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Wirtschaft und Umwelt
Vitaminpillen gehören nicht in die Schultüte der I-Dötzchen
Warnung zum Schulanfang
Von Christel Mertens
Mit extra schluckleichten Kapseln, Lutschtabletten in Bärchenform, Trinkpulver in Tütchen und Multivitaminsäften mit Fruchtgeschmack haben Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln die ABC-Schützen als lukrative Zielgruppe entdeckt. In Gesundheitsmagazinen und Elternratgebern versprechen sie, dass ihre Mittelchen die Konzentration sowie das Lern- und das Leistungsvermögen der Schulanfänger steigern. „Bei richtiger, ausgewogener Ernährung sowie genügend Zeit für Spiel, Sport, Spaß und Schlaf brauchen Kinder jedoch keine pharmazeutischen Extras, um gesund und fit zu sein“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW und empfiehlt Eltern folgendes:
Bunte Pillen: Interessengelenkte Verführung der Eltern
Foto: Xenia Kehnen/pixelio
Überzogene Werbeaussagen:
Mit Warnungen vor einer möglichen Mangelversorgung von Kindern und Hinweisen auf die zunehmenden Belastungen in Schule und Freizeit zielen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln auf das schlechte Gewissen von Eltern. Als Problemlösung bieten sie ihnen stattdessen den Griff zu Vitaminpräparaten an. Doch es ist erwiesen, dass Kinder, die sich in Deutschland halbwegs normal ernähren, nicht unter Mangelerscheinungen leiden und somit keine zusätzlichen Fitmacher in Pillen- und Pulverform benötigen.
Richtig essen:
Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Getreide- und Milchprodukten, Gemüse und Obst liefert alle erforderlichen Nährstoffe für Wachstum, geistige Entwicklung, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Bei der Wahl der Lebensmittel sollten Eltern möglichst auf Vollkorn- und fettarme Produkte achten. Zweimal pro Woche Fleisch und einmal Fisch auf dem Tisch runden den ausgewogenen Speiseplan ab. Süßigkeiten und Snacks in Maßen sind zwischendurch erlaubt.
Im Vordergrund: Der Profit
Foto: Karin/Pixelio
Ausreichend trinken:
Schulkinder, die zu wenig trinken, sind häufiger müde und weniger aufmerksam. Kinder sollten deshalb zwischen einem und anderthalb Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken. Leitungs- und Mineralwasser, ungesüßte Früchtetees oder Saftschorlen sind deale Durstlöscher.
Kinderfreizeit in der Wahner Heide
Foto: Monika Rosenthal
Des Guten zuviel:
Vitaminpräparate, die wie bunte, leckere Bonbons oder süße, fruchtige Säfte angeboten werden, können Kinder dazu verleiten, mehr davon zu konsumieren und dabei die empfohlene Dosis zu überschreiten. Auch durch den Verzehr von bereits mit Zusatzstoffen angereicherten Lebensmitteln – zum Beispiel Knusperprodukte zum Frühstück – nehmen Kinder vielfach deutlich mehr von einzelnen Vitaminen zu sich als nötig. Über die Wirkungen von unkontrollierter Einnahme und Überdosierung bei Vitaminpräparaten ist bisher noch zu wenig bekannt. Als Faustregeln gelten: Die zusätzliche Einnahme ist überflüssig. Eine Überdosierung kann in einzelnen Fällen sogar schädlich für die Gesundheit sein.
Falsches Signal:
Wenn schon Schulanfänger zu zusätzlichen Mitteln greifen, anstatt ein ausgewogenes Ernährungsverhalten einzuüben, besteht die Gefahr, dass sie sich schon früh an die Einnahme von angeblichen Problemlösern in Pillenform gewöhnen. Die Hemmschwelle für den dauerhaften Gebrauch von Hilfsmitteln sinkt, und das Risiko einer möglichen Sucht steigt.
Eltern besuchen das Indianerlager ihrer Kinder
Foto: Monika Rosenthal
Am Wochenende wandern:
Anstatt die Kinder am Wochenende vor der Glotze sitzen zu lassen, sollten Eltern mit ihren kleinen und größeren Kindern lieber Wandern gehen. Zum Beispiel in der Wahner Heide. Auch nachdem dort mitten hinein der Köln-Bonner Flughafen gestellt wurde, ist dieses etwa 3.000 ha große Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet eins der schönsten Naturschutzgebiete Deutschlands. Kinderfreizeiten mit oder ohne Eltern bietet unter www.wahner-heide.com das Bündnis Wahner Heide an (siehe auch den Artikel „Gut für die Wahner Heide“ in dieser NRhZ und NRhZ-Ausgaben 92 und 104).
Online-Flyer Nr. 106 vom 01.08.2007
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Vitaminpillen gehören nicht in die Schultüte der I-Dötzchen
Warnung zum Schulanfang
Von Christel Mertens
Mit extra schluckleichten Kapseln, Lutschtabletten in Bärchenform, Trinkpulver in Tütchen und Multivitaminsäften mit Fruchtgeschmack haben Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln die ABC-Schützen als lukrative Zielgruppe entdeckt. In Gesundheitsmagazinen und Elternratgebern versprechen sie, dass ihre Mittelchen die Konzentration sowie das Lern- und das Leistungsvermögen der Schulanfänger steigern. „Bei richtiger, ausgewogener Ernährung sowie genügend Zeit für Spiel, Sport, Spaß und Schlaf brauchen Kinder jedoch keine pharmazeutischen Extras, um gesund und fit zu sein“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW und empfiehlt Eltern folgendes:
Bunte Pillen: Interessengelenkte Verführung der Eltern
Foto: Xenia Kehnen/pixelio
Überzogene Werbeaussagen:
Mit Warnungen vor einer möglichen Mangelversorgung von Kindern und Hinweisen auf die zunehmenden Belastungen in Schule und Freizeit zielen Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln auf das schlechte Gewissen von Eltern. Als Problemlösung bieten sie ihnen stattdessen den Griff zu Vitaminpräparaten an. Doch es ist erwiesen, dass Kinder, die sich in Deutschland halbwegs normal ernähren, nicht unter Mangelerscheinungen leiden und somit keine zusätzlichen Fitmacher in Pillen- und Pulverform benötigen.
Richtig essen:
Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Getreide- und Milchprodukten, Gemüse und Obst liefert alle erforderlichen Nährstoffe für Wachstum, geistige Entwicklung, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Bei der Wahl der Lebensmittel sollten Eltern möglichst auf Vollkorn- und fettarme Produkte achten. Zweimal pro Woche Fleisch und einmal Fisch auf dem Tisch runden den ausgewogenen Speiseplan ab. Süßigkeiten und Snacks in Maßen sind zwischendurch erlaubt.
Im Vordergrund: Der Profit
Foto: Karin/Pixelio
Ausreichend trinken:
Schulkinder, die zu wenig trinken, sind häufiger müde und weniger aufmerksam. Kinder sollten deshalb zwischen einem und anderthalb Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt trinken. Leitungs- und Mineralwasser, ungesüßte Früchtetees oder Saftschorlen sind deale Durstlöscher.
Kinderfreizeit in der Wahner Heide
Foto: Monika Rosenthal
Des Guten zuviel:
Vitaminpräparate, die wie bunte, leckere Bonbons oder süße, fruchtige Säfte angeboten werden, können Kinder dazu verleiten, mehr davon zu konsumieren und dabei die empfohlene Dosis zu überschreiten. Auch durch den Verzehr von bereits mit Zusatzstoffen angereicherten Lebensmitteln – zum Beispiel Knusperprodukte zum Frühstück – nehmen Kinder vielfach deutlich mehr von einzelnen Vitaminen zu sich als nötig. Über die Wirkungen von unkontrollierter Einnahme und Überdosierung bei Vitaminpräparaten ist bisher noch zu wenig bekannt. Als Faustregeln gelten: Die zusätzliche Einnahme ist überflüssig. Eine Überdosierung kann in einzelnen Fällen sogar schädlich für die Gesundheit sein.
Falsches Signal:
Wenn schon Schulanfänger zu zusätzlichen Mitteln greifen, anstatt ein ausgewogenes Ernährungsverhalten einzuüben, besteht die Gefahr, dass sie sich schon früh an die Einnahme von angeblichen Problemlösern in Pillenform gewöhnen. Die Hemmschwelle für den dauerhaften Gebrauch von Hilfsmitteln sinkt, und das Risiko einer möglichen Sucht steigt.
Eltern besuchen das Indianerlager ihrer Kinder
Foto: Monika Rosenthal
Am Wochenende wandern:
Anstatt die Kinder am Wochenende vor der Glotze sitzen zu lassen, sollten Eltern mit ihren kleinen und größeren Kindern lieber Wandern gehen. Zum Beispiel in der Wahner Heide. Auch nachdem dort mitten hinein der Köln-Bonner Flughafen gestellt wurde, ist dieses etwa 3.000 ha große Flora-Fauna-Habitat- und Vogelschutzgebiet eins der schönsten Naturschutzgebiete Deutschlands. Kinderfreizeiten mit oder ohne Eltern bietet unter www.wahner-heide.com das Bündnis Wahner Heide an (siehe auch den Artikel „Gut für die Wahner Heide“ in dieser NRhZ und NRhZ-Ausgaben 92 und 104).
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