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Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

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Kultur und Wissen
Zwei Wettbewerbe auf der Suche nach Motiven
Kunst für den Frieden
Von Anneliese Fikentscher

Weil Frieden eine abstrakte Angelegenheit ist und mehr als nur „die Abwesenheit von Krieg“, sind die hier vorgestellten zwei christlichen Organisationen „zivil“, Zeitschrift der evangelischen Zivildienstseelsorge und das Gesprächsforum „Ökumenische FriedensDekade“ daran interessiert, den Frieden künstlerisch greifbar zu machen. Durch die künstlerische Gestalt und Gestaltung soll es gelingen, den Frieden für die Gefühlswelt erfahrbar zu machen, um dort seine Kräfte zu entfalten...

Jahrzehnt des Friedens

Wettbewerb Nummer Eins ist ein Plakatwettbewerb. Nur noch bis zum 5. März haben potentielle Teilnehmer die Gelegenheit, Entwürfe einzusenden. Unter dem Motto „Frieden riskieren“ wendet sich die FriedensDekade gegen die im Innen- und Außenpolitischen zunehmenden Versuche, mit Gewalt „Sicherheit“ herstellen zu wollen.

wettbewerb friedensdekade
Foto: Wolfgang Schmidt, Ammerbuch – aus dem Heft der FriedensDekade 2007 zum Thema „andere achten“

In ihrem Aufruf zur Beteiligung heißt es: „Die Entwicklungen in Afghanistan, den palästinensischen Gebieten oder im Irak zeigen, dass Waffengewalt nicht zu Sicherheit für die Menschen führt. Die FriedensDekade verweist stattdessen auf historische Beispiele und Projekte gewaltfreier Konfliktbearbeitung, auf Situationen, in denen Menschen Frieden riskiert haben. Menschliche Sicherheit, wie sie auch von der UNO als Ziel genannt wird, bedeutet, dass jeder Mensch Schutz vor Kriminalität, Gewalt und Krieg findet. Diese Sicherheit gilt es über internationale Abkommen (z.B. zum Klima) zu erreichen. ‚Frieden riskieren’ ist mit ‚Mut’ verbunden, d.h., den Frieden wagen, sich getrauen, sich einmischen.“

wettbewerb zivil
„Die westliche und christliche Kultur“         
Skulptur von Leon Ferrari, 1968
Bild „zivil" 1/2008
Da es sich um eine christliche, um eine ökumenische FriedensDekade handelt, ist das Motto auch in einen biblischen Bezugsrahmen gerückt, der mit Johannes 14,27 lautet: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“

Den PreisträgerInnen winkt ein Preisgeld von 250 bis 1000 Euro. Der prämierte Entwurf wird als Plakat und als Postkarte farbig gedruckt, unzählige Kirchengemeinden und Friedensgruppen in Deutschland miteinander verbinden und als Aushang auf die FriedensDekade vom 9. bis 19. November 2008 und auf örtliche Veranstaltungen im selben Rahmen hinweisen. Ebenso wird das gewählte Motiv auf anderen Veröffentlichungen der FriedensDekade, wie dem Materialheft und auf der Webseite der Organisation erscheinen.

Weitere prämierte Motive werden als Postkarten gedruckt. Im Gesprächsforum der FriedensDekade wirken neben der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Deutschland auch die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend, die Konferenz der Landesjugendpfarrerinnen und -pfarrer in der Bundesrepublik Deutschland, „Pro Asyl“, die Redaktion der Zeitschrift „zivil“ und die katholische Friedensbewegung Pax Christi mit.

Einsendungen sind bis zum 5. März 2008 zu senden an:
Knotenpunkt e.V. „Plakatwettbewerb – Frieden riskieren“
Beller Weg 6, 56290 Buch/Hunsrück.
Entwürfe werden im Hochformat DIN A4, Ausdrucke gegebenenfalls etwas kleiner erbeten. Abweichende Formate werden nicht berücksichtigt. Genaue Bedingungen sind unter www.friedensdekade.de nachzulesen.

„zivil“

wettbewerb zivil
Titelseite von „zivil", Ausgabe 5/2007          
Titelbild: arbeiterfotografie.com
Beim zweiten Wettbewerb handelt es sich um einen Kunstwettbewerb, bei dem grafische und plastische bildnerische Kunst zugelassen sind – nicht aber die Medien Fotografie und Video. Hier ist der Einsendeschluss am 31. Mai 2008. Der „zivil-Kunstpreis“ wird diesjährig zum neunten Mal vergeben. Die Preisgelder der Zeitschrift „Zivil“, dem Organ der Evangelischen Zivildienstseelsorge, sind zwar geringer (von 25 bis 250 Euro) – aber daran soll der Friede ja nicht scheitern. Die Teilnahme ist offen für alle, heißt es, aber es ist spürbar, dass der Aufruf sich insbesondere an die jugendlichen Leserinnen und Leser der Zeitschrift wendet.


Die Preisauslober stellen sich vor, dass im Wettbewerb die Themen der Zeitschrift aufgegriffen werden – aber da sich die Kunst ja frei gestaltet, ist vermutlich mit Freiheitsgraden in der Themenumsetzung zu rechnen. Die vorgestellten Themen lauten: „Vorrang für eine Kultur der Gewaltfreiheit“,  „Soziales Lernen und Hilfe für den Nächsten“, „Miteinander in der Einen Welt“, „Engagement für die bedrohte Schöpfung“

wettbewerb zivil
Charles Muropa aus Simbabwe: Skulptur    
des Künstlers aus Waffen aus dem
mosambikanischen Bürgerkrieg
Der Wettbewerb wird durch eine unabhängige Jury bewertet, bestehend aus Künstlern, Dozenten, Vertretern der Zivildienstschule des Bundesamtes für den Zivildienst und der zivil-Redaktion. Einsendungen sind – ausreichend frankiert – an Dr. Michael Wild, Zivildienstschule Bodelshausen,
Ofterdinger Straße 10,
72411 Bodelshausen
zu richten. Die Formate bis 50 mal 70 Zentimeter können ohne Rahmung (größere Formate mit Rahmen) eingereicht werden – pro Teilnehmerin und Teilnehmer nicht mehr als jeweils drei Werke. Den Einsenderinnen und Einsendern steht es frei, den Kunstwerken eigene Kommentare, Gedanken, Aphorismen und ähnliches beizufügen.

Genaue Bedingungen sind auch hier auf der Webseite von „zivil" nachzulesen, telefonische Auskünfte über die Zivildienstschule Bodelshausen unter 07471 958522 erhältlich.

Na dann – viel Erfolg!! (CH)

Online-Flyer Nr. 134  vom 20.02.2008

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