Bürger der bergischen Region, um der 71 Opfer des Naziterrors am Wenzelnberg zu gedenken.

Wenige Stunden vor Ende des Naziterrors wurde vor 63 Jahren am 13.April 1945 in dieser zwischen Langenfeld und Solingen gelegenen Schlucht ein Massaker verübt. Unter den Opfern befanden sich auch Funktionäre der Arbeiterbewegung. Deshalb treffen sich seit 62 Jahren Menschen der Region an diesem Platz, um der Ermordeten zu gedenken und zu dokumentieren, dass sie gewillt sind, auch zukünftig gegen neonazistische Provokationen, Geschichtsrevisionismus und für eine friedliche, humane Gesellschaft zu streiten. Transparente und Schilder machten die Forderungen der Anwesenden auch diesmal deutlich, ebenso die beiden Reden des Bürgermeisters und der VVN-Vertreterin.


Gedenkveranstaltung seit 62 Jahren
Fotos:Klaus Müller
Vor der großen Menschenmenge, die umrahmt wurde von Fahnen der VVN, der SPD, der Jusos, der Partei DIE LINKE, der DKP, der MLPD u.a., erklärte Bürgermeister Marcus Staehler (CDU) aus Langenfeld unmissverständlich: "Wir werden vor den Rechten nicht kapitulieren!". Damit spielte er auf die Aktivitäten der Neonazis aus dem Gebiet an, die in zahlreichen Aktionen auf sich aufmerksam machen und auch zu Gewalt bereit sind. Sie stehen auch im Verdacht, das Mahnmal am Wenzelnberg Anfang des Jahres beschädigt zu haben. Der Bürgermeister konnte nun die Wiederherstellung der beschädigten Teile des Mahnmals, darunter eine Informationstafel, auf der die Geschichte am Wenzelnberg geschildert wird und die vor Jahren auf Anregung eines VVN-Mitgliedes errichtet wurde, mitteilen.


Auch junge Menschen und Schüler
nahmen teil
Ulrike Düwel, Landessprecherin der VVN-BdA NRW, ging in ihrer Rede auf die geschichtliche Entwicklung nach 1945 ein und machte die Gründe deutlich, warum heute Neonazismus und offener Terror von Nazis latent sind. Für eine Veränderung dieser Entwicklung müsse man gemeinsam kämpfen: „Wir werden nicht vor den Rechten kapitulieren“
 
An der Veranstaltung nahmen viele junge Menschen teil und Schüler gestalteten einige Punkte des Programms. Bereits vor einigen Wochen hatte ein Schüler des Gymnasiums in Leichlingen eine Facharbeit über die Geschichte am Wenzelnberg geschrieben, die das Bemühen auch der jungen Menschen deutlich macht, dieses regionalgeschichtliche Ereignis aufzuarbeiten und daraus Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Arbeit kann auf der Homepage www.kulturvereinigung.de gelesen werden. (PK)

Online-Flyer Nr. 144  vom 30.04.2008

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